Rezension: Die Abenteuer des kleinen Panda (Blu-ray)

Mimiko lernt in Die Abenteuer des kleinen Panda den jungen Panda Pandy und dessen Vater Papa Panda kennen und verbringt eine tolle Zeit mit ihnen.

Als die kleine Mimiko nach der Verabschiedung ihrer Großmutter am Bahnhof nach Hause kommt, entdeckt sie dort den jungen Pandabär Pandy. Voller Freude freundet sie sich mit Pandy an und auch dessen kurz darauf auftauchender Papa gehört fortan zur ungewöhnlichen Familie der alleine lebenden Mimiko. Gemeinsam erleben Mimiko, Pandy und Papa Panda spaßige und ereignisreiche Tage und das eine oder andere Abenteuer in und um die kleine Stadt in der sie wohnen.

Abgedreht-witzige Kurzfilme

Bei Die Abenteuer des kleinen Panda handelt es sich um zwei 1972 und 1973 veröffentlichte Kurzfilme, denen KSM Anime eine Neuveröffentlichung inklusive erstmaliger Blu-ray-Version spendiert. Hinter der Geschichte von Mimiko, Pandy und Papa Panda stehen die beiden vor allem durch ihre Studio-Ghibli-Filme bekannten Anime-Legenden Isao Takahata und Hayao Miyazaki. Allerdings solltet ihr bei Die Abenteuer des kleinen Panda kein typisches Ghibli-Werk erwarten. Statt der typisch märchenhaften und phantastischen Stimmung, die die Filme des bekannten Studios oft auszeichnen, setzten die beiden Kurzfilme auf abgedrehte, fröhliche und an Cartoons erinnernde Comedy. Das wird nicht jedem gefallen, kann aber auch heute noch kurzweilig unterhalten und überzeugt besonders mit dem vollkommen durchgedrehten Humor und den eigensinnigen Charakteren.

Besonders Mimiko ist einfach nur herrlich. Sie ist aufgedreht, fröhlich und überdreht. Dadurch erinnert sie mit ihren roten Haaren und den Zöpfen nicht nur optisch ein wenig an Kinderbuchfiguren wie Pippi Langstrumpf. Das ist kein Zufall, da Regisseur Isao Takahata und Drehbuchautor Hayao Miyazaki Konzepte für eine nie umgesetzte Verfilmung des Kinderbuchklassikers für Die Abenteuer des kleinen Panda verwendet haben. Eine Kopie sind die beiden Kurzfilme aber nicht. Dafür sind sie zu eigenständig und entfernen sich zu weit von der Grundlage, aus der sie einst entstanden sind. Es ist gar nicht so einfach, den Anime aus den frühen 1970er-Jahren zu beschreiben. Dafür ist Die Abenteuer des kleinen Panda zu eigenständig, abgedreht und teilweise auch einfach nur bekloppt. Jeder Charakter wirkt auf eine eigene Art eigensinnig, teilweise fast schon durchgeknallt. Aber das ist keineswegs negativ, sondern garantiert den abgedrehten, aberwitzigen Humor mit Lachgarantie. Besonders Kinder werden an den verrückten Geschichten rund um Mimiko, Pandy und Papa Panda ihre Freude haben. Doch auch ältere Anime-Fans dürften bei den amüsanten Erlebnissen der ungewöhnlichen Familie viel Spaß haben.

Dass sich Die Abenteuer des kleinen Panda zu keiner Zeit ernst nimmt und auch Logik vollkommen irrelevant ist, trägt viel zum Unterhaltungswert der beiden Kurzfilme bei. Dadurch ist vieles möglich und nicht selten sorgen die verrückten Ideen, Slapstickeinlagen und Witze für lauthalses Lachen bis die Tränen kommen oder der Bauch schmerzt. Natürlich ist der Anime mit fast fünfzig Jahren bereits sehr alt und das ist sowohl bei Humor als auch Optik teilweise zu merken. Gleichzeitig wird dabei aber auch unterstrichen wie zeitlos Die Abenteuer des kleinen Panda sind, da Geschichte und die Witz auch heute noch problemlos funktionieren. Selbst der klassische, aus heutiger Sicht altmodisch wirkende Zeichenstil, lässt sich nur bedingt als veraltet bezeichnen. Dafür können die Animationen und das Design noch immer zu sehr überzeugen. Zu verdanken ist das auch der erstklassigen Bildqualität, die dank der Blu-ray-Veröffentlichung geboten wird. Abgerundet wird Die Abenteuer des kleinen Panda von der hochwertigen deutschen Synchronisation, so dass dem spaßigen Anime-Vergnügen für Groß und Klein nichts im Wege steht.

Fazit

Tatsächlich habe ich bei Die Abenteuer des kleinen Panda etwas völlig anderes erwartet. Grund dafür sind natürlich die beiden bekannten Studio-Ghibli-Persönlichkeiten Isao Takahata und Hayao Miyazaki. Statt aber ein Film im Stil von Mein Nachbar Totoro oder Kikis kleiner Lieferservice zu sein, bietet Die Abenteuer des kleinen Panda abgedrehte und aberwitzige Comedy, die teilweise an klassische Cartoons erinnert. Das bedeutet aber keineswegs, dass die beiden Kurzfilme schlecht sind. Im Gegenteil hatte ich überaus viel Spaß mit Die Abenteuer des kleinen Panda und konnte mich aufgrund der verrückten Ereignisse manchmal vor Lachen kaum halten. Mimiko, Pandy und Papa Panda erleben die abgedrehtesten Abenteuer und werden dabei von nicht weniger eigenwilligen Nebenfiguren unterstützt. Dass Logik jederzeit der Geschichte und dem Humor untergeordnet werden kann, zeigt, wie wenig ernst sich die beiden Kurzfilme nehmen. Obwohl Die Abenteuer des kleinen Panda aus den Jahren 1972 und 1973 stammen, trägt das Alter eher zum Charme bei und wirkt besonders in der Blu-ray-Version unerwartet frisch. Allerdings wird nicht jeder Anime-Fan etwas mit Die Abenteuer des kleinen Panda anfangen können. Wer aber niedliche und abgedrehte Nonsense-Comedy mag, sollte sich die beiden Kurzfilme nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Abgedrehter Comedy-Klassiker, der mit verrückten Charakteren und reichlich Humor ein spaßiges Anime-Erlebnis mit Lachgarantie für Jung und Alt bietet.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Abenteuer des kleinen Panda!

Details
Titel: Die Abenteuer des kleinen Panda
Originaltitel: Panda Kopanda / Panda Kopanda: Amefuri Saakasu no Maki
Genre: Komödie, Abenteuer
Regie: Isao Takahata
Studio: TMS Entertainment Co., Ltd.
Produktionsjahr: 1972/1973
Laufzeit: ca. 75 Minuten (Blu-ray), ca. 72 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 20-seitiges Ausmalbuch, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 0
Erscheinungstermin: 17. Februar 2022
Herstellerseite: Die Abenteuer des kleinen Panda bei KSM Anime
Herstellershop: Die Abenteuer des kleinen Panda bei Anime Planet

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