Rezension: Maria, the Virgin Witch – Vol. 2 (Blu-ray)

Die Geschichte rund um die junge Hexe Maria geht in Maria, the Virgin Witch Volume 2 mit vier Episoden ins zweite Serien-Drittel.

Obwohl Maria aufgrund ihrer Taten fast vom Erzengel Michael gerichtet worden wäre und sie seit dem unter strengen Auflagen von Ezekiel begleitet und beobachtet wird, hält die junge Hexe an ihren Idealen fest. Weiterhin versucht sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln den Krieg zwischen England und Frankreich zu beenden. Dafür zaubert sie auch vor Menschen, obwohl ihr das strikt untersagt wurde. Doch nur so kann sie die von ihr gehassten Kämpfe verhindern und gleichzeitig ihren Verehrer Josef beschützen. Näher kommen kann sie ihm jedoch nicht, da die jungfräuliche Maria ihre magischen Kräfte verliert, sobald sie sich einem Mann hingibt. Ein Teil der Bestrafung, die Michael ihr auferlegt hat. Maria soll zwischen ihrem eigenen Glück und ihren Idealen entscheiden.

Finstere Machenschaften

Maria, the Virgin Witch Volume 2 stellt den Mittelpunkt der zwölfteiligen Serie dar. Die titelgebende junge Hexe sieht sich seit ihrer Konfrontation mit Erzengel Michael mit einigen Auflagen konfrontiert, die sie vor einer härteren Bestrafung bewahren. Seither wird sie von Ezekiel beobachtet und darf vor Menschen nicht mehr zaubern. Doch Maria hält eisern an ihren Überzeugungen fest und versucht alles, um den Krieg zwischen Frankreich und England zu verhindern. Hier bleibt sich Maria genauso treu wie die Serie an sich. Das unverbrauchte Setting wird für eine spannende Fantasy-Historien-Geschichte mit einer klaren Anti-Kriegsbotschaft genutzt. Wie schon zum Serienauftakt sind die Schlachten nicht zimperlich dargestellt und besonders ein zentraler Wendepunkt innerhalb der Geschichte zeigt die Grausamkeit des Krieges überdeutlich. Gleichzeitig beschäftigt sich die Serie mit der Natur der Menschheit, die die gegenseitigen Kämpfe anscheinend braucht.

Hier wandelt die Serie noch stärker Abseits der Pfade der jungen Hexe und beschäftigt sich mit den Machenschaften von Adel und Kirche in Person des Grafen Guillaume und des Mönch-Priesters Bernard. Schnell entfaltet sich eine Intrigie, deren Ziel es ist Maria sowohl für die eigenen Zwecke zu missbrauchen, um als Helden des Krieges hervorzugehen, als auch um sich zukünftig ihrer zu entledigen. In die Pläne werden mit der Zeit auch der Söldner Galfa und des Grafen Diener Josef, der in Maria verliebt ist, hineingezogen. Damit wandelt sich die Grundstimmung der Serie langsam aber stetig ins Düstere und zeigt überdeutlich wie schnell Menschen sich von jemandem abwenden können und wie leicht sich die öffentliche Wahrnehmung wandelt. Dem gegenüber steht die himmlische Kirche, die in Person von Michael festgefahren in ihrer Meinung ist, aber durch Ezekiel auch eine sanftere, liebenswertere Seite zeigt. Erneut wird in Frage gestellt, weshalb der Himmel und Gott nicht auf die Wünsche der Menschen reagiert und diese nur beobachtet, statt ihnen zu helfen.

Freundschaftlich

Doch Maria, the Virgin Witch verliert nicht gänzlich die fröhlichen und amüsanten Elemente, die in den ersten vier Episoden für Auflockerung sorgten. So sind es die Begegnungen zwischen Maria und Josef, die mit unbeholfener Romantik zum Schmunzeln verleiten. Auch Marias Hexen-Kolleginnen, allen voran Viv, erhalten etwas mehr Profil und fügen sich auf sympathische Weise in die Geschichte rund um die junge Hexe ein. Allerdings bleibt nicht alles abseits der Intrigen positiv für Maria. Die Ereignisse entwickeln sich immer negativer und Selbstzweifel beginnen an ihr zu nagen, während sich ihre Freunde Sorgen um sie machen. Allgemein ist auffällig, dass sich die Anzahl der ihr nahestehenden Personen seit Michaels Bestrafung deutlich erhöht hat. Aber auch etwas Zwielichtiges zeigt Interesse an Maria. Wie schon zum Serienauftakt bringt das schattenhafte Wesen Cernunnos, der auf den Mythen um einen keltischen Gott basiert, nicht nur zusätzliche Fantasy-Elemente, sondern auch eine mögliche negative Beeinflussung Marias mit in die Serie. Dieser Aspekt, gemeinsam mit den gegen Ende von Volume 2 geäußerten abgrundtiefen Plänen Bernards halten, die Geschichte spannend und wecken zusätzlich die Neugier auf die Fortsetzung.

Auf technischer Seite bleibt sich die Serie treu und kann erneut mit dem etwas anderen Animationsstil überzeugen. Besonders die flüssige Darstellung und das Charakterdesign wissen zu überzeugen und profitieren wie die gesamte Serie maßgeblich vom scharfen 1080p-Bild der Blu-ray. Während Musik und Sound über jeden Zweifel erhaben sind, gilt das nicht für die gesamte deutsche Synchronisation. Maria, Josef und die anderen Haupt- und wichtigen Nebenfiguren sind mit guten Sprechern besetzt, die die Dialoge glaubhaft und mit zu den Charakteren passenden Stimmen umsetzen. Leider wird das positive Bild von einigen wenigen, künstlich klingenden Akteuren getrübt. Da es sich hierbei meist um eher kleine Rollen handelt, fällt der Aspekt nicht so groß aus. Dem Unterhaltungswert der Serie schadet das jedoch nicht.

Fazit

Zum Serienauftakt konnte mich Maria, the Virgin Witch besonders durch das unverbrauchte Fantasy-Historien-Setting, die liebenswerten Hauptfiguren und die Ansätze einer spannenden Geschichte überzeugen. Da die Serie nur über zwölf Episoden verfügt und auch die Manga-Vorlage mit drei Bänden beendet ist, war ein schnelles Anziehen der Handlung zu erwarten. Das ist allerdings auch gut so, da auf diese Weise der Spannungsbogen hoch bleibt und gleichzeitig garantiert wird, dass stets etwas passiert. Die ins Düsterere rutschende Grundstimmung ist genauso wenig überraschend wie die sich anbahnenden Intrigen und Gefahren für die junge Protagonistin. Gleichzeitig ist es gut, dass die Serie nicht gänzlich auf den seichten Humor und die angedeutete Romantik verzichtet, da beides für Auflockerung sorgt und gut zur Serie passt. Im Gesamtpaket schafft es Maria, the Virgin Witch Volume 2 erneut mich hervorragend zu unterhalten und meine Neugier auf das kommende finale dritte Volume zu erhalten und noch ansteigen zu lassen. Fantasy-Fans sollten der Serie unbedingt eine Chance geben.

Kurzfazit: Eine düsterere Grundstimmung gepaart mit den aus dem Auftakt bekannten Elementen sorgen dafür, dass Maria, the Virgin Witch auch im zweiten Drittel spannend und unterhaltsam bleibt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Maria, the Virgin Witch – Vol. 2!

Details
Titel: Maria, the Virgin Witch – Vol. 2
Genre: Fantasy, Action, Comedy
Regie: Goro Taniguchi
Studio: Production I.G.
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 25. November 2016
Herstellerseite: Maria, the Virgin Witch – Vol. 2 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Procution I.G. / Kazé Anime

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