Rezension: Kill la Kill – Band 3 (Manga)

kill-la-kill-band-3-coverDer dritte Band von Kill la Kill beendet die Manga-Reihe, stellt aber keinen Abschluss der Storyline dar.

Um mehr über ihren Vater und dessen Tod zu erfahren, kämpft Ryuko Matoi an der Honnoji-Akademie gegen die Träger der Goku-Uniformen, die besondere Kräfte verleihen. Ziel von Ryuko, der die besondere Kamui-Uniform Senketsu zur Seite steht, ist die Präsidentin der Schülverversammlung, Satsuki Kiryuni, die anscheinend etwas mit Ryukos Vater zu tun hatte.

Machtspiele

Die Grundprämisse von Kill la Kill ist relativ simpel: An der Honnji-Akademie herrscht das Recht des Stärkeren. Wer sich hervor tut, erhält eine Goku-Uniform und steigt im Ansehen auf. Welchen Einfluss die Rangordnung innerhalb der Schule auch auf das Privatleben hat, wird im dritten Band der Manga-Reihe deutlich. Um das System von Satsuki Kiryuin zu zerstören, gründet Ryuko einen Prügel-Club, dessen Vorsitzende ihre beste Freundin Mako wird. Schon bald steigt der Club durch Ruykos Siege gegen die anderen Club in der Hierarchie der Schule auf. Dabei erlangt auch Mako mehr Macht und Ansehen und gemeinsam mit ihr, ihre Familie. Dadurch lernt der Leser nicht nur den Einfluss der Schule besser kennen, sondern ein weiteres Element wird in die Geschichte eingebaut: die Korrumpierung durch Macht und Reichtum. Selbst die liebenswertenesten, freundlichsten Menschen können durch einen plötzlichen Aufstieg ungünstige Veränderungen mit machen.

Der gewonnene Tiefgang kommt Kill la Kill ganz klar zu Gute und zeigt zugleich, welchen Wert eine Freundschaft hat – und welchen Einfluss. Trotzdem bleibt das Recht des Stärkeren zentrales Thema der Geschichte. Weiterhin muss sich Ryuko gegen zahlreiche Angreifer erwehren. Letztlich sorgen Satsukis Pläne sogar dafür, dass die gesamte Schule ins Chaos abrutscht, wobei zugleich deutlich wird, wie wichtig die Stellung innerhalb des Systems ist.

Unrunder Abschluss

Mit Tsumugu wird ein neuer Charakter eingeführt, der offenbar ebenfalls Jagd auf Ryuko macht, aber nichts mit Satsuki zu tun hat. Dafür kennt er den mysteriösen Lehrer Aikuro und scheint wie dieser in Verbindung zu Ryukos Vater gestanden zu haben. Allgemein gibt es einig Andeutungen zu den Goku- und Kamui-Uniformen sowie den Lebensfäden aus denen sie bestehen. Wie bei vielen anderen Teilen der Geschichte, bleibt es allerdings bei Hinweisen, da die Anime-Serie offenbar nicht vollständig als Manga umgesetzt wurde. Somit erwartet Leser ein offenes Ende, das theoretisch als Staffelabschluss funktionieren könnte, aber kein solches darstellt. Episodenlisten der Vorlag ist zu entnehmen, dass die Manga-Reihe nur die ersten zwölf der insgesamt vierundzwanzig Episoden der Anime-Serie umfasst. Wirklich schade.

Die große Stärke der beiden Vorgänger waren die unterhaltsamen Kämpfe. Trotz gelegentlicher Hektik und daraus resultierender Übersichtsprobleme, ist die Action schön in Szene gesetzt. Durch die relativ große Menge an Handlungselementen, die im dritten Manga verarbeitet wurden, fallen sie teilweise recht kurz aus und wirken massiv zusammen gestutzt. Ähnliches gilt auch für die Geschichte an sich. Es wirkt so, als hätten bestimmte Teile der Handlung unbedingt noch in den begrenzten Umfang der Manga-Umsetzung gesollt, wodurch manche Szenen sprunghaft wirken und nur unrund abgeschlossen sind. Ob dies in der Anime-Vorlage ebenfalls der Fall ist, kann ich noch nicht beurteilen.

Zu den Zeichnungen sei abschließend noch gesagt, dass Ryo Akizuki weiterhin schöne Bilder abliefert, die gerade bei den Kämpfen und in Bezug auf die Charaktere gelungen sind. Besonders die verschiedenen Designs der Figuren wissen zu gefallen, genauso wie deren Mimik.

Fazit

Bereits der zweite Band von Kill la Kill konnte mich mehr überzeugen als der Auftakt der Reihe. Wenn man sich auf die seltsame Grundprämisse einlässt, weiß auch der Abschlussmanga zu unterhalten. Schade ist allerdings, dass keine vollständige Umsetzung der Anime-Serie vorliegt und nach gerade einmal der Hälfte die Manga-Reihe beendet ist. Dadurch entsteht der bittere Beigeschmack, dass die Mangas lediglich neugierig auf die Anime-Vorlage machen sollten, um so noch mehr Zuschauer anzulocken. Das gelingt auch gut, da gerade der Abschlussband unterhaltsam war und ich gerne wissen würde, wie es Ryuko in ihrem Kampf gegen Satsuki Kiryuin weiterhin ergeht. Genauso verlangen einige Fragen noch nach Aufklärung. Umso bedauerlicher ist, dass die Möglichkeit, ein befriedigendes Ende in Mangaform zu erhalten, nicht möglich ist.

Kurzfazit: Gute Action und unterhaltsamer Humor sorgen auch beim Abschlussband für gutes Lesevergnügen, das allerdings durch die unvollendete Geschichte einen bitteren Beigeschmack erhält.

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Details
Titel: Kill la Kill – Band 3
Genre: Action
Verlag: Tokyopop
Text: Trigger/Kazuki Nakashima
Zeichnungen: Ryo Akizuki
Seiten: 216
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-3-8420-1742-9
Verlagsseite: Kill la Kill – Band 3 bei Tokyopop
Erscheinungsdatum: Oktober 2015

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