Rezension: Girls’ Last Tour – Band 6 (Manga)
Auf dem Weg zum höchsten Punkt der verfallenen Stadt erleiden Chito und Yuri in Girls’ Last Tour Band 6 einen Verlust, der ihre Reise beeinflusst.
Chito und Yuri folgen der Karte, die sie von der KI erhalten haben. Allerdings setzt ihnen der zunehmende Schneefall und die sinkenden Temperaturen immer mehr zu. Um kurzzeitig Schutz zu finden, errichten sie eine Schneehöhle. Später entdecken sie einen seltsamen Ort mit einem riesigen Gebilde und einer Darstellung des Weltalls. Erneut werden sie mit den Hinterlassenschaft der einstigen Zivilisation konfrontiert. Doch das ist nicht der einzige Fund, der die beiden Freundinnen auf ihrer Reise erwartet. Zu Chitos Begeisterung gelangen sie an einen Ort, an dem es Bücher gibt. Schon bald wird die Freude jedoch von einem schweren Verlust beeinträchtigt. Chitos und Yuris Reise wird noch beschwerlicher und langsam stellen sie sich die Frage, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Doch egal, was sie erwartet, Chito und Yuri halten zusammen.
Ende einer Reise
Girls’ Last Tour Band 6 konfrontiert Chito und Yuri zu Beginn des finalen Mangas der Slice-of-Life-Endzeit-Drama-Reihe mit harten Witterungsbedingungen. Schnee und Kälte setzen ihnen zu und auch das Kettenkrad hat Schwierigkeiten voranzukommen. Bereits hier wird die melancholische Stimmung, die in Einklang mit einem aus der Freundschaft der Protagonistinnen gezogenen Lebensfreude geht, aufgebaut. Zum Finale erwarten Chito und Yuri einige weitere Entdeckungen. Nachdem sie sich kurzzeitig vor der Kälte geschützt haben, erkunden sie weitere Spuren der einstigen Zivilisation und philosophieren über deren Beweggründe und Ziele. Dabei wird wieder deutlich, wie nachdenklich die Reihe mitunter ist und wie oft das menschliche Leben und Verhalten thematisiert werden.
Gleichzeitig setzt Girls’ Last Tour Band 6 stark auf die Neugier der beiden Hauptfiguren. Chito und Yuri zeigen viel Mut bei ihren Erkundungen, trotzen Gefahren und halten stets zusammen. Gerade Letzteres ist maßgeblich für die Geschichte und nimmt im finalen Manga eine wichtige Rolle ein. Egal, ob sie sich nun gegenseitig Wärme spenden, vor einer Gefahr warnen oder beschützen, stets ist die enge Beziehung von Chito und Yuri zu erkennen. Das wird zum Ende noch deutlicher und hat letztlich auch großen Einfluss auf das Ende.
Bevor es jedoch soweit ist, müssen Chito und Yuri sich mit einem Verlust arrangieren und feststellen, was ihnen wirklich wichtig ist. Dadurch wird Girls’ Last Tour Band 6 in der zweiten Hälfte noch melancholischer, zeitweise gar bedrückend und wirft einige ernste, beklemmende Themen auf. Zwar wird der Manga nie zu düster, dennoch wirkt sich die Atmosphäre spürbar aus und hat maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte. Dem gegenüber steht die enge Freundschaft von Chito und Yuri, die ein wenig von der entspannten Fröhlichkeit erhält und trotzdem der Ernsthaftigkeit nicht schadet. Gerade deshalb funktioniert der Abschluss der Reihe so gut. Dabei präsentiert Mangak Tsukumizu ein nachdenklich stimmendes, konsequentes aber irgendwie auch überraschendes Ende, das durchaus haften bleibt und perfekt zur Melancholie der Reihe passt.
Fazit
Mit Girls’ Last Tour Band 6 endet eine Manga-Reihe, die ich schon lange vor der deutschen Ankündigung lesen wollte. Die letzte Etappe auf Chitos und Yuris Reise ist gewohnt melancholisch, auf eine eigenständige Art fröhlich und dennoch beklemmend. Dabei setzt die Geschichte bekannte Elemente wie die Entdeckerfreudigkeit der beiden Hauptfiguren genauso ein wie die Gefahren ihrer Reise. Verlust, Entscheidungen und Zusammenhalt sind wichtige Themen, die maßgeblichen Einfluss auf die Atmosphäre haben und deutlich die enge Bindung von Chito und Yuri hervorheben. Gerade dadurch ist die zweite Hälfte des Mangas noch melancholischer, bedrückender und ernster und gipfelt schließlich in einem gelungenen Ende, das ich so schnell nicht vergessen werde. Fans der Reihe sollten sich den letzten Band nicht entgehen lassen.
Kurzfazit: Nachdenklich stimmendes Finale, das eine gleichermaßen ernste wie fröhliche Geschichte mit vielschichtiger Atmosphäre, melancholischer Stimmung und gelungenem Ende erzählt.
Reihenfazit: Girls’ Last Tour erzählt in sechs Bänden von der Reise der Freundinnen Chito und Yuri in einer endzeitlichen, verlassenen Welt. Sie erkunden Ruinen, entdecken Spuren der einstigen Zivilisation, treffen wenige andere Menschen und andere Lebewesen und versuchen, den höchsten Punkt einer verfallenen, riesigen Stadt zu erreichen. Unterwegs mit ihrem Kettenkrad erwarten die beiden einige Herausforderungen und auch spaßige Erfahrungen. Die Slice-of-Life-Endzeit-Drama-Reihe setzt auf eine melancholische Grundstimmung und verknüpft diese mit der Lebensfreude der Protagonistinnen sowie einer vielfältigen Atmosphäre, die zwischen Ernsthaftigkeit, Beklemmung, Fröhlichkeit und Leichtgängigkeit schwankt. Auflockernder Humor, philosophische Gedanken, nachdenkliche Themen und kurzweilige Unterhaltungen bringen Abwechslung. Bis zum gelungenen Ende garantiert Girls’ Last Tour besten Genre-Lesespaß und fesselt mit der abwechslungsreichen Geschichte und den liebenswerten Protagonistinnen.
Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Girls’ Last Tour – Band 6!
Details
Titel: Girls’ Last Tour – Band 6
Originaltitel: Shōjo Shūmatsu Ryokō
Genre: Abenteuer, Science-Fiction, Slice of Life, Drama
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Tsukumizu
Seiten: 160
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-7573-0329-7
Verlagsseite: Girls’ Last Tour – Band 6 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 03. Juli 2025
© Tsukumizu / Shinchosha Publishing Co., Ltd.
© Cross Cult Entertainment GmbH & Co. Publishing KG | Manga Cult
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