Rezension: More than a Doll – Band 14 (Manga)

Nach Marins enorm erfolgreichen Haniel-Cosplay und Wakans seltsamer Reaktion, ist die Beziehung der beiden in More than a Doll Band 14 angespannt.
Das Haniel-Cosplay hat voll eingeschlagen. Beim Winter-Comiket war Marin das Highlight und hat fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sogar im Nachhinein wird noch immer über sie diskutiert. Besonders, weil niemand zu wissen scheint, wer sie ist. Selbst der sonst so kritische und wenig fan-nahe Schöpfer von Haniel hat das Cosplay gelobt, wodurch noch mehr Aufmerksamkeit darauf gezogen wird. Doch Marin beschäftigt Wakanas finsterer Blick, den er während des Winter-Comiket plötzlich hatte. Unklar, was das bedeutet und unsicher, wie sie ihn darauf ansprechen soll, versucht sie das Problem zu ignorieren und besucht mit ihm ein Hina-Puppen-Event. Die Beziehung der beiden ist allerdings etwas seltsam. Dann taucht auch noch jemand aus Wakanas Vergangenheit auf und Marin erfährt, aus welchem Grund Wakana unbedingt so schnell wie möglich selbst Hina-Puppen herstellen will.
Belastete Beziehung
Direkt zum Einstieg unterstreicht More than a Doll Band 14 noch einmal, wie viel Begeisterung Marins Haniel-Cosplay beim Winter-Comiket ausgelöst hat. Mit simplen Kommentaren im Internet wird hervorgehoben, welcher Hype um die geheimnisvolle, von einigen Hime genannte Cosplayerin entstanden ist. Dabei wird auch nochmal die Tatsache aufgegriffen, dass der Schöpfer von Haniel persönlich etwas dazu geschrieben hat und für welche Aufmerksamkeit das sorgt. Allerdings konzentriert sich die Geschichte recht bald auf Wakana und Marin, die gemeinsam eine Hina-Puppen-Ausstellung besuchen. Dabei ist das Event selbst weniger Thema und wird nur als Rahmen genutzt, um die beiden Hauptfiguren zusammenzubringen. Hier setzt Mangaka Shinichi Fukuda bewusst auf eine ernste Stimmung, die die sowieso seit dem Winter-Comiket etwas angespannte Beziehung zusätzlich belastet. Besonders Wakanas Wunsch, noch vor dem Tod seines Opas selbst Hina-Puppen herzustellen, damit er sie ihm zeigen kann, hebt die Ernsthaftigkeit des Moments hervor.
Gleichzeitig nutzt More than a Doll Band 14 das langsam näher rückende Ende der Romantik-Comedy-Reihe, um eine der frühesten Szenen des ersten Bandes aufzugreifen. Wakanas Kindheitsfreundin Non-chan ist zurück und er ist sich unsicher, wie er mit ihr umgehen soll. Die in Marins Beisein getroffenen Aussagen belasten diese wiederum, was der Geschichte eine noch ernstere und zeitweise aufgrund von Rückblicken sogar dramatische und bedrückende Stimmung verleiht. All das fühlt sich aber nicht aufgesetzt an, sondern ist eine logische Entwicklung innerhalb der Reihe. Es fällt beim Lesen schwer, Marin und Wakana nicht dazu aufzufordern, endlich miteinander zu reden. Das beweist, wie gut Mangaka Shinichi Fukuda die Geschichte erzählt.
Umso wirkungsvoller sind die vielen wichtigen Dialoge, die gerade Wakana entscheidend beeinflussen. Dabei zeigt sich, wie er und Marin sich mittlerweile gewandelt haben. Der starke Fokus auf das Protagonisten-Duo ist angesichts der Handlung logisch, sodass die ausbleibenden oder nur sehr kleinen Auftritte liebgewonnener Nebenfiguren nicht negativ auffallen. Vielmehr ist es die Beziehung von Wakana und Marin, die angemessen viel Aufmerksamkeit bekommt. Vollständig ernst ist More than a Doll Band 14 aber nicht. Zumindest teilweise wird der gewohnt witzige Humor in die Geschichte eingeflochten. Auch dürfen Marin und Wakana ihre typischen Verhaltensweisen zeigen. Vor allem aber steht die belastete Beziehung der beiden im Mittelpunkt, wodurch die zentrale Wendung des Bandes, die sehr ausführlich erzählt wird, umso stärker wirkt. Einfach großartig inszeniert und einer der wahrscheinlich bisher stärksten Momente der Romantik-Comedy-Reihe. Schließlich leiten die Entwicklungen gemeinsam mit dem offenen Ende hervorragend zum finalen fünfzehnten Band über.
Fazit
Die Veröffentlichung von More than a Doll Band 14 konnte ich kaum erwarten. Endlich habe ich erfahren können, was nach dem Winter-Comiket und dem Begeisterungsstürmen auslösenden Haniel-Cosplay passiert. Entsprechend habe ich den Romantik-Comedy-Manga sofort gelesen und wurde von der ernsten Geschichte regelrecht mitgerissen. Konsequent, nachvollziehbar und teilweise notwendig bedrückend, konzentriert sich der vierzehnte Band vor allem auf Wakana und Marin. Dabei wird mit Non-chan ein zentraler Charakter aus Wakanas Kindheit neu vorgestellt sowie ein emotionaler, wie wichtiger Blick in seine Vergangenheit geworfen. Hier zeigt More than a Doll Band 14, wie abwechslungsreich und vielschichtig die Geschichte ist. Zugleich trumpft der Romantik-Comedy-Manga mit einer klar strukturierten Erzählweise, logischen Entwicklungen und einem sinnvollen Fokus auf die belastete Beziehung der Hauptfiguren auf. Das alles wird mit einer der wohl am besten inszenierten und erzählten Wendungen der Reihe, die maßgeblich zur gelungenen Überleitung des offenen Endes zum Nachfolger beiträgt. Erneut kann ich es kaum erwarten, bis der nächste Band erscheint, zumal dieser das Finale der Romantik-Comedy-Reihe darstellt. Leider fällt die Wartezeit wieder etwas länger aus. Aktuell ist More than a Doll Band 15 für Anfang April angekündigt. Unabhängig davon sollten sich Fans von Wakana und Marin den vierzehnten Band auf keinen Fall entgehen lassen.
Kurzfazit: Mitreißender Romantik-Comedy-Manga, der die Geschichte konsequent, vielschichtig und mit dichter Atmosphäre sowie erstklassiger Nutzung der beiden Hauptfiguren weitererzählt und mit einer großartig inszenierten Wendung begeistert.
Details
Titel: More than a Doll – Band 14
Originaltitel: Sono Bisque Doll wa Koi o Suru
Genre: Romantische Komödie
Verlag: Egmont Manga
Mangaka: Shinichi Fukuda
Seiten: 192
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-7555-0637-9
Verlagsshop: More than a Doll – Band 14 bei Egmont Manga
Erscheinungsdatum: 09. Dezember 2025
© Shinichi Fukuda / Square Enix Co., Ltd.
© Egmont Verlagsgesellschaften mbH
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