Vorschau: Rune Factory: Guardians of Azuma (Switch 2)

Zum Switch-2-Launch gilt es in Rune Factory: Guardians of Azuma Felder zu bestellen, Dörfer aufzubauen und ein Unheil zu bekämpfen.

Ursprünglich sollte Rune Factory: Guardians of Azuma bereits Ende Mai für die Nintendo Switch und PC erscheinen. Nach der Ankündigung einer Nintendo Switch 2 Edition, hat Publisher und Entwickler Marvelous das Farming-Simulator-Action-Rollenspiel auf den 05. Juni verschoben. Damit ist der neue Teil der Rune-Factory-Reihe direkt zum Launch für die Nintendo Switch 2 erhältlich. Erstmals in einem japanischen Setting angesiedelt, setzt Rune Factory: Guardians of Azuma auf einige interessante Ansätze. Damit ist der neue Teil durchaus vielversprechend und das trotz des unter Fans unbeliebten Rune Factory 5, das vor rund drei Jahren als letztes Spiel der Reihe erschienen ist. Besonders die schwache Technik auf der Nintendo Switch, aber auch das Gameplay konnte seinerzeit nicht voll überzeugen. Rune Factory: Guardians of Azuma, das statt eines sechsten Teils erscheint, zeigt bereits im Vorfeld deutliche Verbesserungen.

Heldenhafte Kindheitsfreunde

Bevor das Abenteuer losgeht, muss in Rune Factory: Guardians of Azuma zwischen zwei Hauptfiguren gewählt werden. Entweder darf in die Rolle von Subaru oder in die Rolle von Kaguya geschlüpft werden. Damit wird auch das Geschlecht entschieden. Die Herkunftsgeschichte und auch ihre Aufgabe, das Azuma heimsuchende Unheil aufzuhalten, ist identisch. Als Kindheitsfreunde stammen Subaru und Kaguya aus einem im nördlichen Azuma gelegenen Dorf. Anders als in den Vorgängern, wird der jeweils nicht gewählte Charakter als Nicht-Spieler-Charakter auftreten. Damit ist Subaru oder Kaguya eine von sechzehn Figuren, mit denen in Rune Factory: Guardians of Azuma Freundschaft geschlossen werden kann – oder mehr. Romanzen sind natürlich wieder möglich und auch der nicht gewählte Hauptcharakter ist eine Option für eine Liebesgeschichte inklusive Hochzeit. Beziehungen können über Questreihen, gemeinsam verbrachte Zeit oder indem die jeweiligen Charaktere die Hauptfigur bei Erkundungen und in Kämpfen begleiten, verbessert werden.

Hier zeigt sich eine der großen Veränderungen im Vergleich zu den Vorgängern, besonders zum schlauchartigen Rune Factory 5. Außerhalb der Dörfer wartet zwar keine Open World, dafür aber weitläufige Gebiete darauf erkundet zu werden. Zahlreiche Geheimnisse wie Ruinen mit Schätzen sollen dazu verleiten, sich genau umzusehen. Zudem warten verschiedene Dungeons auf die Heldengruppe. Denn Subaru beziehungsweise Kaguya ist nicht alleine unterwegs. Bis zu drei Charaktere können die Hauptfigur begleiten und dienen auch als Unterstützung in den Echtzeit-Kämpfen, die auf den ersten Blick an die beiden The-Legend-of-Zelda-Spiele Breath of the Wild und Tears of the Kingdom erinnern. Mit Nahkampfwaffen wie Schwert oder Doppelklinge wird angegriffen. Neu sind magische Talismane und ein Bogen, der jederzeit verwendet werden kann. Wie sich die Begleiter auswirken, wie sich diese unterscheiden und welche Anpassungen möglich sind, muss sich noch zeigen. Allerdings soll jede Waffe der Hauptfigur eigenständig verbessert werden können.

Freie Erkundungen

Ursprünglich als Fantasy-Spin-off mit Action-Rollenspiel-Elementen aus der Harvest-Moon-Reihe hervorgegangen, setzt Rune Factory: Guardians of Azuma wie die Vorgänger noch immer auf sehr präsente Farming-Mechaniken. So gilt es Felder anzulegen, verschiedene Pflanzen auszusäen, diese zu pflegen und schließlich zu ernten. Neu hingegen ist die Möglichkeit, nun auch die vier Dörfer im Spiel ausbauen zu können. Es ist essentiell, neue Gebäude zu errichten und damit Bewohner anzulocken. Diesen gilt es wiederum Arbeit zuzuteilen, um verschiedene Boni wie Geld, Einkaufsmöglichkeiten oder Ressourcen zu erhalten. Allerdings sollte auch auf die Zufriedenheit der Einwohner geachtet werden, da sonst Strafen drohen. Laut Entwicklern sollen diese allerdings nicht zu hart ausfallen, weshalb abzuwarten bleibt, wie relevant die Zufriedenheit der Dorfbewohner wirklich ist.

Um das Anlegen von Feldern und das Bauen von Häusern so einfach wie möglich zu gestalten, kann im Baumodus jederzeit in die Vogelperspektive gewechselt werden. Aus der Draufsicht werden neue Gebäude und Felder mittels Cursor platziert. Auch das Aussäen von Samen oder das Gießen von Pflanzen wird hier möglich sein. Sollte das gut funktionieren, wäre das eine spürbare Verbesserung im Vergleich zu den Vorgängern, zumal die Switch-2-Version die Maus-Funktion der Joy-Con-2-Controller unterstützt. Natürlich ist es auch möglich, Felder und Gebäude direkt zu platzieren. Genauso können Samen wie in den Vorgängern mit dem Charakter ausgesät und Pflanzen gegossen oder geerntet werden. Das soll sich dank mehr Komfort jedoch ebenfalls angenehmer gestalten. Ähnliches gilt für das Sammeln von Ressourcen. So ist es nicht mehr notwendig, Werkzeuge manuell auszuwählen. Stattdessen wird kontext-basiert entschieden, was beim Erzabbau oder beim Bäume fällen benötigt wird. Sehr schön.

Atmosphärische Anzeichen

Bisherige Trailer und Screenshots lassen darauf schließen, dass Rune Factory: Guardians of Azuma hübscher wird als der Vorgänger. Zumindest teilweise dürfte das auch dem verwendeten Cel-Shading-Stil, der die japanische Atmosphäre sehr gut einfängt, zu verdanken sein. Offen ist noch die Frage, wie flüssig das Farming-Action-Rollenspiel läuft. Auf der Nintendo Switch war Rune Factory 5 oft sehr ruckelig und das trotz einer nicht allzu aufwendigen Grafik. Allerdings ist gerade bei der Nintendo-Switch-2-Version nicht davon auszugehen, dass Rune Factory: Guardians of Azuma ein ähnliches Schicksal droht. Aktuell sind die Hoffnungen berechtigt, dass auf der neuen Hybrid-Konsole eine flüssige Bildrate in hoher Auflösung geboten wird. Skepsis ist allerdings bei der Nintendo-Switch-Version angebracht.

Ebenfalls noch nicht einschätzbar ist die musikalische Untermalung von Rune Factory: Guardians of Azuma. Die bisherige Musik in den Trailern ist jedoch vielversprechend und deutet darauf hin, dass der Soundtrack sowohl die entspannte Stimmung als auch die actionreichen Szenen gut untermalen könnte. Zudem wird in den Videos die japanische Atmosphäre bereits gut vermittelt. Gerade hier könnte eine große Stärke des Farming-Action-Rollenspiels liegen. Als großer Vorteil für die Atmosphäre könnte sich die wahlweise englische oder japanische Vertonung fast aller Dialoge und Zwischensequenzen herausstellen. Abhängig ist das jedoch von deren Qualität. Doch keine Sorge, eine Sprachbarriere gibt es dank deutscher Texte nicht.

Prognose

Auf Rune Factory: Guardians of Azuma bin ich seit der Ankündigung gespannt. Fast genauso lange habe ich darauf gehofft, dass das Farming-Action-Rollenspiel eine Version für die Nintendo Switch 2 erhält. Die neuen und verbesserten Spielmechaniken klingen spannend. Besonders der Aufbau der Dörfer und der Baumodus, der auch das Farming angenehmer gestaltet, sind interessant. Genauso vielversprechend sind das Erkunden der weitläufigen Gebiete sowie die Echtzeit-Kämpfe. Beides könnte viel zur Motivation und zum Spielspaß beitragen und erinnert mich ein wenig an die beiden The-Legend-of-Zelda-Spiele Breath of the Wild und Tears of the Kingdom. Hoffentlich wird eine ähnliche Qualität erreicht. Etwas skeptisch bin ich noch bei der Steuerung, da diese in den Vorgängern teilweise etwas hakelig war. Ebenso unsicher ist noch, ob es in der Welt genug zu entdecken gibt. Auch die Langzeitmotivation und der Schwierigkeitsgrad lassen sich noch nicht einschätzen. Zuversichtlich bin ich hingegen bei der Technik der Nintendo-Switch-2-Version – anders als bei der Fassung für die Vorgänger-Konsole. Sollten sich keine großen Gameplay-Probleme oder unerwartete technische Mängel zeigen, hat Rune Factory: Guardians of Azuma das Potential, ein großartiger Mix aus Action-Rollenspiel und Farming-Simulator zu werden.

Kurzprognose: Vielversprechendes Farming-Action-Rollenspiel, das mit sinnvollen Gameplay-Neuerungen bereits im Vorfeld überzeugt, sich aber aufgrund unklaren Details noch beweisen muss.

Details
Titel: Rune Factory: Guardians of Azuma
Genre: Action-Rollenspiel, Farming-Simulator
Publisher: Marvelous Europe
Entwickler: Marvelous Inc.
Spieler: 1
Syteme: Switch 2, Switch, PC
Altersfreigabe: 12
Erscheinungsdatum: 05. Juni 2025

©2025 Marvelous Inc.