Rezension: Isekai Samurai – Band 1 (Manga)

Auf der Suche nach einem ehrenvollen Tod, gelangt die Samurai Ginko in Isekai Samurai Band 1 in eine Fantasy-Welt.
Ginko ist eine starke Kriegerin, die wie jeder Samurai nach einem strikten Kodex lebt. Nichts wünscht sich Ginko mehr als einen ehrenvollen Tod im Kampf. Doch die Schlacht von Sekigahara hat sie trotz einer schweren Niederlage als einzige überlebt. Seitdem ist Ginko auf der Suche nach einem Gegner, der stark genug ist, um sie zu enthaupten. Bisher hatte sie kein Glück und mittlerweile wird über sie als Schwertdämon gesprochen. Verzweifelt wendet sie sich schließlich im Gebet an Buddha und wünscht sich in eine Hölle voller Ungeheuer und Teufel geschickt zu werden. Schon im nächsten Moment befindet sich Ginko in einer ihr fremden Stadt, die gerade von seltsamen Monstern und einem Drachen angegriffen wird. Kann Ginko hier endlich jenen Gegner finden, der ihr einen ehrenvollen Tod schenken kann?
Todeswunsch in einer anderen Welt
Isekai Samurai Band 1 beschreibt bereits mit dem Titel sehr gut, um was es in der Action-Fantasy-Comedy-Manga-Reihe geht. Protagonistin Ginko gelangt nach einem Gebet in eine Fantasy-Welt. Zuvor stellt Mangaka Keigo Saito die Hauptfigur ausführlich vor. Dadurch wirkt Isekai Samurai Band 1 im ersten Kapitel wie ein historisches Samurai-Drama mit ernster Thematik und erinnert bei der Stimmung an Manga-Reihen wie Lone Wolf & Cub oder Blade of the Immortal. So bezwingt Ginko zum Einstieg einen starken Gegner, bevor ein Rückblick ihre Herkunft und ihren Entschluss trotz ihres jungen Alters ehrenvoll im Kampf zu sterben zumindest ein wenig erläutert. Hier wird deutlich, dass auf einen nachvollziehbaren Grund bewusst verzichtet wird. Stattdessen wird Ginkos Ausbildung und Erziehung als möglicher Hintergrund für ihr einziges Lebensziel inszeniert.
Zugleich versteht es der Action-Fantasy-Comedy-Manga, die wachsende Verzweiflung von Ginko hinsichtlich ihres ausbleibenden Todes zur Charakterisierung der Protagonistin zu nutzen. Dabei wird auch die enorme Stärke der jungen Samurai immer deutlicher. Allerdings lässt sich Mangaka Keigo Saito nicht allzu viel Zeit, Ginko in eine andere Welt zu transportieren . Bereits zum Ende des ersten Kapitels betet sie an einer Buddha-Statue in einem Tempel und bekommt ihren Wunsch, in eine „Hölle voller Ungeheuer und Teufel“ geschickt zu werden, erfüllt. Anschließend bleibt Isekai Samurai Band 1 zwar blutig und zeigt einige harte Szenen, zugleich wird die Geschichte aber auch immer humorvoller.
Die überzeichnete Darstellung von Ginkos Wunsch nach einem ehrenvollen Tod wirkt schon früh reichlich absurd, was nach ihrer Ankunft in der Fantasy-Welt noch stärker wird. Allgemein setzt Isekai Samurai Band 1 auf einen bitterbösen schwarzen Humor, der dem Manga eine individuelle Stimmung verleiht. Ob Ginko nun begeistert gegen Orks kämpft oder mit Euphorie versucht, einen Drachen herauszufordern, die Geschichte hält einige witzige Szenen bereit. Dabei sticht Ginko nicht nur als starke Kriegerin und entschlossene Samurai, sondern auch als eigenwillige Person heraus. Genauso exzentrisch präsentieren sich die anderen namenhaften Charaktere, die im Laufe des Mangas vorgestellt werden. Gerade Ginkos neue Bekanntschaften und das bewusst übertriebene und dadurch umso herrlichere Ende sind vielversprechend und wecken Neugier an der Fortsetzung. Die vielschichtige zwischen ernstem Samurai-Drama, lockerer Isekai-Fantasy und alberner Comedy wandelnde Stimmung trägt gemeinsam mit den detailreichen und lebhaften Zeichnungen viel zum kurzweiligen und unterhaltsamen Lesespaß bei.
Fazit
Obwohl es mittlerweile einige Isekai-Manga und -Anime gibt, können mich immer wieder Genre-Vertreter überzeugen. Sei es mit einer spannenden Geschichte, einer angenehmen Inszenierung oder liebenswerten Charakteren. Isekai Samurai Band 1 hat all das zu bieten und setzt zugleich auf ein ungewöhnliches Szenario. Schließlich verschlägt es die junge Samurai Ginko aus dem feudalen Japan in eine Fantasy-Welt mit Drachen, Orks, Elfen und Helden. Anfangs verwirrt, hofft Ginko schon bald, hier endlich ihren Wunsch nach einem ehrenvollen Tod im Kampf erfüllt zu bekommen und dafür einen entsprechend starken Feind zu finden. Unpraktisch nur, dass Ginko selbst viel zu stark ist. Mangaka Keigo Saito vermischt ernstes Samurai-Drama mit lockerer Isekai-Fantasy und herrlichem Witz. Dabei setzt Isekai Samurai Band 1 auf bewusst überzeichnete Szenen und reichlich schwarzen Humor. Gerade letzteres sorgt ebenfalls dafür, dass der Auftaktmanga der Action-Fantasy-Comedy-Reihe sich so frisch anfühlt. Vollkommen neu ist die Geschichte natürlich trotzdem nicht und es muss sich in den kommenden Bänden zeigen, ob die Reihe individuell genug bleibt, um dauerhaft zu unterhalten. Mit dem ersten Band hatte ich sehr viel Spaß und jeder Isekai-, Fantasy- und Samurai-Fan mit einem Hang zu schwarzem Humor und ohne Abneigung gegen die jeweils anderen Genres, sollte einen Blick wagen.
Kurzfazit: Schwarzhumoriger und spaßiger Action-Fantasy-Comedy-Manga, der eine abwechslungsreiche Geschichte mit eigenwilliger Protagonistin und herrlichem Genre-Mix aus Samurai-Drama, Isekai-Fantasy und Action-Comedy erzählt.
Details
Titel: Isekai Samurai – Band 1
Originaltitel: Isekai Samurai
Genre: Action, Fantasy, Comedy, Isekai
Verlag: Loewe Manga
Mangaka: Keigo Saito
Seiten: 196
Preis: 8,00 €
Preis (eBook): 6,49 €
ISBN: 978-3-7432-2441-4
ISBN (eBook): 978-3-7320-2674-6
Verlagsseite: Isekai Samurai– Band 1 bei Loewe Manga
Erscheinungsdatum: 13. November 2025
© 2023 Keigo Saito / Kadokawa Corporation
© 2025 Loewe Verlag GmbH
