Rezension: Star Wars: Ewoks (Comic)

Als ein imperialer General mit einigen Kopfgeldjägern auf Endor nach einem Waffenlager sucht, ist es in Star Wars: Ewoks an Wicket und anderen Ewoks, sie aufzuhalten.

Der zweite Todesstern ist zerstört und die Grausamen, wie die Ewoks die Imperialen nennen, haben Endor verlassen. Eine Zeit des Friedens scheint auf den Waldmond zurückgekehrt zu sein. Doch unter den Ewoks herrscht Uneinigkeit, wie zukünftig mit Fremden, besonders mit Besuchen von den Sternen, umgegangen werden soll. Derweil stellt der imperiale General Koyatta eine Gruppe Kopfgeldjäger, darunter 4-LOM und Zuckuss, zusammen, um auf Endor ein geheimes Waffenlager zu finden. Der Frieden der Ewoks scheint wieder in Gefahr.

Wirre Bedrohung

Seit die Ewoks erstmals in Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter aufgetreten sind, haben die kleinen, felligen Bewohner von Endor viel Aufmerksamkeit erhalten. Besonders in den 1980ern war die Beliebtheit der Ewoks groß. Zwei Fernsehfilme, eine Zeichentrickserie und Comics wurden ihnen gewidmet. Im Gegensatz zu den früheren Veröffentlichungen rund um die Ewoks, gehört die vierteilige, in den USA 2024 veröffentlichte Comic-Reihe Star Wars: Ewoks zum Kanon. Wirklichen Einfluss auf die Galaxis und die Ereignisse in dieser hat die Geschichte von Autor Steve Orlando allerdings nicht. Und das ist gut so.

Star Wars: Ewoks ist nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter angesiedelt. Wicket erzählt einigen versammelten Ewoks eine Geschichte, die sich kurz nach der Zerstörung des Todessterns zugetragen hat. Zu dieser Zeit ist ein imperialer General im Auftrag von Moff Adelhard nach Endor zurückgekehrt und hat erneut den Kampf zu den Ewoks gebracht. An seiner Seite steht eine kleine Gruppe Kopfgeldjäger. Leider ist die Handlung wirr erzählt und manche Wendung surreal inszeniert. So kommt es früh im Sammelband zu einem kurzen Kampf mit einigen Duloks und schon hier zeigt sich, dass der Gewaltgrad trotz Toter eher gering ausfällt. Später wird das sogar soweit zurückgefahren, dass eine Konfrontation zwischen Ewoks und den Kopfgeldjägern seltsam und unlogisch aufgelöst wird.

Das Verhalten einiger Figuren passt nicht zusammen und auf wenigen Seiten wirken die Charaktere komplett unterschiedlich, ohne dass es einen Sinn ergibt. Zudem sind einige Szenenwechsel schlecht umgesetzt, so dass die Handlung holprig voranschreitet. Dabei hat die grundlegende Geschichte durchaus Potenzial, das aber zu kaum einer Zeit genutzt wird. Lediglich einige Charaktere sind grundsätzlich vielversprechend. Ebenso sind die Zeichnungen meist gelungen. Das kann Star Wars: Ewoks aber nicht retten. Selbst die offensichtlich angepeilte junge Zielgruppe, wird mit der durchwachsen inszenierten und erzählten Geschichte kaum etwas anfangen können.

Fazit

Star Wars: Ewoks wirkt beim Cover wie ein normaler Comic in einer weit, weit entfernten Galaxis. Auch die Geschichte hat mein Interesse geweckt. Leider ist die vierteilige Minireihe schlecht umgesetzt. Die Handlung weist unverständliche Wendungen, eine schwache Inszenierung und eine holprige Erzählweise auf. Zudem verhalten sich die Charaktere nicht immer nachvollziehbar oder zu ihrer Persönlichkeit passend. Gerade im zweiten der vier Kapitel wird eine Situation aufgebaut, die offensichtlich nicht zu brutal werden durfte. Die Auflösung ist allerdings mehr als schlecht und so unpassend, dass es schon surreal wirkt, wie schnell sich die Lage verändert und wie unsinnig sich die Figuren verhalten. Star Wars: Ewoks verschenkt viel Potenzial und ist schlicht ein schlechter Comic-Sammelband, den ich nicht einmal der wahrscheinlich angepeilten jüngeren Zielgruppe empfehlen kann. Schade.

Kurzfazit: Schwacher Star-Wars-Comic, der unter einer holprig erzählten Geschichte, schlecht umgesetzten Charakteren und mies inszenierten Wendungen leidet.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Ewoks!

Details
Titel: Star Wars: Ewoks
Originaltitel: US-Star Wars: Ewoks (2024) #1-4
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Text: Steve Orlando
Zeichnungen: Álvaro López, Laura Braga
Farben: Antonio Fabela
Seiten: 96
Preis: 15,00 € (Softcover) / 33,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Ewoks (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Ewoks (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 26. August 2025

©  Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm