Rezension: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 2 (Manga)

Ein nicht eingehaltenes Versprechen sorgt in The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 für Ärger zwischen Aya und Mitsuki.

Aya hat sich schon riesig auf den gemeinsamen Konzertbesuch mit Mitsuki gefreut. Doch statt ihr taucht Ayas Freundin Chizuru am Treffpunkt auf. Von ihr erfährt Aya, dass sie Chizuru ihr Ticket gegeben hat, damit sich die beiden Freundinnen versöhnen können. Enttäuscht und sauer, verzichtet Aya auf das Konzert und geht stattdessen zu Mitsuki, um ihren Ärger rauszulassen. Trotz der Enttäuschung hält der Streit zwischen den beiden nicht lange an. Schließlich verfällt Aya leicht Mitsukis unbeabsichtigtem Charme. Kurz darauf treffen die beiden zufällig eine junge Frau, die Mitsuki kennt und zur Begrüßung umarmt. Wer ist diese Kanna, die scheinbar einst ein Teil von Mitsukis Leben war? Außerdem stehen für die beiden Oberschülerinnen der Schulausflug nach Okinawa und Prüfungen an. Doch wie sollen sie sich darauf konzentrieren, wenn Gefühlschaos und Musik sie ablenken?

Musikalischer Alltag

The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 greift das Ende des Vorgängers direkt auf. Statt Mitsuki ist am Treffpunkt für den Konzertbesuch Chizuru aufgetaucht, weshalb Aya wütend zu Mitsuki geeilt ist. Genau mit dieser Szene beginnt der zweite Band und konzentriert sich auf die Unterhaltung der beiden Freundinnen. Emotional versteht es Mangaka Sumiko Arai bereits mit dieser kurzen Szene, die erstklassige Atmosphäre des ersten Bandes wieder aufzubauen und zugleich Abwechslung zu garantieren. So wird Ayas Wut mit ihren Gefühlen für Mitsuki und einer leichten Prise Humor vermischt, woraus sich ein angenehm leichtgängiger Lesefluss ergibt. Dieser wird wie beim Vorgänger von der Struktur des Slice-of-Life-Girls-Love-Mangas in Unterkapitel unterstützt. Die oft nur wenige Seiten langen Szenen fügen sich hervorragend zusammen und tragen viel zur Wirkung der Geschichte und Charakterdarstellung bei. Besonders Orts- und Perspektivwechsel haben hier maßgeblichen Einfluss.

Gleichzeitig bleibt The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 der Ausrichtung des Vorgängers treu und setzt auf die kurzweilige Alltagsgeschichte über Aya und Mitsuki sowie ihr Umfeld. So wird das liebenswerte Protagonistinnen-Duo von genauso sympathischen Nebenfiguren unterstützt. Während bekannte Charaktere wie Mitsukis Onkel Joe, Ayas Freundinnen Chizuru und Mao oder der Klassenkamerad der beiden Hauptfiguren Narita weiterhin ihre bekannten, aber sehr wichtigen, Rollen erfüllen, wird mit Kanna jemand komplett Neues vorgestellt. Durch ihre Vergangenheit mit Mitsuki und Joe ist sie schnell etabliert und fügt sich exzellent in die Geschichte ein. Zumal sie Aya verunsichert und gleichzeitig zumindest angedeuteten Einfluss auf die Beziehung der Hauptfiguren nehmen könnte.

Natürlich setzt der Slice-of-Life-Girls-Love-Manga auch weiterhin auf das sehr präsente Musik-Thema. Schließlich ist die Leidenschaft für westliche Rockmusik die zentrale Verbindung zwischen Aya und Mitsuki und hat erst dafür gesorgt, dass sie sich näher gekommen sind. Entsprechend werden auch im zweiten Band zahlreiche Verweise auf Bands wie die Red Hot Chilli Peppers, die Foo Fighters, AC/DC oder The Shins eingebaut. Allerdings ist die Bindung der beiden Hauptfiguren fast noch wichtiger und der Ausbau ihrer Beziehung schreitet gemächlich voran. Hier setzt The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 auf subtile Romantik, knisternde Flirts und belastende Zweifel. Dadurch wird die Geschichte auch mal etwas ernster, ohne jedoch jemals die gewohnte Leichtgängigkeit zu verlieren. Daran zeigt sich die Bodenständigkeit des Slice-of-Life-Girls-Love-Mangas, der Aya und Mitsuki auch mit anderen Alltagsangelegenheiten wie einem Schulausflug oder Prüfungen und Lernen sowie den persönlichen Zukunftszielen konfrontiert. All das hat natürlich Einfluss auf die Beziehung der beiden und wird hervorragend mit den beiden Hauptfiguren verwoben. Dadurch bleibt The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 bis zum gelungenen Ende überaus stimmungsvoll, interessant und unterhaltsam und weckt zugleich Neugier auf die Fortsetzung, die aktuell für Dezember 2025 angekündigt ist.

Fazit

Rund zehn Monate und damit vier länger als ursprünglich angekündigt, musste ich nach dem Vorgänger auf die Veröffentlichung von The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 warten. Da ich unbedingt erfahren wollte, wie die Geschichte von Aya und Mitsuki weitergeht, habe ich den Slice-of-Life-Girls-Love-Manga sofort regelrecht verschlungen. Erneut hat mich die stimmungsvolle Geschichte in ihren Bann gezogen. Aya und Mitsuki bleiben zwei liebenswerte Hauptfiguren, die von genauso sympathischen Nebencharakteren perfekt unterstützt werden. Mit Kanna schließt sich ihnen sogar eine weitere, sehr interessante Figur an, die in den drei Kapiteln, die erneut in mehrere kurze Unterkapitel eingeteilt sind, ausführlich vorgestellt wird. Allgemein gelingt es Mangaka Sumiko Arai hervorragend, die Charaktere zu nutzen und weiterzuentwickeln. Ähnliches gilt für ihre Beziehungen. Dabei stehen Aya und Mitsuki eindeutig im Mittelpunkt und es fällt mir leicht, mit ihnen zu fühlen und zu fiebern. Die Mischung aus präsentem Musik-Thema, knisternder, oft subtiler Romantik, leichtgängigen Humor und bodenständigen Alltagsgeschichten, funktioniert exzellent und sorgt dafür, dass The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 bis zum Ende großartige Slice-of-Life-Girls-Love-Unterhaltung bietet. Zudem gelingt wieder eine neugierig stimmende Überleitung zum Nachfolger. Leider erscheint der dritte Band erst im Dezember, es heißt also wieder warten. Fans des ersten Bandes sollten sich The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All Band 2 auf keinen Fall entgehen lassen. Genre-Fans, die die Reihe bisher nicht kennen, sollten ebenfalls unbedingt in Ayas und Mitsukis Geschichte eintauchen.

Kurzfazit: Abwechslungsreicher Slice-of-Life-Girls-Love-Manga, der eine stimmungsvolle Geschichte mit liebenswerten Hauptfiguren-Duo, sympathischen Nebencharakteren und einer unterhaltsamen Mischung aus Romantik, Witz und Alltag mit hervorragend genutzter Musik-Thematik erzählt.

Vielen Dank an Carlsen Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 2!

Details
Titel: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 2
Originaltitel: Kininatteru Hito ga Otoko ja Nakatta
Genre: Romantik, Comedy, Slice of Life, Girls Love
Verlag: Hayabusa
Mangaka: Sumiko Arai
Seiten: 160
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-551-62430-7
Verlagsseite: The Guy She Was Interested in Wasn’t a Guy at All – Band 2 bei Carlsen Manga
Erscheinungsdatum: 27. Mai 2025

© 2024 Sumiko Arai / Kadokawa Corporation
© 2025 Carlsen Verlag GmbH