Rezension: Batman: City of Madness (Comic)

Als ein lange verborgenes Tor geöffnet wird, wird Gotham in Batman: City of Madness von einem alptraumhaften Schrecken bedroht.

Ein riesiger Krater hat ein Drittel der Harrows von Gotham City zerstört. Dabei wurde etwas freigelegt, das seit langer Zeit verborgen war und niemals hätte offenbart werden dürfen. Die albtraumhaften Schrecken aus den Tiefen beeinflussen die Stadt und drohen die Dunkelheit und den Wahnsinn, der Gotham bestimmt, zu vergrößern. Nicht nur Harvey Dent alias Two-Face, wendet sich beeinflusst von den Ereignissen an Batman, auch der Rat der Eulen, ist bereit, alle Mittel zu nutzen, um die Stadt zu schützen. Derweil entkommt ein grausames Wesen, das niemals die Oberfläche hätte erreichen dürfen: eine albtraumhafte Unterwelt-Version von Batman.

Alptraumhafter Horror

Autor und Zeichner Christian Ward verknüpft in Batman: City of Madness den Dunklen Ritter mit dem Genre der Weird Fiction, am besten bekannt durch H.P. Lovecrafts Cthulhu Mythos. Schon die ersten Seiten bestechen mit einem beklemmenden Gefühl, das die Horror-Stimmung des eigenständigen Batman-Comics sofort vermittelt. In Gotham City geschieht etwas, das weitaus schrecklicher ist, als die bereits grausamen Verbrechen, denen sich Batman und seine Verbündeten täglich stellen. Etwas altes, albtraumhaftes ist entkommen und droht die Stadt in den Abgrund zu reißen. Welchen Einfluss der plötzlich in den Harrows von Gotham City entstandene Krater hat, zeigt sich bereits bei Batmans erster Konfrontation mit einem seiner üblichen Gegenspieler.

Harvey Dent alias Two-Face leidet nicht nur unter den beiden in ihm vorherrschenden Persönlichkeiten, sondern unter etwas Neuem, das er hört. Damit beginnen die Rätsel rund um die Vorkommnisse in der Stadt. Ruhig und überaus spannend erzählt, baut Christian Ward die Geschichte langsam auf, bringt verschiedene Akteure in Stellung und versteht es zugleich, bekannte Figuren in die Handlung einzubauen. So nimmt Alfred eine wichtige Rolle ein. Immer wieder werden seine niedergeschriebenen und anschließend von ihm verbrannten Briefe an Bruce Wayne für die Erzählung verwendet. Daran zeigt sich ein wiederkehrendes Thema von Batman: City of Madness: Traumata und deren Bewältigung. So leiden viele der Akteure unter ihrer Vergangenheit, was zumindest in einigen Dialogen auch erwähnt wird.

Gleichzeitig nutzt Batman: City of Madness philosophische Überlegungen, um der Geschichte etwas mehr Tiefe zu verleihen. Vor allem brilliert der Comic aber mit der dichten Atmosphäre und der fesselnden Geschichte. Batman muss sich einem Schrecken stellen, der einzigartig und gleichzeitig eng mit ihm und Gotham City verbunden ist. Die alptraumhaften Geheimnisse, in die der exzellent genutzte Rat der Eulen verwickelt ist, tragen viel zur Stimmung und den gelungenen Wendungen bei. Lediglich das Ende ist etwas plötzlich inszeniert, erhält dafür aber einen passenden, emotionalen Abschluss. Getragen wird Batman: City of Madness von surrealen Zeichnungen, die perfekt zum Comic passen und maßgeblichen Anteil an der düsteren Horror-Stimmung haben.

Fazit

Batman: City of Madness ist ein besonders Comic-Erlebnis rund um den Dunklen Ritter. Klassische Superhelden-Action, sollten Fans nicht erwarten. Autor und Zeichner Christian Ward nutzt bei seiner eigenständigen Batman-Geschichte weitaus mehr den Meisterdetektiv-Batman in einem sehr düsteren Horror-Setting. Das funktioniert hervorragend und fesselt mit der dichten Atmosphäre, den surrealen Zeichnungen und der ruhigen, aber spannend erzählten Geschichte. Lediglich das etwas plötzliche Ende fällt minimal negativ auf, ändert jedoch nichts am beeindruckenden Comic-Erlebnis, das Batman: City of Madness bietet. Batman-Fans, die einen Hang zu Horror-Geschichten oder Lovecrafts Werken haben, sollten sich Batman: City of Madness nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Atmosphärischer, düsterer und spannender Batman-Horror-Comic, der eine ruhig erzählte, fesselnde und wendungsreiche Geschichte in surrealen Zeichnungen erzählt und ein einzigartiges Comic-Erlebnis bietet.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Batman: City of Madness!

Details
Titel: Batman: City of Madness
Originaltitel: Batman: City of Madness #1-3
Genre: Horror
Verlag: Panini
Autor & Zeichnungen: Christian Ward
Seiten: 176
Preis: 35,00 €
Verlagsseite: Batman: City of Madness bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 19. November 2024

©  2023, 2024 DC
© 2024 Panini Verlags-GmbH

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