Rezension: City The Animation

Das Leben in einer vielleicht nicht ganz so normalen Stadt, zeigt sich in City The Animation als chaotisch und voller verrückter Ereignisse.

In City passiert immer etwas. Jeder Tag ist für die verschiedenen Bewohner ein neues Abenteuer voll abgedrehter Einfälle und verrücktem Chaos. Hier leben unter anderem die Freundinnen Midori Nagumo und Niikura, die irgendwie versuchen ihren Alltag zu meistern. Dafür nimmt Nagumo sogar einen Nebenjob an, um etwas gegen ihre ständige Geldlosigkeit zu unternehmen. Aber ihr Arbeitsplatz in Makabes westlichem Restaurant ist auch voller illustrer Personen, genau wie die gesamte Stadt. Ob sich nun Vater Tsurubishi Makabe und seine Tochter Matsuri über den Glücksgegenstand des Tages seines Sohns Tatewaku amüsieren oder Nachbar Dr. Adatara wieder mit Abhörausrüstung spioniert, die Tage bei den Makabes sind immer ereignisreich. Matsuri erlebt zudem jeden Tag etwas Aufregendes mit ihrer besten Freundin Eri Amakazari, genannt E-chan, und Wako Izumi erschafft spontan eine neue Gottheit. Und auch die anderen Bewohner der Stadt erleben Tag für Tag allerlei Verrücktes.

Chaotisch-bekloppte Stadt

Das renommierte und für Anime wie K-On!, Miss Kobayashi’s Dragon Maid oder Lucky Star und viele andere bekannte Studio Kyoto Animation, hat mit City The Animation erneut ein Werk von Mangaka Keiichi Arai adaptiert. Bereits 2011 setzt das Studio aus Kyoto die sechsundzwanzigteilige Slice-of-Life-Nonsense-Comedy-Serie Nichijou, basierend auf der gleichnamigen bei Egmont Manga auf deutsch erscheinenden Reihe, um. Nun hat Keiichi Arais ebenfalls auf verrückte und aberwitzige Alltagsgeschichten setzende Manga-Reihe City ebenfalls eine Anime-Umsetzung erhalten. In dreizehn Episoden folgt City The Animation den Bewohnern der titelgebenden Stadt in ihrem verrückten, abgedrehten, chaotischen und herrlichen Alltag. Dabei stehen nicht nur die drei Hauptfiguren Nagumo, Niikura und Wako im Mittelpunkt, sondern auch zahlreiche andere Charaktere, die ihr Leben in City meistern.

Eine Abweichung zur in Japan zwischen September 2016 und Februar 2021 erschienenen dreizehn bändigen Reihe, fällt direkt zu Beginn von City The Animation auf. So fehlt der Einstiegshandlungsbogen der Manga-Vorlage vollständig. Dadurch dient nicht Nagumo mit ihren Mietschulden und ihr Versuch von Niikura Geld zu leihen, was sie schließlich dazu bewegt, sich für einen Nebenjob zu bewerben, im Mittelpunkt des ersten Handlungsbogens, sondern Familie Makabe. Genauer wird Tatewakus Glücksgegenstand des Tages, der seinen Vater und seine Schwester reichlich zum Lachen bringt, thematisiert. Hier zeigt sich wunderbar, dass es City The Animation nicht sonderlich ernst mit Realismus nimmt. Überzeichnet und aufgedreht setzt die Slice-of-Life-Comedy-Serie vor allem auf den abgedrehten Humor. Dieser zündet vielleicht nicht immer, doch meist laden die bekloppten Situationen zum herzhaften Lachen ein.

Stilsichere Comedy-Inszenierung

Dabei wird jede Episode noch ein wenig verrückter und immer wieder bleibt kaum etwas anderes übrig, als angesichts des Wahnsinns den Kopf zu schütteln. Es ist absolut herrlich mitzuerleben, welchem alltäglichen Chaos sich die Charaktere stellen müssen. Gleichzeitig sind es die sympathischen und durchgeknallten Figuren, die viel zum Humor beitragen und gemeinsam mit den aberwitzigen Geschichten die Serie tragen. Es ist einfach ein absoluter Spaß, den Unsinn, den die Slice-of-Life-Comedy-Serie bietet, zu erleben.

Zudem trumpft City The Animation mit dem sehr eigenständigen, ein wenig an die Anime-Adaption von Nichijou angelehnten, Zeichenstil auf. Die flüssigen Animationen wissen den Humor dank stilistischer Mittel noch mehr zur Geltung zu bringen. Außerdem beinhaltet City The Animation mit der fünften Folge ein Inszenierungs-Highlight und eine der vielleicht am besten umgesetzten Anime-Episoden aller Zeiten. Alleine deshalb lohnt es sich, der Slice-of-Life-Comedy-Serie eine Chance zu geben und dabei dem chaotisch-bekloppten Humor und den liebenswerten Charakteren zu verfallen. City The Animation steht bei Amazon Prime Video im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln oder in sehr guter deutscher Vertonung als Stream zur Verfügung.

Fazit

Als Fan vieler Kyoto Animation Anime-Serien, war ich natürlich gespannt, wie das Studio Keiichi Arais Slice-of-Life-Comedy-Reihe City umsetzt. Schon der Einstieg hat mich trotz der Abweichung zur leider bisher nicht auf deutsch erhältlichen Vorlage sofort großartig unterhalten. Es ist ein großer Spaß, die abgedrehten und chaotischen Alltagsgeshcichten mit den verrückt-liebenswerten Charakteren zu erleben. Vollkommen überzeichnet und aberwitzig, bringt mich City The Animation immer wieder zum Lachen und beweist beste Comedy-Anime-Unterhaltung. Allerdings wird der Humor nicht jedem gefallen und nicht jede Pointe weiß vollends zu überzeugen. Das kann am allgemeinen Unterhaltungswert der dreizehn Episoden aber nichts ändern. City The Animation ist für mich eines der Highlights der Sommer-Season 2025. Genre-Fans sollten den verrückt-witzigen Geschichten rund um Nagumo, Niikura, Wako und den anderen Bewohner der Stadt unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Chaotisch-abgedrehte Slice-of-Life-Comedy-Serie, die aberwitzige Alltagsgeschichten mit sympathisch-bekloppten Charakteren und überzeichneten, herrlichem Humor erzählt und beste Genre-Unterhaltung mit Lachgarantie bietet.

Details
Titel: City The Animation
Originaltitel: City The Animation
Genre: Slice of Life, Comedy
Regie: Taichi Ishidate
Studio: Kyoto Animation Co., Ltd.
Produktionsjahr: 2025
Laufzeit: ca. 350 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch, Englisch u.a.
Untertitel: Deutsch, Englisch u.a.
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 07. Juli 2025 bis 29. September 2025
Streaming: City The Animation bei Amazon Prime Video

© Keiichi Arai, Kodansha Ltd. / City The Animation Production Committee
© Amazon Prime Video