Rezension: The Knightling (PS5)

Ein kleines Ritterchen versucht in The Knightling seinen verschwundenen Mentor, den legendären Ritter Sir Löwenstein, zu finden.
Das bunte, kleine The Knightling ist nach dem 2019 veröffentlichten Pine das zweite Spiel des Indie-Studios Twirlbound. In dem Action-Adventure-Rollenspiel gilt es als kleines Ritterchen und Knappe von Sir Löwenstein den legendären Ritter zu finden, nachdem dieser während einer gemeinsamen Mission verschwunden ist. Dafür erhält der Nachwuchs-Ritter nach dem Prolog den mysteriösen Schild seines Mentors. Dieser dient nicht nur als Waffe, sondern kann auch zum Rutschen benutzt werden – eine zentrale Spielmechanik. Dabei erinnert The Knightling ein wenig an die The-Legend-of-Zelda-Reihe und mischt diese mit einer fantasievollen Welt, einem charmanten Protagonisten und einer interessanten Geschichte.
Ritterchen zur Rettung
The Knightling beginnt während einer Mission von Sir Löwenstein und seinem Knappen. In die Rolle des Letzteren schlüpft ihr. Als Ritterchen ist es eure Aufgabe den legendären Ritter und Helden zu unterstützen. Das Beginnt bereits bevor der eigentliche Ort des Auftrags erreicht wird, da es einige Hindernisse zu überwinden gilt. Hier präsentiert The Knightling perfekt die Geschicklichkeitsabschnitte und Rätsel des Action-Adventure-Rollenspiels. Diese sind ein zentrales Spielelement und stellen euch immer wieder vor kleine und größere Herausforderungen. So muss das Ritterchen Sprungpassagen meistern, Kisten nutzen, um Schalter zu betätigen oder die richtigen Plattformen mit Energie versorgen. Wirklich neu mögen weder die Rätsel noch die Geschicklichkeitsabschnitte sein, aber sie fügen sich wirklich gut ein und tragen viel zum Spielspaß bei. Hierbei fällt auch auf, dass The Knightling zwar in manchen Punkten an die The-Legend-of-Zelda-Spiele erinnert, sich aber doch stark von diesen unterscheidet.
Das ist auch in der zentralen Waffe des Ritterchens zu erkennen. Statt eines Schwertes greift ihr in The Knighling auf den legendären Schild Magnustego zurück. Dieser gehört Sir Löwenstein, doch während eurer Mission nutzt er ihn, um euch vor einem Angriff eines Erdgeborenen zu beschützen und lässt ihn im Kampf mit dem riesenhaften Wesen zurück. Natürlich nutzt das Ritterchen das geheimnisvolle Ausrüstungsstück fortan selbst – zumindest nachdem es im Zuge der ersten Quests repariert wurde. Wuchtig schlagt ihr mit dem Schild zu. Das fühlt sich durchaus gut an, ist aber behäbiger als in anderen Genrevertretern. Dennoch spielt sich The Knightling sehr schnell, da das Ritterchen ansonsten agil unterwegs ist. Geschwind weicht ihr Gegnern aus, wehrt Angriffe ab oder pariert sie direkt. Auch die Rutsch-Fähigkeit des Schilds kann im Kampf helfen, um noch schneller feindlichen Attacken zu entgehen. Lediglich eine Lock-on-Funktion würde die Übersicht verbessern, wodurch die Kämpfe weniger chaotisch wären.
Abwechslungsreiches Abenteuer
Überall in der zwar überschaubaren, aber dennoch ausreichend großen Welt finden sich Geheimnisse, Nebenquests und andere Aufgaben. So gilt es etwa die Türme des Kartografen zu erreichen, um die Leiter herunterzulassen, damit dieser sie wieder betreten kann. Das ist mit kleinen Sprungabschnitten verbunden und legt auf der Karte weitere Bereiche frei. Wer hier an Assassin’s Creed denkt liegt sicherlich nicht falsch. Zudem könnt ihr in freigeschalteten Türmen Markierungen kaufen. Dadurch werden verschiedene Geheimnisse auf der Karte angezeigt. Hilfreich, aber teuer. Besonders weil ihr eure wertvollen finanziellen Mittel neben entsprechenden Ressourcen benötigt, um bei Schmiedelehrlingen euren Schild zu verbessern.
Zudem verdient ihr durch das Erfüllen von Quests, Nebenmissionen und durch das Besiegen von Gegnern Ruhm. Dieser kann auch in der Landschaft oder in Truhen gefunden werden. Dabei handelt es sich um ein Äquivalent für Erfahrungs- oder Fähigkeitenpunkte. Für Ruhm kauft ihr bei Vertretern der Ritterakademie neue Fähigkeiten. Ob nun euer Standardangriff stärker wird, ihr neue Attacken lernt oder die Reichweite bestimmter Aktionen vergrößert wird, der Talentbaum gibt einige, wenn auch zum größten Teil eher standardmäßige Möglichkeiten. Damit nicht genug lernt das Ritterchen im Laufe der Geschichte regelmäßig neue Fähigkeiten oder erhält Verbesserungen für Magnustego sowie wichtige Gegenstände. Dadurch ist es euch bald nicht nur möglich, auf Magnustego zu rutschen, sondern auch durch die Lüfte zu gleiten. Oder ihr könnt mit aufgeladener Energie bestimmte Wände zertrümmern. Hier erinnert The Knightling dann doch wieder an den grün gekleideten Helden aus Hyrule.
Charmante Präsentation
Genauso motivierend und spaßig wie das Gameplay ist die interessante Geschichte. Grundsätzlich ist diese relativ klassisch. Als Ritterchen ist es eure Aufgabe Sir Löwenstein zu finden. Das ist charmant erzählt, setzt auf einige sehr individuelle und exzentrische Charaktere und hält ausreichend spannende Elemente parat, um nie langweilig zu werden. Sicher, herausragend ist die Handlung von The Knightling nicht, das gleicht aber die liebevoll gestaltete und voller kleiner Details steckende Welt locker aus. Immer wieder werdet ihr etwas Neues entdecken, das ihr zuvor übersehen habt. Außerdem setzt das Action-Adventure-Rollenspiel auf eine interessante Hintergrundgeschichte rund um die titanenhaften Erdgeborenen mit ihrer alten Zivilisation und den Ruinen ihrer Bauwerke. Das weckt Neugier und sorgt für zusätzliche Motivation.
Optisch mag The Knightling nicht die aufwendigste Grafik haben, das gleicht der farbenfrohe und charmante Stil aber locker aus. Statt auf grafische Oppulenz setzt Twirlbound auf eine stimmige wie liebevolle Optik, die perfekt zu Geschichte und Welt passt und viel zur leichtgängigen Atmosphäre beiträgt. Gerade bei einem Spiel wie The Knightling ist das wesentlich wichtiger als eine herausragende und möglichst realistische Grafik. Zumal das Action-Adventure-Rollenspiel auf der PlayStation 5 technisch einwandfrei läuft. Lediglich in unwichtigen Momenten sind uns selten kleine Einbrüche der Bildwiederholrate aufgefallen. Den Spielspaß hat das zu keiner Zeit gestört. Ähnliches gilt für die nicht immer perfekte Steuerung, die nach einiger Zeit erlernt ist, wodurch die minimalen Mängel ausgeglichen werden. Der stimmungsvolle Soundtrack rundet das spaßige Indie-Spiel sehr gut ab.
Fazit
The Knightling hat mich schon im ersten Trailer mit der farbenfrohen und niedlichen Optik sowie dem spaßig wirkenden Gameplay angesprochen. Natürlich hat mich das Action-Adventure-Rollenspiel ein wenig an die The-Legend-of-Zelda-Spiele erinnert, was mein Interesse nur umso mehr geweckt hat. Die Mischung aus interessanter Welt und Geschichte, charmanter Atmosphäre und spaßigem Gameplay, hat mich dann auch schnell gepackt. Es ist wirklich unterhaltsam als kleines Ritterchen auf dem viel zu großen Schild Magnustego durch die Welt zu rutschen, Feinde zu bekämpfen, Rätsel zu lösen und Sprungpassagen zu meistern. Dabei sorgen ausreichend Nebenquests und Geheimnisse dafür, dass ich die Welt genau erkunde. Abwechslungsreiche Dungeons inklusive Bossen sorgen zudem dafür, dass ich noch mehr in der Atmosphäre versinke. Zudem ist The Knightling nicht zu lang, was ebenfalls zum kurzweiligen Spielvergnügen beiträgt. Für mich ein Genre-Geheimtipp, dem jeder Action-Adventure-Fan eine Chance geben sollte.
Kurzfazit: Charmantes und farbenfrohes Action-Adventure-Rollenspiel, das mit einer spaßigen Mischung aus Kämpfen, Rätseln, Geschicklichkeitsabschnitten, Geschichte und Welt überzeugt. Ein kleiner Genre-Geheimtipp!
Vielen Dank an PQube für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Knightling!
Details
Titel: The Knightling
Genre: Action-Adventure, Rollenspiel
Publisher: Saber Interactive
Entwickler: Twirlbound
Spieler: 1
Syteme: PlayStation 5 (getestet), Xbox Series X|S, PC
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 28. August 2025
© 2025 Twirlbound. Published by Saber Interactive Inc. Developed by Twirlbound. All Rights Reserved.











