Erster Blick: Anime-Sommer-Season 2025
Die Anime-Sommer-Saison 2025 ist gestartet und im ersten Teil der Erster-Blick-Artikel-Reihe werden Ersteindrücke zu einigen Serien vorgestellt.
In der Erster-Blick-Artikel-Reihe zur Anime-Sommer-Saison 2025 werden wieder Ersteindrücke zu Anime-Serien-Neustarts präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf neuen Serien, während Fortsetzungen nur in Ausnahmen berücksichtigt werden. Die Auswahl der Serien wird subjektiv getroffen und es wird voraussichtlich nicht zu allen Anime-Serien-Neustarts einen Ersteindruck im Rahmen der Erster-Blick-Artikel geben.
Im ersten Teil wird ein erster Blick auf die Serien Clevatess, Detectives These Days Are Crazy!, Necronomico and the Cosmic Horror Show, Private Tutor to the Duke’s Daughter und Takopi’s Original Sin geworfen.
Clevatess
Studio: Lay-duce | Genre: Fantasy | Termin: Mittwoch um 14:00 Uhr (OmU) / 14:10 Uhr (DE) | Stream bei Crunchyroll
Story: Als einer von dreizehn auserwählten Helden, ist es Alicias Aufgabe wie in einer alten Legende vorhergesagt, die vier Bestienkönige zu bezwingen. Allerdings verläuft die Mission nicht wie erwartet und der Bestienkönig Clevatess stellt sich als mächtiger heraus als gedacht. Kurz darauf findet sich Alicia in einer neuen Rolle mit ungewöhnlicher Aufgabe wieder. Derweil hat auch Clevatess eine Entscheidung getroffen, die das Schicksal der Welt bestimmen kann.
Ersteindruck: Die erste Episode von Clevatess hat eine Länge von fünfundvierzig Minuten und das ist angesichts der mit packend inszenierten Action, spannender Geschichte und interessanten World-Building versehenen Auftakts der Fantasy-Serie gut so. Dadurch wird ein guter Eindruck dessen geboten, was von Clevatess zu erwarten ist. Gerade die zweite Hälfte setzt auf eine etwas andere Tonalität als der düstere Beginn. Dennoch verspricht die Fantasy-Serie packende und vielschichtige Genre-Kost mit Potential für so manch überraschende Wendunge, aber auch die leichte Gefahr, zu sehr in Fantasy-Standard abzurutschen.
Detectives These Days Are Crazy!
Studio: Liden Films | Genre: Nonsense-Comedy | Termin: Dienstag um 17:00 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Früher war Nagumo Keiichirō ein legendärer Detektiv. Mittlerweile hat er mehr mit seinem Alter zu kämpfen als mit komplizierten Fällen. Trotzdem will die vorlaute Schülerin Mashiro unbedingt seine Assistentin werden und lässt ihm dabei auch kaum eine Wahl. Mit Enthusiasmus und unerwarteten Fähigkeiten zerrt Mashiro den eingerosteten Nagumo zurück zu ungewöhnlichen Fällen.
Ersteindruck: Der Titel könnte bei Detectives These Days Are Crazy! kaum besser gewählt sein. Ist Nagumo Keiichirō ein abgehalfterter, mittelalter Detektiv, dessen beste Zeiten lange hinter ihm liegen, sorgt die Schülerin Mashiro früh für reichlich Wirbel. Dabei nimmt sich die Nonsense-Comedy-Detektiv-Anime-Serie zu keiner Zeit ernst. Bekloppter Humor, erstklassige Grimassen und vollkommene Abgedrehtheit verleiten in der ersten Episoden regelmäßig zum Lachen. Das ungleiche Hauptfiguren-Duo ist einfach absolut herrlich und widmet sich vorerst vermeintlich simplen, aber großartig komödiantisch verarbeiteten Fällen. Bleibt zu hoffen, dass der Humor ausreichend Abwechslung zeigt und sich nicht im Laufe der Serie abnutzt.
Necronomico and the Cosmic Horror Show
Studio: Studio Gokumi | Genre: Mystery, Drama, Comedy | Termin: Dienstag um 17:15 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Anmerkung: Zur Veröffentlichung, ist Necronomico and the Cosmic Horror Show negativ mit KI-generierten Untertiteln aufgefallen. Diese wurden mittlerweile ersetzt und qualitativ verbessert. Der Ersteindruck bezieht sich auf die überarbeitete Fassung der ersten Episode.
Story: Als Schulabbrecherin ohne Oberschulabschluss ist es für Miko Kurono nicht leicht Arbeit zu finden. Ihren großen Traum als Streamerin erfolgreich zu sein, verfolgt die auch als Necronomico bekannte Miko zwar weiter, doch der große Erfolg bleibt aus. Besonders seit ihre beste Freundin und Mitstreamerin Mayu Mayusaka genauso wie zahlreiche andere Streamer auf unerklärliche Weise ins Koma gefallen ist. Als Miko genauso wie ihre Rivalin Kanna Kagurasaka und weitere Streamer an einer Aktion zu einem neuen VR Game teilnimmt, ahnt sie noch nicht, dass sie in ein großes Geheimnis verwickelt wird.
Ersteindruck: Anime-Serien mit Stream-Thematik sind nicht mehr neu, doch Necronomico and the Cosmic Horror Show findet zum Auftakt einen wichtigen eigenen Kniff. Dabei beginnt die Mystery-Drama-Comedy-Serie noch relativ normal und konzentriert sich auf die Vorstellung von Protagonistin Miko. Das funktioniert gut und wird schon bald mit ihrer Einbindung in den Test eines VR-Games aufgefrischt. Hier setzt die Serie sogar auf gelungene In-Game-Grafik, die passend animiert ist. Zeigt die Geschichte schon zuvor geheimnisvolle Ansätze, zieht die Handlung zum Ende noch einmal deutlich an und präsentiert eine interessante Wendung. Hier wird auch die Bedeutung des Titels deutlich. Allerdings lässt sich aktuell noch schwer einschätzen, wie sich die Serie weiterentwickelt und wie unterhaltsam sie wird. Bleiben Humor, Abwechslung, Charaktere und Story gleichwertig, ist zumindest kurzweilige und leichtgängige Genre-Unterhaltung möglich.
Private Tutor to the Duke’s Daughter
Studio: Studio Blanc | Genre: Fantasy | Termin: Samstag um 19:00 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Da Allen nachdem er durch das Hofmagierexamen gefallen ist kein Geld für seine Heimfahrt hatte, hat ihm sein Professor eine Arbeit vermittelt. Über den Winter soll er als Hauslehrer der Herzogstochter Tina dienen. Diese hat das Ziel die königliche Akademie zu besuchen, kann jedoch keinerlei Magie einsetzen. Es ist an Allen, sie entweder von ihrem Ziel abzubringen oder ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und herauszufinden, weshalb sie keine Magie wirken kann.
Ersteindruck: Private Tutor to the Duke’s Daughter wirkt zum Auftakt wie eine recht typische Serie rund um einen vermeintlich unfähigen, aber eigentlich sehr begabten Protagonisten. Dabei soll Allen als Hauslehrer eine Herzogstochter unterrichten und herausfinden, weshalb sie keine Magie wirken kann. Tina und ihre Zofe Ellie, die ebenfalls am Unterricht teilnimmt, sind niedlich dargestellt und kleinere Missgeschicke sorgen dafür, dass sie mit Allen auf Tuchfühlung gehen. Zudem deutet die Serie bereits weitere weibliche Charaktere an, die entweder bereits eine Verbindung zu Allen haben oder diese sehr wahrscheinlich noch bekommen werden. Dadurch lässt sich erahnen, dass Private Tutor to the Duke’s Daughter zumindest eine leichte Harem-Komponente erhält. Immerhin ist die Magie-Thematik interessant und hat das Potential für eine kurzweilige Geschichte. Es bleibt abzuwarten, welche Elemente die Fantasy-Serie dominieren werden.
Takopi’s Original Sin
Studio: ENISHIYA | Genre: Drama | Termin: Freitag um 17:15 Uhr | Stream bei Crunchyroll
Story: Auf der Erde will der außerirdische Takopi nur eine Mission erfüllen: Glück und Fröhlichkeit verbreiten. Als er die einsame und deprmierte Viertklässlerin Shizuka trifft, setzt er all seine Möglichkeiten und magischen Happy-Geräte ein, um ihr Lächeln zurückzubringen. Allerdings muss Takopi schon bald lernen, dass es mehr benötigt, um den Schmerz von Shizuka zu heilen. Von ihrer Klassenkameradin Marina grausam gequält, führt schließlich ein Ereignis dazu, dass Shizuka ihr letztes Glück und damit den Sinn ihres Lebens verliert. Doch Takopi ist nicht bereit aufzugeben.
Ersteindruck: Takopi’s Original Sin beginnt zurecht mit einem ausführlichen Warnhinweis bezüglich Mobbing und Suizid sowie suizidalen Gedanken. Könnten die ersten Minuten, das Intro und der niedliche und naive Außerirdische Takopi noch auf eine witzige und fröhliche Serie mit ernsten Elementen schließen lassen, wird bald klar: dem ist nicht so. Takopi’s Original Sin ist heftig und keine leichte Kost. Schon bald sorgt die bedrückende Stimmung für ein ungutes Gefühl, dass sich schließlich in den Ereignissen bestätigt. Die erste Episode geht trotz Vorwarnung unter die Haut und hinterlässt Spuren. Hier kann nicht von Unterhaltung im eigentlichen Sinn gesprochen werden und wer sich auf Takopi’s Original Sin einlässt sollte sich dessen bewusst sein. Das bedeutet nicht, dass die Drama-Serie schlecht ist. Vielmehr wird hohe Qualität geboten. Nur inhaltlich ist Takopi’s Original Sin nicht für jeden geeignet.