Anime-Simulcast-Wintersaison 2021 Teil 1

Pünktlich zum neuen Jahr, sind erste Serien der Anime-Winter-Saison 2021 im Simulcast bei Crunchyroll und Wakanim gestartet.

Jedes Jahr aufs neue bedeutet der Januar nicht nur den Beginn eines neuen Jahres, sondern auch den Start der Anime-Winter-Saison und somit neuer Serien. Erste Simulcasts sind pünktlich zum Jahresbeginn 2021 bei Crunchyroll und Wakanim an den Start gegangen. Darunter auch einige neue Staffeln und Fortsetzungen, die in der Erster-Blick-Artikel-Reihe jedoch nicht berücksichtigt werden. Es sei aber soviel verraten, dass Cells at Work! Staffel 2 und Laid-Back Camp Staffel 2 mit ihren ersten Episoden problemlos an die hohe Qualität der bisherigen Folgen anknüpfen können.

Im ersten Teil der Erster-Blick-Artikel-Reihe zur Anime-Winter-Saison 2021 werden die harten Arbeitsbedingungen in einem ungesunden Körper in Cells at Work! Code Black thematisiert, folgt ein überstarker, sich für schwachhaltender Junge in Ein Landei aus dem Dorf vor dem letzten Dungeon sucht das Abenteuer in der Stadt seinem Wunsch Soldat zu werden, entdeckt eine Schülerin in Gekidol die Schauspielerei für sich, entwirft das Heaven’s Design Team in der gleichnamigen Serie Tiere für Gott, führt ein Verrat in der Fantasy-Serie Hortensia Saga zu einem Krieg und kämpfen Mädchen in LBX Girls mit Kampfanzügen gegen metallische Invasoren.

Cells at Work! Code Black

Studio: Liden Films Inc.
Genre: Drama, Action, Comedy
Termin: 07. Januar 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Als motivierter und hoffungsvoller Neuling unter den roten Blutkörperchen nimmt AA2153 seine Arbeit auf. Aber schon bei der ersten Annahme von Sauerstoff durch ältere rote Blutkörperchen, muss er erkennen, dass in diesem Körper nichts so gut läuft wie er gedacht hat. Statt freundliche, lächelnde und hilfsbereite Kollegen und andere Zellen, wird AA2153 mit gestressten, agressiven und desillusionierten Mitzellen konfrontiert. Der Körper in dem sie leben, ist heruntergekommen. Alkohol, Rauchen, Stress, zu wenig Schlaf und allerlei mehr haben ihn heruntergewirtschaftet. Die Arbeitsbedingungen sind hart. Auch für die weißen Blutkörperchen, die sich allerlei Eindringlingen in Form von Bakterien und Viren entgegenstellen müssen. Dennoch setzt U-1196 als Kämpferin für den Körper alles daran, die anderen Zellen und ihre gemeinsame Welt zu schützen.

Ersteindruck
Nachdem die Hauptreihe Cells at Work! Bereits 2018 mit einer ersten Staffel als Anime adaptiert wurde, ist nun auch der etwas düstere und ernstere Ableger Cells at Work! Code Black als Serie umgesetzt worden. Parallel zur zweiten Cells-at-Work!-Staffel darf nun auch der Alltag von AA2153 und U-1196 in einem ungesunden Körper als Anime erlebt werden. Dabei müssen sie sich wesentlich stressigeren Arbeitsbedingungen stellen. Episode eins zeigt hier deutlich den Unterschied zwischen einem gesunden und einem ungesunden Körper. Bei der Einführung der Neulinge unter den roten Blutkörperchen, zu denen auch AA2153 gehört, wird noch ein Video mit motivierten Zellen und einem wunderbaren Umfeld gezeigt. Die Realität sieht aber anders aus und die tägliche Arbeit für AA2153 artet in Stress unter harten Bedingungen aus. Zum Auftakt befasst sich Cells at Work! Code Black mit den Folgen von Cholesterin und Rauchen. Dabei vermittelt die Serie eine gänzlich andere Stimmung als Cells at Work!. Code Black ist ernster, weniger leichtgängig und verzichtet auch weitgehend auf Humor. Stattdessen wird eine düstere, wenn auch nicht zu finstere, Stimmung erzeugt. Das passt gut zur ersten Episode, in der auch die Charaktere und deren Arbeitsbedingungen ausführlich vorgestellt werden. Gerade dieser andere Weg setzt Cells at Work! Code Black von Cells at Work! ab, was bereits bei der Mangavorlage zu hoher Eigenständigkeit geführt hat. Das funktioniert so gut, dass die erste Episode zu überzeugen weiß und auch ohne jegliches Vorwissen zur Hauptreihe funktioniert. Somit können auch all jene, denen Cells at Work! zu fröhlich, humorvoll oder leichtgängig war einen Blick wagen.

Ein Landei aus dem Dorf vor dem letzten Dungeon sucht das Abenteuer in der Stadt

Studio: Liden Films Inc.
Genre: Fantasy, Abenteuer, Comedy
Termin: 04. Januar 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Lloyd möchte unbedingt Soldat in der Hauptstadt werden, allerdings gilt er in seinem Dorf als der Schwächste und hat wenig vertrauen in seine Fähigkeiten. Dank der kindlichen Dorfvorsteherin Alka, kann Lloyd bei der Hexe der Ostseite, Marie, unterkommen. Diese stellt schnell fest, dass Lloyd alles andere als schwach ist, sondern für die Verhältnisse normaler Menschen überaus stark. Schließlich stammt er aus Kunlun, dem Dorf der antiken Helden, die einst die Welt gerettet haben.

Ersteindruck
Schon die Light Novel und deren Manga-Umsetzung habe ich gerne gelesen, weshalb Ein Landei aus dem Dorf vor dem letzten Dungeon sucht das Abenteuer in der Stadt zu den von mir mit größter Spannung erwarteten Serien gehört. Die ursprünglich mit dem Titel Suppose a Kid from the Last Dungeon Boonies moved to a Starter Town angekündigte Anime-Adaption lässt sich in der ersten Episode wenig Zeit. Nach einem kurzen Blick auf Lloyds Kindheit, springt die Geschichte zu seiner Ankunft bei Marie, der Hexe der Ostseite der Hauptstadt. Bereits hier zeigt sich der chaotische und leicht abgedrehte Humor der Serie. Vor allem die kindliche Dorfvorsteherin und Meisterin von Marie, Alka, sorgt für manch skurrile Szene. Doch auch die anderen Charaktere zeigen sich als überaus exzentrisch und eigenwillig. Leider verzichtet das Studio Liden Films bei der Adaption der Geschichte auf einige Details, wodurch nicht nur witzige Szenen, sondern auch Figuren- und Beziehungsaufbau verloren geht. Besonders die Verbindung zwischen Lloyd und Selen, der legendären Gürtelprinzessin, wird etwas schnell abgehandelt und verliert dadurch an Tiefe. Das ist schade, aber angesichts der Storydichte nachvollziehbar. Schließlich kann Episode eins so einen ersten wichtigen Höhepunkt liefern, auch wenn Erklärungen dafür vorerst ausbleiben. Trotz der kleinen Kritikpunkte, hat mir die Auftaktfolge gefallen und Fantasy-, Abenteuer- und Comedy-Fans erwartet gute Genreunterhaltung mit viel Potenzial.

Gekidol

Studio: Hoods Entertainment Inc.
Genre: Musik, Idol, Theater, Science-Fiction
Termin: 05. Januar 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Vor fünf Jahren hat eine geheimnisvolle Katastrophe dazu geführte, dass ganze Städte verschwunden sind. In dieser von den Folgen der Ereignisse noch immer gezeichneten Welt, entdeckt die Schülerin Seria Morino ihre Fasznation für das Theater in Kombination mit dem „Theatrical Material System“. Dabei werden Aufführungen mit 3D-Hologrammen und Spezialeffekten unterlegt. Zufällig wird Kaworu Sakakibara, Leiterin der kleinen Schaulspielgruppe Alice in Theater, auf Seria, die den Wunsch hegt selbst Schauspielerin zu werden, aufmerksam. Aber hat sie wirklich das Zeug dazu auf die Bühne zu treten?

Ersteindruck
Gekidol vereint Schauspielerei und Gesang miteinander. Dazu passt der alternative Titel „Actidol Project“ ziemlich gut. Allerdings hinterlässt die erste Episode noch einen recht unklaren Eindruck. Die Serie beginnt damit, wie Seria Morino ihre Fasznation für „Theatrical Material System“-Aufführungen entdeckt und schließlich den Wunsch entwickelt, selbst auf die Bühne zu treten. Wenig überraschend kommt sie in Kontakt mit einer kleineren Schauspielgruppe, die bereit ist sie aufzunehmen. Besonders weil Seria unerwartetes Talent zeigt. Bis dahin stellt die Serie das interessante Science-Fiction-Setting mitsamt der Katastrophe der verschwundenen Städte, die durchaus gelungenen Charaktere sowie das wichtige „Theatrical Material System“ ausreichend vor. Zugleich werden erste Konflikte und mögliche zwielichtige Machenschaften im Hintergrund angedeutet. Soweit also normal. Allerdings ist dieser Aufbau recht viel, so dass die eindeutige Richtung, in die Gekidol geht noch schwer einzuschätzen ist. Zu vage bleibt die klare Ausrichtung der Geschichte. Genauso wird die Mischung von Schauspielerei und Idol-Dasein, die scheinbar im Mittelpunkt stehen wird, lediglich schwach angedeutet. Das ist allerdings nicht unbedingt negativ, da Gekidol ausreichend Neugier weckt, um das nötige Interesse an der Serie zu erhalten. Die nächsten ein bis zwei Episoden müssen aber deutlicher machen, was die Serie sein will, ohne natürlich eine zu vorhersehbare Geschichte zu bieten. Potenzial ist dank interessanter und im Genre abwechslungsreicher Ansätze vorhanden, bleibt nur abzuwarten, ob dieses auch ausreichend genutzt wird.

Heaven’s Design Team

Studio: Asahi Production
Genre: Comedy, Fantasy
Termin: 07. Januar 2021
Stream bei Crunchyroll

Worum geht’s?
Gott erschuf das Licht, das Wasser und die Erde. Als diese bewohnt werden sollte, klang das aber nach viel Arbeit und Aufwand. Deshalb wurde das Heaven’s Design Team gegründet, deren Aufgabe es ist neue Tierarten zu gestalten und deren Lebensfähigkeit zu testen, bevor Gott diesen zustimmt oder sie ablehnt. Shimoda-san ist neu beim Heaven’s Design Team und ist für die Vermittlung zwischen der fünfköpfigen Gruppe und ihrer Ingenieurin mit Gott verantwortlich.

Ersteindruck
Schon die Handlungszusammenfassung von Heaven’s Design Team liest sich recht abgedreht. Die Auftaktepisode der Comedy-Serie fällt dann auch entsprechend humorvoll, aber nicht ganz so durchgeknallt wie erwartet aus. In mehreren kurzen Geschichten wird von der Arbeit des Design-Teams des Himmels und der Gestaltung verschiedener Tiere erzählt. So dürfen wir Zeugen der Erschaffung der Giraffen oder Schlangen werden. Dabei tragen die eigensinnigen Charaktere und ihre kleinen Konflikte viel zum leichtgängigen Humor bei. So kommt es etwa zu ein wenig Unmut, weil Schlangen die Eier von Vögeln essen. Kurzerhand wird über Möglichkeiten der Verteidigung dagegen nachgedacht. Auch interessant ist zu sehen, wie die Konzepte zur Überprüfung der Lebensfähigkeit in einer Testphase erschaffen oder in einem natürlichen Lebensraum auf der Erde beobachtet werden. Heaven’s Design Team wird dabei sogar ein wenig makaber und zeigt Anzeichen von schwarzem Humor. Allerdings bleibt die erste Episode meist etwas seicht, versteht es aber kurzweilige Comedy-Unterhaltung zu bieten. Vielmehr jedoch nicht. Bleibt zu hoffen, dass die kommenden Folgen genug Abwechslung bieten, um für die ganze Staffel zu motivieren.

Hortensia Saga

Studio: Liden Films Inc.
Genre: Fantasy
Termin: 06. Januar 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
Als das Königreich Hortensia vom Verbündeten Camellia verraten wird, bricht eine blutige Schlacht mitten in der Hauptstadt auf. In deren Verlauf tauchen auch Monster auf, darunter ein Werwolf direkt im Thronsaal. Der König stirbt und die junge Prinzessin verschwindet. Gemeinsam mit einem Kind namens Marius gelingt dem Ritter Maurice Baudelaire die Flucht zum Stammsitz der Familie. Aufgrund des Todes des Fürsten, muss nun dessen Sohn Alfred die Führung übernehmen. Jahre später regiert der junge Sohn des Königs von Hortensia und es herrscht noch immer Krieg. Alfred und Marius, mittlerweile im Schwertkampf ausgebildet, stellen sich ebenfalls dem Kampf gegen Camellia.

Ersteindruck
Hortensia Saga basiert auf einem 2015 erschienen Mobile-Spiel von Sega und f4Samurai. Die Fantasy-Serie erzählt vom Krieg zwischen dem wohlhabenden Königreich Hortensia und dem einstigen Verbündeten Großherzogtum Camellia. Episode eins beginnt direkt mit dem Verrat von Großherzog Lugis und dem Angriff Camellias auf die Hauptstadt von Hortensia. Entsprechend kampfreich und blutig ist der Serienauftakt. Neben Konfrontationen der Soldaten, erscheinen auch erste Monster, die zeigen, welche Gefahren die Welt von Hortensia Saga bereit hält. Große Überraschungen bleiben allerdings aus und die Fantasy-Serie wirkt stets wie ein recht typischer, aber gelungener Genrevertreter. Dass manche Handlungselemente bereits zu erahnen sind, einige Charaktere zumindest vorerst ziemlich stereotypisch wirken und besonders die Feinde der Hauptfiguren Alfred und Marius klischeehaft böse und arrogant agieren, unterstreicht die wenig innovative Geschichte und Welt. Dennoch versteht es die erste Episode unterhaltsame Fantasy-Kost zu bieten. Gerne habe ich miterlebt wie der Verrat von Camellia an Hortensia abläuft und wie sich die Lage anschließend wandelt. Trotz Vorhersehbarkeiten und Genre-typischer Elemente, bleibt noch offen, wie sich Hortensia Saga entwickelt. Zumindest kurzweilige Fantasy-Kost, bei der sowohl ein blutiger Krieg, als auch der normale Alltag der Hauptfiguren thematisiert wird, ist zu erwarten.

LBX Girls

Studio: Studio A-CAT
Genre: Action, Science-Fiction
Termin: 06. Januar 2021
Stream bei Wakanim

Worum geht’s?
In einer alternativen Realität kämpfen junge Mädchen mit taktischen Kampfanzügen, genannt LBX Einheiten, gegen die metallischen Mimesis, die durch Raum-Zeit-Portale erscheinen. Die LBX Girls stellen sich starken Feinden entgegen und versuchen, das Multiversum vor den Eindringlingen zu beschützen. Riko stürzt zufällig und nichtsahnend von ihrer Welt in diese ihr unbekannte Realität und wird ungewollt in den Kampf gegen die Mimesis hineingezogen.

Ersteindruck
Das Danball-Senki- oder LBX- beziehungsweise Little-Battlers-eXperience-Franchise von Level-f umfasst neben mehreren Spielen unter anderem für Nintendo 3DS und PS Vita bereits Manga und Anime-Serien. LBX Girls greift die Grundlage der Mecha-Roboter-Figuren auf und vereint diese mit gegen mechanische Invasoren kämpfenden Mädchen. Dabei tragen sie sogenannte LBX Einheiten, die an die namensgebenden Miniaturen angelehnt sind. Episode eins beginnt mit Riko, die ihre Freundin Mana nach Tokoy zu einem LBX-Event begleitet. Dort kauft sie nichtsahnend einige Figuren für ihren Vater und wird beim Auspacken eines LBX-Roboters in eine andere Realität gezogen. Hier zeigt sich, dass der Kampf der LBX Girls gegen die Mimesis in einem Multiversum stattfindet und dass die Feinde durch Raum-Zeit-Risse erscheinen. Gut inszenierte Action, gekonnte Charakter- und Settingvorstellung sowie interessante Storyansätze haben mich bei der ersten Episode gut unterhalten. Die Serie lässt sich nicht lange Zeit, um die Action zu starten, schafft es aber gleichzeitig auch, den Hauptfiguren ausreichend umfangreiche erste Auftritte zu bescheren. Natürlich bleiben noch manche Fragen offen und es muss sich erst noch zeigen, ob die Serie sich zu sehr auf schnelle Action mit niedlichen Mädchen in Kampfanzügen verlässt oder auch eine gelungene Geschichte erzählen kann. Der Auftakt stimmt aber positiv und zeigt die nötigen Ansätzen, um das Interesse an der Serie zu wecken.