Rezension: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 2 (Manga)

twin-star-exorcists-onmyoji-band-2-coverRokuro und Benio müssen sich im zweiten Band von Twin Star Exorcists: Onmyoji nicht nur mit ihrem auferlegten Schicksal, sondern auch einem mächtigen Unreinen auseinandersetzen.

Rokuro Enmado und Benio Adashino sind sich ähnlich und doch unterscheiden sie sich maßgeblich. Während Rokuro sich weigert als Onmyoji gegen die monsterartigen Unreinen zu kämpfen, gibt es für Benio nichts anderes als die monsterhaften Wesen zu reinigen. Allerdings hat das Auftauchen des gleichaltrigen Mädchens Rokuros Leben verändert und er war gezwungen sich den Unreinen in deren Heimatwelt Magano entgegen zu stellen. Zugleich wurden die beiden 14jährigen vom Oberhaupt der Onmyoji, Arima Tsuchimikado, zu den Zwillingssternen der Onmyoji ernannt. Deshalb sollen sie künftig nur zu zweit zusammenleben. Schließlich ist es ihre Aufgabe zu heiraten und ein Kind zu zeugen. Unzufrieden mit ihrer Situation, versuchen Rokuro und Benio sich irgendwie mit ihrem neuen Leben zu arrangieren. In Magano trifft Benio dann auch noch auf einen besonders mächtigen Unreinen, der ihr Erzfeind, den sie solange gesucht hat, zu sein scheint.

Neues Heim

Beim zweite Band von Twin Star Exorcists: Onmyoji bleibt sich Mangaka Yoshiaki Sukeno treu. Weiterhin gelingt eine gute Mischung aus Geschichte, Charakterzeichnung und brachialer Action. Dabei stehen Rokuro und Benio als Protagonisten der Reihe noch etwas stärker im Mittelpunkt der Handlung als es beim Auftakt der Fall war. Auch wenn auf die anderen bekannten Figuren nicht verzichtet wird, sind es lange Zeit fast ausschließlich die beiden 14jährigen, die agieren. Das liegt zu einem großen Teil auch an der von Arima Tsuchimikado aufgezwungenen Wohnweise als künftiges Ehepaar. Dafür ziehen Rokuro und Benio ohne vorgewarnt zu werden in eine große Villa, die einigen Komfort bietet. Allerdings bringt das Zusammenleben neue Schwierigkeiten mit sich, führt die beiden Protagonisten jedoch auf nachvollziehbare und logische Weise näher zusammen. Dabei nutzt der Manga eine bisherige Stärke der noch jungen Reihe und schafft es wie schon beim Vorgänger, die Charaktere gut darzustellen und ihnen mit zusätzlichen Details aus ihrer Vergangenheit mehr Tiefe zu verleihen.

Passend zum Alltag von Rokuro und Benio, beginnt auch wieder die Schule und wie zu erwarten landet Benio in der Klasse ihres unfreiwilligen Mitbewohners und quasi Verlobten. Die zu erwartenden Probleme und Peinlichkeiten nutzt Yoshiaki Sukeno relativ schnell und verzichtet dadurch glücklicherweise auf ein langes Versteckspiel bezüglich der Beziehung von Rokuro und Benio. Neben einigen namenlosen Freunden des Mittelschülers, ist es seine Sandkastenfreundin Mayura, die zum Beginn der zweiten Hälfte des Mangas gekonnt eingeführt wird. Schon bei ihrem ersten Auftritt wird deutlich, dass sie sowohl für die Handlung als auch für Rokuro eine wichtige Rolle spielen wird. Sie fügt sich gut in die bestehende Charakterriege ein und ist eine sinnvolle, wenn auch etwas klischeebehaftete Ergänzung der Hauptfiguren. Besonders, weil sie letztlich kein gänzlich normales Mädchen ist, weshalb ihr weiterer Werdegang auch abgesehen von ihrer liebevollen Art interessant wird.

Neue Bedrohung

Der Manga beginnt bereits mit einem kurzen Rückblick auf Benios Eltern. Dieser Einstieg ist ein guter Indikator für die häufigeren Blicke in die Vergangenheit und die Enthüllung einiger wichtiger Fakten aus den bisherigen Leben von Rokuro und Benio. Sie lernen sich dadurch noch besser kennen und verstehen ihre Beweggründe und Handlungsweisen. Zeitweise sind sie sogar bereits auf angenehme Weise vertraut, nur um sich im nächsten Moment wieder zu streiten und scheinbar zu hassen. Diese Art der Darstellung ihres Miteinanders ist zwar nicht neu, aber gelungen. Allerdings steht dabei nicht rein der Alltag von Rokuro und Benio im Mittelpunkt der Ereignisse. Auch Ausflüge nach Magano und die Konfrontation mit Unreinen werden genutzt, um die Protagonisten näher zusammenzuführen. Dabei ist besonders der Auftritt eines neuen, mächtigen Charakters wichtig für die Handlung. Der sprechende Unreine ist überaus stark und wird gut als klarer Gegenspieler von Rokuro und Benio, die eine gemeinsame Vergangenheit mit ihm hat, vorgestellt.

Allgemein ist die Action wieder gut gelungen, steht aber wieder nur zeitweise im Vordergrund. Über weite Strecken sind Geschichte und Charakterentwicklung wichtiger, was dem Manga deutlich zu Gute kommt. Kämpfen die Onmyojis dann aber, geht es gewohnt brachial und gut inszeniert zur Sache. Die Zeichnungen wahren trotz einer gewissen Hektik die Übersicht, wodurch es meist einfach ist den Konfrontationen zu folgen. Zugleich wissen das Design der Unreinen sowie die Darstellung der Figuren – insbesondere der Mimik – zu überzeugen. Sie tragen stark zur Atmosphäre bei und sorgen für einen stets gelungenen Wechsel zwischen Spannung, Ruhe und amüsanten Momenten, der zu den größten Stärken von Twin Star Exorcists: Onmyoji zählt, ohne dass sich der Manga damit stark von anderen Genre-Vertretern absetzt. Yoshiaki Sukeno gelingt es trotz einiger bekannter Elemente ein unterhaltsames Gesamtpaket zu schaffen. Band zwei setzt sich etwas vom Auftakt ab und führt im letzten Kapitel noch eine weitere, interessante, aber auch etwas unsympathische Figur ein. Zudem werden neue Verwicklungen enthüllt, die einen spannenden Cliffhanger zur Folge haben.

Fazit

Twin Star Exorcists: Onmyoji Band 2 kann wie schon beim Auftakt durch Geschichte und Charaktere überzeugen und weist eine gelungene Mischung aus Action, Geschichte und Humor auf. Damit setzt sich die Reihe von Yoshiaki Sukeno zwar nicht von anderen Genre-Vertretern ab, verfügt aber über genügend eigene Akzente, um lohnenswert zu sein und zum Lesen zu animieren. Besonders die Handlung sowie die Protagonisten und deren Entwicklung ist interessant und verstehen es gemeinsam mit den brachialen Kämpfen zu unterhalten. Die tieferen Einblicke in die Vergangenheit von Benio und auch Rokuro sowie die nähere Zusammenführung der beiden Hauptfiguren, ist nachvollziehbar umgesetzt und passt sehr gut zu den Charakteren. Mit Mayura wird zusätzlich noch eine interessante, wenn auch etwas klischeebehaftete mögliche Hauptfigur eingeführt. Alles in allem ist Twin Star Exorcists: Onmyoji Band 2 eine gute Weiterführung der Reihe, die Lust auf mehr macht und eine Steigerung im Vergleich zum Auftakt darstellt.

Kurzfazit: Twin Star Exorcists: Onmyoji Band 2 weist spürbare Steigerungen auf und führt Geschichte sowie Charakterentwicklung gemeinsam mit guter Action sinnvoll weiter.

Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 2!

Lesetipp: Rezension von Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 1 (Manga)

Details
Titel: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 2
Genre: Action
Verlag: Panini Manga
Text/Zeichnungen: Yoshiaki Sukeno
Seiten: 206
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-95798-889-8
Verlagsseite: Twin Star Exorcists: Onmyoji – Band 2 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 26. Juli 2016

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