Rezension: Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker (Manga)

Die Manga-Adaption Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker erzählt, der Jugendbuchvorlage von Ken Liu folgend, vier Geschichten über den Jedi und Rebellen.

Luke Skywalker ist ein Held der Rebellion. Als X-Wing-Pilot hat er den ersten Todesstern zerstört und als Jedi sich Darth Vader und dem Imperator gestellt. Doch über den einstigen Feuchtfarmerjungen gibt es weitaus mehr Geschichten zu erzählen. Luke hat auf seinen Reisen und Abenteuern in den weiten der Galaxis viele Lebewesen beeinflusst. Vier von diesen erzählen in Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker von ihrer Begegnung mit dem legendären Jedi, der zum Mythos wurde.

Kurzgeschichten eines Jedi

Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker adaptiert den 2017 bei Panini im Zuge der Reihe Journey to Star Wars: Die letzten Jedi erschienenen gleichnamigen Jugendroman von Ken Liu. Fünf Mangka haben sich vier Kurzgeschichten über Luke Skywalker angenommen und diese als Manga mit westlicher Leserichtung umgesetzt. Darunter Haruichi, Mangaka der Manga-Adaption von Leia – Prinzessin von Alderaan oder Akira Himekawa, bekannt durch die Manga-Umsetzungen der The-Legend-of-Zelda-Spiele. Angesichts der unterschiedlichen Verantwortlichen, ist es nur logisch, dass sich die vier Geschichten optisch deutlich unterscheiden. Während die erste Geschichte „Der Schiffsfriedhof“ von Akira Fukaya und Takashi Kisaki einen eher weichen Stil mit vielen Rundungen und teils sparsamen Details nutzt, verwendet Haruichi für „Ich, der Droide“ wesentlich typischere und detaillierter Zeichnungen. Auffällig ist, dass die jeweiligen Erzählungen gut zur optischen Umsetzung passen.

So sticht „Die Geschichte der schwermütigen Mote“ mit eher kindlich und auf eine leichte Niedlichkeit getrimmten Charakteren hervor. Gleichzeitig ist die erzählte Handlung die simpelste und schwächste. Hier wird einem wichtigen Ereignis der Filme, eine komplett neue Richtung verliehen, die einfach wenig Sinn macht und Lukes Charaktere sogar merklich schwächt. Weitaus besser gelingt seine Darstellung in der abschließenden Kurzgeschichte „Verschluckt“ von Akira Himekawa. Diese bildet allgemein den Höhepunkt des Mangas und ist eine wirkliche Bereicherung für Lukes Charakterisierung und seinen Werdegang. Das lässt sich leider über die anderen Kurzgeschichten nicht sagen. Während „Die Geschichte der schwermütigen Mote“ am Sinn für Hauptfigur und Star Wars im Gesamten scheitert, schafft es zumindest „Der Schiffsfriedhof“ mit einer Erzählung über einen verwundeten Imperialen, der von einem geheimnisvollen Mann Hilfe erhält, kurzweilig zu unterhalten. Ähnliches gilt für „Ich, der Droide“, auch wenn hier kein wirklicher Mehrwert vorhanden ist.

Es fällt wahrscheinlich bereits auf, dass Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker eher durchwachsen ist. Von kurzweiligen über schwache bis hin zu durchaus gelungenen Kurzgeschichten bietet die Manga-Adaption alles. Doch gerade deshalb fällt es schwer, den Einzelband wirklich zu empfehlen. Dafür ist der Manga in weiten Teilen zu belanglos und schafft es bestenfalls, durchschnittliche Star-Wars-Kost zu bieten. Wer aber bereits die Jugendbuchvorlage mochte oder einfach ein paar zusätzliche Abenteuer rund um Luke Skywalker sucht, kann ruhig einen Blick wagen. Zu hohe Erwartungen sollten aber vermieden werden.

Fazit

Da ich die Jugendbuchvorlage nicht gelesen habe, war die Manga-Adaption von Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker eine gute Gelegenheit um die Lücke zu schließen. Allerdings haben mich die vier Kurzgeschichten nur bedingt überzeugt. Das liegt bereits an der teils stark schwankenden inhaltlichen und optischen Qualität. Lediglich die vierte Kurzgeschichte „Verschluckt“ konnte mir ein wenig Star-Wars-Stimmung geben und hat mich gut unterhalten. Hier wird Luke auch ordentlich dargestellt. Die anderen Handlungsstränge sind bestenfalls durchschnittlich, wobei „Die Geschichte der schwermütigen Mote“ sogar vollkommen belanglos und unsinnig ist. Star-Wars-Fans finden bessere Manga- und Comic-Alternativen, können aber bei Interesse an weiteren Abenteuern von Luke Skywalker auch einen Blick wagen. Zumindest teilweise kann der Manga kurzweilige Star-Wars-Unterhaltung bieten.

Kurzfazit: Durchwachsener Star-Wars-Manga dessen optische und inhaltliche Qualität in den vier Kurzgeschichten stark schwankt und der trotz ordentlichem Abschluss eher belanglos ist.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker!

Details
Titel: Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker
Originaltitel: Star Wars: The Legends of Luke Skywalker – The Manga
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini Manga
Original-Story: Ken Liu
Adaption: Akira Fukaya, Haruichi, Akira Himekawa, Subaru, Takashi Kisaki
Seiten: 216
Preis: 8,99 €
ISBN: 978-3-7416-2424-7
Verlagsseite: Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 23. November 2021

© Ken Liu / Akira Fukaya, Haruichi, Akira Himekawa, Subaru, Takashi Kisaki / VIZ Media, LLC / Lucasfilm Ltd. / Panini Manga