Erster Blick: Anime-Herbst-Season 2025 – Teil 1
Kurz nach Start der Anime-Herbst-Saison 2025, werden im ersten Teil der Erster-Blick-Reihe Ersteindrücke zu einigen Serien vorgestellt.
In der Erster-Blick-Artikel-Reihe zur Anime-Herbst-Saison 2025 werden wieder Ersteindrücke zu Anime-Serien-Neustarts präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf neuen Serien, während Fortsetzungen nur in Ausnahmen berücksichtigt werden. Die Auswahl der Serien wird subjektiv getroffen und es wird nicht zu allen Anime-Serien-Neustarts einen Ersteindruck im Rahmen der Erster-Blick-Artikel geben.
Im ersten Teil wird ein erster Blick auf die Serien A Wild Last Boss Appeared!, This Monster Wants to Eat Me, Tōjima Wants to Be a Kamen Rider und Touring After the Apocalypse geworfen.
A Wild Last Boss Appeared!
Studio:WAO! World | Genre: Fantasy, Abenteuer, Isekai | Termin: Samstag um 16:00 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll
Story: Da er mit seiner Spielfigur Lufas Mafahl zu mächtig geworden ist und einem Endboss gleichkommt, hat sich ein Spieler des Online-Rollenspiels Exgate Online mit anderen hochrangigen Spielern verbündet. Gemeinsam inszenieren sie einen großen Kampf, den Lufas letztlich verliert. Kurz darauf erwacht ihr Spieler im Körper von Lufas in der Welt von Exgate Online – allerdings zweihundert Jahre nach Lufas Niederlage und Versiegelung. Noch immer sorgt der Dämonenkönig für Schrecken und die meisten Helden sind tot. Als Lufas will er die Welt entdecken und seine alten Untergebenen versammeln.
Ersteindruck: Schon die Handlung lässt auf eine eher typische Isekai-Fantasy-Serie mit Online-Game schließen. Entsprechend erinnert die Grundlage von A Wild Last Boss Appeared! an Serien wie Overlord. Die Qualität von Overlord erreicht die Geschichte von Lufas Mafahl in den ersten beiden Episoden zwar noch nicht, dennoch wird leichtgängig und durchaus unterhaltsame Genre-Kost geboten. Lufas ist, wie so viele andere Genre-Hauptfiguren, übermächtig und hat kein Problem, starke Feinde zu besiegen oder Horden an Gegnern zu bezwingen. Interessant ist das alte Wissen über sie und die damit verbundene Angst, die der Geschichte noch eine ungewöhnliche Richtung geben könnte. Vorerst scheint A Wild Last Boss Appeared! aber eher leichtgängige und typische Genre-Kost, die trotzdem kurzweilig zu unterhalten weiß, zu bieten. Ob die Serie das vorhandene Potential nutzt, bleibt abzuwarten.
This Monster Wants to Eat Me
Studio: Studio Lings | Genre: Drama, Mystery, Horror, Girls Love | Termin: Donnerstag um 16:30 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll
Story: Seit Hinako vor einigen Jahren ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren hat, lebt die Oberschülerin allein in der Nähe des Meeres. Den nahenden Sommer und den Duft von Salzwasser, verabscheut sie. Eines Tages begegnet sie einer geheimnisvollen Frau, die sie kurz darauf vor einem Monster, das sie in die Tiefen des Meeres ziehen will, um sie zu fressen, rettet. Allerdings ist Shiori kein Mensch, sondern eine Meerjungfrau, die ebenfalls ein Ziel hat: Hinako zu verspeisen, sobald sie ausreichend gereift ist. Kann Shiori Hinako vielleicht ihren sehnlichen Wunsch zu sterben erfüllen?
Ersteindruck: Schon die ersten Minuten der Adaption der gleichnamigen Manga-Reihe versprühen eine tiefgehende Melancholie. Hinakos nachdenkliche innere Stimme vermittelt einen guten Eindruck davon, welche Sicht die Oberschülerin auf die Welt hat. Anschließend wird mit wenigen Textnachrichten und Hinakos Zimmer gekonnt ihre aktuelle Situation und grundlegende Persönlichkeit vorgestellt. Noch immer vom Verlust ihrer Familie einige Jahre zuvor gezeichnet, wirkt Hinako niedergeschlagen und zeigt offen ihre Ablehnung für das Meer. Hier deutet die erste Episode die Todesursache von Hinakos Eltern und ihrem Bruder an, geht aber nicht näher ins Detail. Stattdessen liegt der Fokus auf der Vorstellung wichtiger Nebenfiguren wie Hinakos Freundin Miko und des zweiten Hauptcharakters Shiori, deren Geheimnis zum Ende gelüftet wird und nicht nur den Titel der Serie, sondern auch die grundlegende Handlung etabliert. Offen bleibt, welche Richtung This Monster Wants to Eat Me künftig einschlagen wird. Die melancholische Stimmung dürfte trotz kleiner humorvoller Momente erhalten bleiben und auch die überraschend blutigen Szenen, sind ein Indiz, was in den kommenden Episoden zu erwarten ist. Der Serienauftakt weckt definitiv Interesse, überzeugt mit der dichten Atmosphäre und den interessanten Charakteren. Allerdings sollte bewusst sein, dass Themen wie Tod und Suizid angesprochen werden.
Tōjima Wants to Be a Kamen Rider
Studio: Liden Films | Genre: Action, Comedy | Termin: Samstag um 19:00 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll
Story: Seit seiner Kindheit ist Tōjima Tanzaburo ein großer Fan von Kamen Rider und träumt davon, selbst in dessen Rolle zum Helden zu werden. Sogar in der Oberschule hat er seine Leidenschaft nicht aufgegeben. Mittlerweile vierzig Jahre alt, häufen sich plötzlich Überfälle im Stil der Shocker-Gruppierung, Gegner von Kamen Rider aus der alten Fernsehserie. Für Tōjima eine Gelegenheit, sein lebenslanges Training umzusetzen und seinen Traum zu erfüllen.
Ersteindruck: Tōjima Wants to Be a Kamen Rider ist genauso abgedreht und witzig wie die Geschichte vermuten lässt. Dabei stellt die Action-Comedy-Serie in der ersten Hälfte von Episode eins ausführlich Tōjimas Leidenschaft für die Serie Kamen Rider vor. So wird er als begeistertes Kind gezeigt und anschließend als Oberschüler, der bei einem Zwist mit Schlägern einer anderen Schule seine Fantasie auslebt. Anschließend springt die Serie in die Gegenwart. Tōjima mittlerweile vierzig Jahre alt, ist sich bewusst, dass Kamen Rider nur eine erfundene Fernsehfigur ist, verfolgt sein hartes Training aber weiter. Wie stark er ist, zeigt sich nicht nur im Kampf als Oberschüler, sondern auch bei einer Begegnung als Vierzigjähriger. Schon hier wird deutlich, dass die Action-Comedy-Serie sich nicht komplett ernst nimmt, bewusst überzeichnet und dennoch die Darstellung lebenslanger Leidenschaft inklusive leichtem Realitätsverlust nicht verliert. Umso witziger und mitreißender wird die erste Episode im letzten Drittel. Hier zeigen sich erste Spuren von Action und weiteren durchgeknallten Charakteren. Damit legt die erste Episode einen großartigen Grundstein und macht Lust auf die hoffentlich abgedrehte, aberwitzige, actionreiche und spannende Serie. Die liebevolle Hommage an Kamen Rider und seinen Fans, wird bereits jetzt deutlich.
Touring After the Apocalypse
Studio: Nexus | Genre: Abenteuer, Slice of Life, Endzeit | Termin: Samstag um 18:00 Uhr (OmU) | Stream bei Crunchyroll
Story: Die menschliche Zivilisation ist untergegangen und die Natur überwuchert Gebäude, Straßen und andere Spuren der einstigen Bewohner. Im postapokalyptischen Japan befinden sich Yoko und Airi, zwei junge Mädchen, auf einer Reise an berühmte Orte. Dort schießen sie Fotos, campen und erkunden die einstigen Einrichtungen der Menschheit. Stets auf der Spur von Yokos älterer Schwester, ist ein Offroad-Motorrad das treueste Hilfsmittel der beiden Mädchen auf ihrer Reise. Allerdings gibt es einige Gefahren und Herausforderungen, denen sich Yoko und Airi stellen müssen.
Ersteindruck: Die erste Episode von Touring After the Apocalypse adaptiert akkurat den Auftakt der gleichnamigen Manga-Vorlage. Nachdem ein kurzer Blick auf die Gegenwart geworfen wird, wechselt die Geschichte in die Zeit nach dem Untergang der menschlichen Zivilisation. Hier sind Yoko und Airi auf ihrem Offroad-Motorrad unterwegs. Auf der Suche nach Essen erkunden sie eine Raststätte, geben sich ihrer Fantasie hin und machen schließlich eine besondere Entdeckung, die sich als gefährlicher herausstellt als gedacht. Dabei vermittelt Touring After the Apocalypse eine unterhaltsame Mischung aus ruhigem Alltag, gefährlicher Welt und charmantem Abenteuer. Der Serienauftakt lässt darauf hoffen, dass die Endzeit-Slice-of-Life-Abenteuer-Serie eine abwechslungsreiche Mischung aus liebenswerten Reise-Erlebnissen rund um Yoko und Airi und spannenden Herausforderungen bietet. Zudem wirft die erste Episode erste Geheimnisse und Fragen rund um die beiden Protagonistinnen auf. Das kann zwar vorerst ein wenig verwirrend und unklar wirken, weckt aber gleichzeitig Neugier bezüglich Yoko und Airi, ihrer Herkunft und was es mit ihrer Reise auf sich hat. Entsprechend stark hat mich der Serienauftakt gefesselt und ich bin bereits gespannt, wie Touring After the Apocalypse weitergeht.