Rezension: Dahlia lässt den Kopf nicht hängen – Band 1 (Manga)

Nach ihrer Wiedergeburt widmet sich Dahlia in Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 der Herstellung magischer Haushaltsartikel.

In ihrem früheren Leben hat Dahlia bei einer Firma für Haushaltselektronik gearbeitet. Allerdings wurde sie bereits ein Jahr nachdem sie ihren Traumjob angetreten hat, in die Reklamationsabteilung versetzt. Von der Arbeitslast erdrückt, hat sie sich von ihren Freunden entfremdet, ist depressiv geworden und schließlich an Überarbeitung gestorben. Neugeboren als Tochter eines Magikers, der magische Geräte namens Magimente für den alltäglichen Gebrauch erfindet und herstellt, entwickelt Dahlia selbst eine Leidenschaft für den Beruf. Schon als Kind nutzt sie die Erinnerungen an ihr früheres Leben für eine erste Erfindung. Auch später profitiert sie von ihrem Wissen. Allerdings muss sie auch mit einigen Schicksalsschlägen und unerwarteten Wendungen zurechtkommen.

Magische Haushaltsartefakte

Bei Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 handelt es sich, wie die Handlung bereits nahelegt, um den Auftakt einer Fantasy-Isekai-Manga-Reihe über die titelgebende Wiedergeborene. Basierend auf der Light-Novel-Reihe Madō Gushi Dahlia wa Utsumukanai von Hisaya Amagishi setzt Mangaka Megumi Sumikawa die wendungsreiche, schön erzählte Geschichte von Dahlia als Manga um. Dabei wird Dahlias altes Leben und ihre Wiedergeburt zum Beginn des ersten Bandes nur kurz erwähnt. Anschließend konzentriert sich der Auftaktmanga im Kapitel Null auf die Kindheit der Protagonistin. Davon profitiert besonders Dahlia, deren Entwicklung mit ein paar Zeitsprüngen miterlebt werden darf. Von ihrer ersten Faszination für den Beruf der Magikerin bis zur Herstellung ihres ersten Magiments, wird ein wunderbares Verständnis für Dahlia und ihren Vater Carlo geschaffen. Doch auch anschließend gelingt es der Geschichte mit den gut geschriebenen, vielschichtigen und glaubhaften Charakteren sowie einer Fantasy-Alltagshandlung zu unterhalten und zu fesseln.

Dabei verzichtet Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 auf große Abenteuer oder Katastrophen wie Dämonenangriffe oder dergleichen. Stattdessen konzentriert sich die Geschichte auf Dahlias Leben ab ihrem siebzehnten Lebensjahr. Nach dem Abschluss der Schule, ist sie Lehrling bei ihrem Vater, muss aber schon bald erkennen, dass dieser einen anderen Auszubildenden über sie stellt. Angereichert mit persönlichem Drama, sanften Charaktermomenten und gekonnt inszenierten Wendungen, wird nachvollziehbar und realistisch der Werdegang einer jungen Frau erzählt. Dabei überrascht es, wie viel im Verlauf des ersten Bandes passiert und mit welchen Schicksalsschlägen und Ereignissen sich Dahlia auseinandersetzen muss. Allerdings entsteht nie der Eindruck, als wäre die Geschichte angesichts der dichten Handlung zu schnell oder holprig aufgebaut. Im Gegenteil gelingt es dem Auftaktmanga hervorragend, Szene an Szene zu setzen, Zeitsprünge zu nutzen und alles in Einklang miteinander zu bringen. Daraus entwickelt sich ein angenehmer Lesefluss, der es schwer macht, den Manga vor dem Ende wieder aus der Hand zu legen.

Gleichzeitig werden neben Dahlia weitere glaubhafte, ausreichend tiefgründige und interessante Figuren vorgestellt. Von ihrem Vater Carlos und dessen Lehrling Tobias, über Dahlias Freundin Irma und deren Mann Marcella bis hin zu Ritter Wolfred, versteht es Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 ein lebendiges und vielschichtiges Ensemble zu präsentieren. Dank des gelungenen Charakterdesigns ist jede Figur zudem sofort erkennbar und individuell sowohl passend zur Rolle gestaltet. Doch nicht nur hier überzeugt der Manga optisch. Die Zeichnungen bringen jede Szene gekonnt zur Geltung. Bilder mit reinem Charakterfokus wechseln sich mit detaillierten Panoramen und Umgebungen ab, so dass die Geschichte visuell getragen wird und von den Zeichnungen zusätzlich profitiert. Da stören Kleinigkeiten wie typische Genre- und Shojo-Elemente zu keiner Zeit, sondern fügen sich vielmehr natürlich in das Gesamtbild des Mangas ein.

Fazit

Schon die Leseprobe hat mich neugierig gemacht, wie es mit Dahlia und ihren Magimenten weitergeht. Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 hat mich dann jedoch überrascht. Statt sich rein auf die Faszination für Forschung und Erfindungen zu konzentrieren, präsentiert der Fantasy-Isekai-Manga eine vielschichtige Geschichte, die maßgeblich von der Protagonistin und ihrem Leben voller Veränderungen getragen wird. Spätestens das Ende zeigt, dass der Auftaktmanga Dahlias Entwicklung und Wandlung erzählt, die schließlich auch zur Überleitung zum nächsten Band beiträgt. Bis dahin wird spaßiger, abwechslungsreicher und auch mal dramatischer, aber niemals zu übertriebener Fantasy-Isekai-Slice-of-Life-Lesespaß geboten. Genre-Fans sollten Dahlia lässt den Kopf nicht hängen Band 1 unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Erfrischender Fantasy-Isekai-Slice-of-Life-Auftaktmanga, der mit einer abwechslungsreichen Geschichte, vielschichtigen Figuren, sympathischen Protagonistin und angenehmem Lesefluss spaßige Genre-Unterhaltung bietet.

Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dahlia lässt den Kopf nicht hängen – Band 1!

Details
Titel: Dahlia lässt den Kopf nicht hängen – Band 1
Originaltitel: Madōgushi Dahliya wa Utsumukanai: Dahliya Wilts No More
Genre: Fantasy, Slice of Life
Verlag: altraverse
Art: Megumi Sumikawa
Original Story: Hisaya Amagishi
Character Design Kei
Seiten: 196
Preis (bis 30.06.2023): 5,00 €
Preis (ab 01.07.2023): 7,00 €
ISBN: 978-3-7539-1239-4
Verlagsseite: Dahlia lässt den Kopf nicht hängen – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2023

© Megumi Sumikawa / Amagishi Hisaya / Kadokawa / altraverse