Rezension: Gaea-Tima – Band 1 (Manga)

Zehn Jahre nachdem das Kaiju Gaea-Tima ihre Heimatstadt verwüstet hat, wird Miyako in Gaea-Tima Band 1 wieder mit einem Monster konfrontiert.

Das plötzliche Erscheinen eines riesigen Ungeheuers aus den Tiefen des Meeres hat die Stadt Suguba verwüstet. Um ihre Mutter zu retten, hat Miyako den schützenden Hügel verlassen und ist wieder zurück zu ihrem Haus gelaufen. Dort sieht sie sich plötzlich Angesicht zu Angesicht jenem Kaiju gegenüber, das für die riesige Welle, die alles verwüstet hat, verantwortlich ist. Mitgerissen von den Fluten wird Miyako Zeuge, wie sich Gaea-Tima auflöst. Zehn Jahre später ist die kleine Hafenstadt zu einer Touristenattraktion geworden und Miyako ist aufgrund der Gaea-Tima-Figuren, die sie entwirft, eine lokale Berühmtheit geworden. Als schließlich erst ein seltsamer Mann und dann ein neues Monster auftaucht, gerät Miyako wieder in Gefahr. Als sie sich dem neuen Kaiju gegenüber sieht, hustet sie eine kleine Kugel aus, die im Meer zu Gaea-Tima wird. Sofort stürzt sich der zurückgekehrte Gigant auf das unbekannte Ungeheuer. Ist der einstige Zerstörer Sugubas nun ein Beschützer der Menschen?

Geheimnisvolle Kaiju

Bei Gaea-Tima Band 1 handelt es sich um den Auftakt der neuen Manga-Reihe von Colorless-Mangaka Kent. Die Geschichte beginnt am schicksalhaften Tag, an dem das titelgebende Kaiju die kleine Hafenstadt Suguba angegriffen hat. Entschlossen ihre Mutter zu retten, ist Miyako trotz der Verwüstung und Gefahr losgelaufen und sieht sich kurz darauf dem Ungetüm gegenüber. Bereits hier wird eine mögliche Verbindung zwischen der Protagonistin und Gaea-Tima angedeutet. Anschließend nimmt die Handlung einen Zeitsprung von zehn Jahren. Suguba ist mittlerweile eine Touristenattraktion und Miyako eine lokale Berühmtheit. Kaiju sind keine mehr aufgetaucht der Ort an dem Gaea-Tima sich im Meer aufgelöst hat, hat maßgeblich zum Wohlstand des beschaulichen Ortes beigetragen. Etwas konstruiert baut Mangaka Kent die Folgen von Miyakos Entscheidung, ihre Mutter zu suchen, in die Handlung ein. Allerdings dient das vor allem der Charakterisierung der Hauptfigur.

Miyako weiß als Protagonistin zu überzeugen und trägt den Manga gemeinsam mit einigen weiteren wichtigen Charakteren. Gerade zu Beginn ist es ihre Sichtweise, die die Tonalität der Geschichte bestimmt. Mit Tatsukuni schließt sich ihr jedoch bald jemand an, der vollkommen anders ist. Während Miyako eher ruhig und nachdenklich ist und sich eine Mitschuld an gewissen Folgen des Vorfalls vor zehn Jahren gibt, zeigt Tatsukuni eine regelrechte Begeisterung für Kaiju. Der Kontrast der beiden passt sehr gut, zumal Miyako trotz ihrer anfänglichen Ablehnung keine Gleichgültigkeit gegenüber dem ihr fremden jungen Mann zeigt. Selbst dann nicht, als sie sich für ihn in Gefahr bringen muss. Hier zieht die Geschichte dann auch an und bringt das zentrale Element zurück: Gaea-Tima, der aus einer kleinen Kugel entsteht, die Miyako ausspuckt. Damit setzt der Action-Manga auf ein erstes Geheimnis rund um die Protagonistin und das titelgebende Kaiju.

Gleichzeitig wird mit dem Übergang vom ersten zum zweiten Kapitel eine erste, durchaus gelungene Actionszene in die Handlung eingebaut. Hier zeigt sich, zu was Gaea-Tima in der Lage ist. Allerdings nehmen die Ereignisse einen unerwarteten Verlauf, der Miyako in eine neue Rolle bringt. Dabei fällt auf, dass Gaea-Tima Band 1 vor allem die wichtigsten Figuren, zu denen neben Miyako und Tatsukuni dessen Kollegen Tagajo und Michiru gehören. Besonders im letzten Viertel zieht die Geschichte noch einmal spürbar an, was angesichts der zuvor etwas seichten Erzählweise mehr als willkommen ist. Dadurch nimmt die Spannung zu und gerade das offene Ende weckt in Einklang mit dem eigenständigen Setting, dem lockeren Humor und den sympathischen Charakteren Interesse an der Fortsetzung. Die gelungenen und stimmungsvollen Zeichnungen tragen ihren Teil zur dichten Atmosphäre bei. Besonders die individuellen Charaktere und die detailreichen Kaiju wissen zu gefallen.

Fazit

Ein Manga über einen Kaiju? Schon das Setting hat mein Interesse an Gaea-Tima Band 1 geweckt. Der Action-Manga beginnt rasant und spannend, wird zeitweise etwas ruhiger, versteht es aber immer eine interessante Geschichte zu erzählen. Allerdings bleibt die Handlung dabei teilweise etwas seicht. Negativ wirkt sich das aber nicht aus. Zu verdanken ist das zum einen den gelungenen Charakteren, besonders Miyako ist vielversprechend, zum anderen der unterhaltsamen Mischung aus Action, Humor und Kaijus. Besonders das letzte Viertel zieht zudem noch einmal an und leitet schließlich in ein spannendes Cliffhanger-Ende über. Spätestens damit ist mein Interesse an der Reihe geweckt. Kaiju- und Action-Manga-Fans sollten Gaea-Tima Band 1 zumindest eine Chance geben.

Kurzfazit: Unterhaltsamer Action-Manga, der eine ausreichend spannende Geschichte erzählt und mit gelungenen Charakteren, monströsen Kaijus, ordentlicher Action und guten Wendungen fesselt.

Details
Titel: Gaea-Tima – Band 1
Originaltitel: Daikaijū Gaea-Tima
Genre: Action, Drama, Science-Fiction, Comedy
Verlag: Egmont Manga
Mangaka: Kent
Seiten: 192
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-7555-0557-0
Erscheinungsdatum: 11. November 2025
Verlagsshop: Gaea-Tima – Band 1 im Egmont Shop

© 2023 Kent / Kodansha Ltd.
© 2025 Egmont Manga / Egmont Verlagsgesellschaften mbH