Rezension: The Last Case of John Morley (PS5)

Detektiv John Morley erhält in The Last Case of John Morley den Auftrag einen zwanzig Jahre alten Mord aufzuklären.

Bei The Last Case of John Morley von Indigo Studios und Publisher JanduSoft handelt es sich um ein Murder-Mystery-Adventure. Die Geschichte des Krimi-Noir-Spiels mit leichten Horror-Elementen, ist im England der 1940er-Jahre angesiedelt. John Morley ist ein genialer Detektiv, der allerdings finanziell nicht so gut da steht. Nach der Auflösung eines heiklen Falls, der ihn für einige Wochen ins Krankenhaus gebracht hat, muss er fortan ohne seine bisher loyale Assistentin auskommen. Da kommt der Auftrag von Lady Fortside genau richtig. Sie beauftragt Morley damit, den zwanzig Jahre zurückliegenden Mord an ihrer Tochter Elody aufzuklären. Dafür taucht John Morley in die Rätsel der Familie Fortside und die Psyche des Opfers sowie ihres Umfelds ein.

Atmosphärische Ermittlungen

The Last Case of John Morley setzt auf eine dichte, erstklassige 1940er-Jahre-Krimi-Noir-Atmosphäre, die vom passenden, mit Jazz-Elementen versehenen Soundtrack sowie der Gestaltung der Umgebungen perfekt wiedergegeben wird. Aus der First-Person-Perspektive untersucht ihr das Anwesen der Familie Fortside, in dem der Mord an Elody stattgefunden hat. Später führen die Ermittlungen Morley noch an einen weiteren, nicht weniger stimmungsvollen Ort. Dabei sorgen die düsteren Umgebungen und die nächtliche Tageszeit gemeinsam mit allerlei Geräuschen sowie schaurigen Enthüllungen für eine beklemmende Atmosphäre, die oftmals an Horror-Spiele erinnert. Direkten Grusel abseits der Stimmung solltet ihr aber nicht erwarten.

Stattdessen steht das Erleben der spannenden und gut erzählten Geschichte im Mittelpunkt. So fesselt The Last Case of John Morley mit regelmäßigen, gelungenen Wendungen sowie neuen Geheimnissen immer wieder aufs Neue. Dazu trägt auch die überschaubare Spielzeit von etwa drei Stunden bei. Das mag kurz erscheinen, ist für das Adventure aber genau richtig. Schließlich kann so der Fokus auf das Erleben der Handlung gelegt werden, ohne dass unnötig gestreckte Gameplay-Passagen den Spielspaß trüben. Entsprechend solltet ihr nicht mit allzu vielen komplexen Spielmechaniken rechnen. Vor allem erkundet ihr die Schauplätze, findet Hinweise und löst kleinere Rätsel. Wichtige Punkte sind dabei grün leuchtend hervorgehoben, so dass sie kaum zu übersehen sind beziehungsweise oft sogar nacheinander abgehandelt werden müssen. Trotzdem bleiben einige Knobelaufgaben auch gänzlich euch überlassen. Wirklich schwer sind diese allerdings nicht, was jedoch dem Spielfluss und dem Erleben der Geschichte zu Gute kommt.

Der starke Storyfokus profitiert von der detaillierten, stimmungsvollen Optik. Diese mag nicht aus der Masse herausstechen, passt aber hervorragend zur Krimi-Noir-Geschichte und fängt die Stimmung der 1940er-Jahre perfekt ein. Zudem profitiert die leichte Horror-Atmosphäre von den düster gestalteten Orten, die Morley während seiner Ermittlungen erkundet. Abseits der sehr guten Soundkulisse und der stimmigen Musik setzt The Last Case of John Morley auf eine ordentliche englische Synchronisation. Besonders Morley selbst ist sehr gut vertont, während gerade zu Beginn einige andere Charaktere nicht vollständig überzeugen können. Insgesamt ist die Vertonung aber gelungen, zumal zum Ende die Stimmung genau richtig eingefangen und transportiert wird. Bedauerlich ist allerdings, dass die deutschen Texte sehr fehlerhaft sind. Oft stimmt die Grammatik nicht und mitten in einem Satz wird zwischen Duzen und Siezen gewechselt. Es ist wahrscheinlich, dass hier mit einem Übersetzungsprogramm gearbeitet wurde. Aber immerhin bleiben die Texte verständlich, weshalb der Spielspaß kaum leidet. Etwas schlimmer sind die manchmal ausbleibenden Dialoge oder zu schnell verschwindende Untertitel. Glücklicherweise treten diese Probleme nur selten auf, so dass das spannende Erlebnis von The Last Case of John Morley kaum getrübt wird.

Fazit

Erst kurz vor der Veröffentlichung habe ich erstmals etwas von The Last Case of John Morley gesehen. Das düstere Krimi-Noir-Murder-Mystery-Adventure hat sofort mein Interesse geweckt. Die beklemmende Stimmung und die spannend klingende Geschichte waren zu verlockend. Als ich das Adventure gespielt habe, wurde mein Ersteindruck bestätigt. The Last Case of John Morley ist ein atmosphärisches und fesselndes, wenn auch kurzes Detektiv-Erlebnis, das besonders von der Geschichte lebt. Es ist überaus spannend, John Morley bei den Ermittlungen im Fall von Elody Fortside zu begleiten. Dass die Gameplay-Mechaniken etwas seicht ausfallen, hat mich dabei genauso wenig gestört wie die Beschränkung der Horror-Elemente auf die Stimmung und wenige Szene. Bis zum Ende hat mich die Geschichte nicht losgelassen und mit gelungenen Wendungen immer wieder motiviert. Krimi-Noir- und Murder-Mystery-Adventure-Fans sollten The Last Case of John Morley eine Chance geben.

Kurzfazit: Kurzes, stimmungsvolles Krimi-Noir-Murder-Mystey-Adventure, das eine spannende Geschichte mit gelungenen Wendungen erzählt und kleine Schwächen mit einer packenden Atmosphäre ausgleicht.

Vielen Dank an JanduSoft & Indigo Studios für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Last Case of John Morley!

Details
Titel: The Last Case of John Morley
Genre: Adventure
Publisher: JanduSoft
Entwickler: Indigo Studios
Spieler: 1
Syteme: PlayStation 5 (getestet), Xbox Series X|S, PC
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungsdatum: 27. November 2025