Erster Blick: Anime-Herbst-Season 2025 – Teil 2

Einige weitere neue Serien der Anime-Herbst-Saison 2025 werden im zweiten Teil der Erster-Blick-Reihe mit Ersteindrücken vorgestellt.

Die Anime-Herbst-Saison 2025 hat schon einige neue Serien und deren Simulcasts hervorgebracht. Nachdem bereits erste Anime-Serien im ersten Teil der Erster-Blick-Artikel-Reihe vorgestellt wurden, folgen im zweiten Teil weitere Simulcasts, die kürzlich gestartet sind.

Im ersten Teil wird ein erster Blick auf die Serien A Mangaka’s Weirdly Wonderful Workplace, Alma-chan Wants to Be a Family!, My Friend’s Little Sister Has It In for Me!, I Saved Myself with a Potion! Life in Another World und The Dark History of the Reincarnated Villainess geworfen.

A Mangaka’s Weirdly Wonderful Workplace

Studio: Voil | Genre: Slice of Life, Comedy, Girls Love | Termin: Montag um 15:00 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll

Story: Endlich hat Futami eine eigene Manga-Reihe. Allerdings bereiten ihr Deadlines, Kontakt zu ihrer Redakteurin und Zeichnungen viel Stress. Als sie endlich das Storyboard fertig hat, traut sie sich nicht, es ihrer Redakteurin zu schicken. Schließlich ist es bereits spät nachts und wer weiß was die Schönheit so treibt. Mit ihren Fantasien geht sie ihrer Assistentin gehörig auf die Nerven. Doch sie erweist sich als gute Freundin und lenkt Futamis Verhalten in die richtige Richtung. Wird Futami als Mangaka bestehen können?

Ersteindruck: A Mangaka’s Weirdly Wonderful Workplace ist schon zum Auftakt angenehm leichtgängig, witzig und charmant. Dabei wird die Slice-of-Life-Geschichte von den liebenswerten, ein wenig exzentrischen Charakteren getragen. Besonders Protagonistin Futami, ihre Redakteurin Frau Sato und ihre Assistentin Ha-san, sorgen für herrliche Szenen, die stets mit Manga und den Beziehungen der Figuren in Verbindung stehen. Egal ob Futami nun nachts über die möglichen Eskapaden ihrer Redakteurin fantasiert, schüchtern die Redaktion aufsucht oder an ihrem Storyboard verzweifelt, stets bleiben die ersten beiden Episoden spaßig und zeigen, wie unterhaltsam die Serie werden kann. Für Slice-of-Life-Fans ein potenzielles Season-Highlight, das laut Genre-Beschreibung auch Girls-Love-Elemente umfassen soll.

Alma-chan Wants to Be a Family!

Studio: Studio Flad | Genre: Slice of Life, Comedy, Romantik | Termin: Sonntag um 16:30 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll

Story: Klein, süß und unglaublich stark. Alma ist ein selbstlernender Roboter und besteht Kampfsequenztests mit Leichtigkeit. Für die genialen Wissenschaftler Enji und Suzume, die sie gebaut haben, ist sie ihre ultimative Erfindung. Allerdings hält Alma die beiden für ihre Eltern. Deshalb müssen sie versuchen mit dem Familienleben und wachsenden Gefühlen füreinander zurecht zu kommen.

Ersteindruck: Zwei Wissenschaftler erfinden im Geheimen einen ultimativen Roboter als Waffe, um den Akademikern, die sie abgelehnt haben, ihr Können zu beweisen. Die Grundlage von Alma-chan Wants to Be a Family! wirkt in den ersten Minuten trotz des niedlichen Designs von Alma etwas ernster. So beginnt die erste Episode mit einer Kampfsimulation. Allerdings zeigt sich schnell, dass die Slice-of-Life-Comdey-Serie vielmehr auf witzige Alltagsgeschichten rund um das eigenwillige Hauptfiguren-Trio setzt. Alma sieht in Enji und Suzume, die sich natürlich mehr mögen, als sie zugeben, ihre Eltern, was zu einem amüsanten Zusammenleben führt. Natürlich inklusive erstem Gefühlschaos für die beiden selbstbewussten Wissenschaftler und einigen ungewöhnlichen, aber äußerst niedlichen Aktionen von Alma. Bereits die erste Episode ist spaßig und die zweite Episode unterstreicht das zusätzlich. Ein mögliches Slice-of-Life-Highlight der Herbst-Season.

I Saved Myself with a Potion! Life in Another World

Studio: IMAGICA Imageworks | Genre: Fantasy, Isekai | Termin: Donnerstag um 19:15 Uhr (OmU) | Stream bei aniverse

Story: Oberschülerin Kaede wacht in einer Gasse einer unbekannten Stadt auf. Dort leben neben Menschen auch Tierwesen, Elfen und Echsenmenschen. Technologisch auf dem Stand des Mittelalters, gibt es keine Elektrizität oder moderne Maschinen. Auf der Suche nach Antworten, findet sie in ihrem Rucksack ein Buch. Dieses wurde ihr von einer Person namens Barrow, die anscheinend für Kaedes Anwesenheit in dieser anderen Welt verantwortlich ist, hinterlassen. Damit kann sie Zaubertränke herstellen, was eine Grundlage für ihr Überleben sichert.

Ersteindruck: Auffällig bei I Saved Myself with a Potion! Life in Another World sind die einfachen Animationen. Statt auf flüssige, durchgängige Bewegungen setzt die Isekai-Fantasy-Serie auf behäbigere und langsame Bewegungen, die dadurch zwar manchmal nicht fließend ineinander gehen, der Serie aber auch einen eigenen Stil verleihen. Gemeinsam mit den einfachen Zeichnungen, wird der Animationsstil jedoch nicht jedem gefallen. Zudem fällt die Geschichte in den ersten beiden Episoden relativ genre-typisch und seicht aus. Direkt negativ ist das nicht, da ausreichend Unterhaltungswert geboten wird. Mehr als durchschnittliche Genre-Kost ist aber vorerst nicht zu erwarten.

My Friend’s Little Sister Has It In for Me!

Studio: BLADE | Genre: Romantische Komödie | Termin: Samstag um 19:30 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll

Story: Akiteru Oboshi wirkt wie ein normaler Oberschüler, doch für ihn sind Spaß, Freundschaften oder eine Freundin nur Zeitverschwendung. Stattdessen versucht er möglichst effizient zu leben und keine Zeit zu verschwenden, um seine Zukunft zu gestalten. Allerdings hängt dauernd Iroha Kohinata, die Schwester seines einzigen und besten Freundes Ozuma, an ihm und nutzt jede Gelegenheit, um ihn zu ärgern. Dabei setzt Akiteru alles daran, um mit seiner Spieleentwicklungsgruppe bei der Unterhaltungsfirma seines Onkels zu arbeiten. Dieser hat allerdings Bedingungen und bei diesen ist Iroha besonders störend. Aber weshalb ist sie so nervig?

Ersteindruck: Schon die Handlung lässt erahnen, dass My Friend’s Little Sister Has It In for Me! eine klassische Romantik-Comedy-Serie mit Oberschülern ist. Das bestätigt sich in den ersten beiden Episoden. Die Geschichte folgt Akiteru und Iroha, die ihn zuhause erwartet und sofort ärgert. Sogar das Telefonat mit seinem Onkel wird von Iroha gestört. Dabei schafft die erste Episode die Grundlagen der Handlung, stellt die wichtigsten Charaktere vor und zeigt den lockeren, aber durchaus amüsanten Humor. Besonders die aufgedrehte Iroha kann für einige witzige Momente sorgen. Zudem tritt mit Akis Cousine Mashiro ein weiteres Mädchen in das Leben des Protagonisten und sorgt mit ihrer Art für Ärger. Allerdings wirken die Charaktere etwas blass und es fehlt ihnen am nötigen Charme. Unsympathisch sind Aki, Iroha, Mashiro und die anderen zwar nicht, wirklich herausstechend aber auch nicht. Vollends kann My Friend’s Little Sister Has It In for Me! noch nicht überzeugen. Eine ordentliche Romantik-Comedy-Serie ist aber zu erwarten.

The Dark History of the Reincarnated Villainess

Studio: Studio DEEN | Genre: Fantasy, Romantik, Isekai | Termin: Mittwoch um 18:00 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll

Story: Seit ihrer Jugend ist Konoha Satō davon überzeugt, irgendwann in einer anderen Welt wiedergeboren zu werden. Deshalb hat sie zahlreiche Geschichten geschrieben, um sich darauf vorzubereiten. Als sie zehn Jahre später wirklich in einen Unfall gerät, wacht sie allerdings nicht als Heldin, sondern als ihre böse Schwester wieder auf. Als Bösewichtin Iana Magnolia blüht ihr ein hartes Schicksal, denn sie hat aus Neid stets ihre ältere, nach ihrem ehemaligen Ich benannte Schwester Konoha drangsaliert und deren Verlobung vereitelt. Kann sie sich an alles erinnern, um Ianas Schicksal und damit ihres abzuwenden?

Ersteindruck: Die Wiedergeburt der Hauptfigur als Antagonistin, hat mittlerweile in verschiedenen Light Novels, Manga und Anime etwas frischen Wind in das Isekai-Genre bringen sollen. The Dark History of the Reincarnated Villainess folgt einem ähnlichen Weg, allerdings wird Konoha Satō als Figur ihrer eigenen Geschichte wiedergeboren. In der Rolle von Iana Magnolia drangsaliert sie ihre nach sich selbst benannte wunderschöne ältere Schwester Konoha. Zumindest bis die Erinnerungen an ihr altes Leben in Japan erwachen. Wirklich neu ist der Ansatz nicht, wird aber durchaus unterhaltsam umgesetzt. Besonders die Tatsache, dass alles, was passiert, auf der Fantasie der Hauptfigur basiert, hat Potential. Zudem ist die Protagonistin sympathisch, witzig und etwas eigenwillig, wodurch sie aber noch mehr ans Herz wächst. Ein gelungener Auftakt, der Interesse an der Serie weckt. Hoffentlich wird das vorhandene Potential genutzt und die Geschichte verliert sich nicht in zu vielen Genre-Standards und -Klischees.