Rezension: The Book of Unwritten Tales – Die Vieh Chroniken (PC)

vieh-chroniken-coverThe Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken ist sicherlich kein neues Spiel. Bereits im Oktober 2011 erschien das Prequel zum Point & Click-Adventure The Book of Unwritten Tales von 2009. Den Release des offiziellen zweiten Teils habe ich als Anlass genommen, endlich Die Vieh Chroniken nachzuholen und gleichzeitig eine erste Klassiker-Rezension zu veröffentlichen.

Gewohnter Humor, seichte Geschichte

Wie bereits erwähnt fungiert The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken als Prequel, also Vorgeschichte, von The Book of Unwritten Tales. Dabei konzentrieren sich die Entwickler von King Art auf den Liebling vieler Spieler: das Vieh. Genauer erleben wir die erste Begegnung von Luft-Pirat und Vorzeige-Schurke Nathaniel „Nate“ Bonnet mit dem lila Fellwesen. Dabei lernt Nate nicht nur das Vieh und einige andere Viehcher kennen, sondern unter anderem auch eine durchgeknallte Tierschutzaktivistin und einen Yetijäger mit Persönlichkeitsproblemen. Auch die Ork-Kopfgeldjägerin Ma’Zaz hat erneut einen Auftritt und Nates Schiff, die Mary, darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Wie schon in The Book of Unwritten Tales wird Humor bei Die Vieh Chroniken groß geschrieben. Immer wieder sorgen die abgedrehten Charaktere, gut geschriebenen Dialoge oder verrückten Geschehnisse für ein Schmunzeln oder Lachen. Gerade die häufig eingestreuten Anspielungen auf die Popkultur, Filme und dergleichen sind den Entwicklern wieder ausgesprochen gut gelungen. Sei es nun die Mary, die mit Star Trek-Sprüchen anfängt oder ein sprechendes Gemälde, das mit Nate darüber debattiert, dass ebensolche aus einem Buch geklaut wären. Dem entgegen steht allerdings die nur wenig spannende und keinen wirklichen Überraschungen gespickte Geschichte. Vieles ist bereits am Anfang absehbar oder klar, auch wenn nicht alle Charaktere es sofort wahrnehmen oder begreifen. Zusätzlich hat Die Vieh Chroniken mit dem üblichen Prequel-Problem zu kämpfen: Spieler des Vorgängers verfügen über ein Wissen, dass manche Ausgänge der Geschichte von vorneherein ausschließen. Trotzdem ist die Geschichte interessant genug, um bis zum Ende zu motivieren, das verdankt sie zu einem Großteil auch den bereits erwähnten humorvollen und abgedrehten Momenten.

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Rätsel mit Logikproblem

Wie schon The Book of Unwritten Tales präsentiert sich Die Vieh Chroniken als recht klassisches Point & Click-Adventure. Und wie üblich bilden damit Rätsel den wichtigsten Spielbestandteil. Leider sind diese nicht immer so gut gelungen wie noch im Vorgänger. Das liegt in erster Linie daran, dass sie aufgrund ihrer skurrilen und verworrenen Art an Logik vermissen lassen. Unlösbar sind sie dabei aber nie, manchmal wirken gerade kleinere, kürzere Rätsel sogar etwas zu leicht. Insgesamt bleibt das Rätseldesign aber durchwachsen und gerade die häufigen, langen Rätselketten benötigen mehrfaches um die Ecke denken. Spaßig sind sie aber trotzdem, gerade wegen dem allgemeinen Humor des Spiels, der auch in die Knobelaufgaben eingewoben wurde.

Technisch war Die Vieh Chroniken bereits bei der Veröffentlichung 2011 nicht auf der Höhe der Zeit. Hässlich ist das Spiel aber auch heute nicht und das liegt zu einem großen Teil auch an dem Stil. Er passt einfach, wodurch auch die teilweise abgehackten Animationen und die unschöne Mimik in Großaufnahmen kaum ins Gewicht fallen. Der Soundtrack hingegen kann überzeugen und auch die Sprachausgabe ist insgesamt gelungen.

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Fazit

Die Vieh Chroniken ist ein unterhaltsames Point & Click-Adventure das gerade durch seinen Humor zu gefallen weiß und lässt sich auch heute noch gut spielen. Adventure-Fans und insbesondere Anhänger von The Book of Unwritten Tales, die sich bisher Die Vieh Chroniken nicht vorgenommen haben, sollten dies auf jeden Fall noch nachholen. Vielleicht auch als kleinen Appetitanreger für The Book of Unwritten Tales 2, so wie ich es selbst getan habe.

Details
Titel: The Book of Unwritten Tales – Die Vieh Chroniken
Genre: Point & Click-Adventure
Entwickler: King Art
Publisher/Vertrieb: Crimson Cow / Nordic Games
Syteme: PC
Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2011

Text Copyright 2015 Alexander Geisler
Bilder Copyright King Art / Crimson Cow / Nordic Games