Rezension: The Siege and the Sandfox (PC)
Zu Unrecht des Mordes am König beschuldigt, versucht der Sandfuchs in The Siege and the Sandfox seinem Gefängnis zu entkommen.
Cardboard Sword verknüpft bei The Siege and the Sandfox ein in 2D-Pixel-Art-Grafik gehaltenes Metroidvania mit zentralem Stealth-Gameplay und einem 1001-Nacht-Setting. Die Geschichte erzählt vom Sandfuchs, der unschuldig des Mordes am König beschuldigt wird. Von der wahren Täterin, der Königin, verurteilt, wird der rechtschaffene Meisterdieb in eine tiefe Grube geworfen. Doch der Sandfuchs überlebt und versucht, aus den Tiefen unter der Stadt zu entkommen, um die Mörderin zu überführen. Dafür muss er den Wachen ausweichen und sich mit der im Untergrund entstandenen Gesellschaft der Gefangenen auseinandersetzen.
Schleichen zum Überleben
The Siege and the Sandfox überzeugt schon in den ersten Spielminuten mit der schönen Pixel-Art-Grafik und der dichten Atmosphäre, die vom oftmals subtilen Soundtrack und der sehr guten Erzählerin getragen wird. Genauso weiß das Gameplay des Stealth-Metroidvanias früh zu fesseln. Langsam werden die wichtigsten Spielmechaniken erklärt und hier gilt vor allem: Schleichen und verstecken. Gegen Wachen, Gauner, Sandmonster und andere Gegner hat der Sandfuchs keine Chance. Sobald sie ihn erreichen, war es das und ich muss am letzten Kontrollpunkt beginnen. Das kann in manchen Situationen aufgrund gelegentlich zu seltener Speicherpunkte frustrieren, fühlt sich aber meistens wirklich gut und fair an. Zumindest, wenn die gebotenen Möglichkeiten genutzt werden.
So kann sich der Sandfuchs in Kisten, Töpfen und Ähnlichem verstecken. Auch Schatten oder höher beziehungsweise tiefer gelegene Orte können dafür sorgen, dass Feinde den Meisterdieb aus den Augen verlieren. Allerdings ist nicht nur das Sichtfeld zu beachten. Fackeln sorgen für Licht und sollten gelöscht werden, können dann aber genauso wie mit dem Knüppel von hinten niedergeschlagene Wachen Aufmerksamkeit erregen. Ähnliches gilt für Geräusche, die normales Laufen, Fallen, Springen und vor allem Rennen verursachen. Selbst das Öffnen einer Tür in der Nähe eines Gegners kann dessen Aufmerksamkeit wecken. Daran zeigt sich, wie intelligent die Feinde oft reagieren. Dennoch sind ihre Reaktionen angemessen eingeschränkt, so dass es auch, nachdem ich entdeckt wurde, möglich ist, mich noch zu verstecken. Kleinere Macken wie in der Animation hängen bleibende Gegner, können zwar ärgerlich sein, wirken sich aber glücklicherweise nie negativ auf das Spielgefühl aus.
Wachsende Erkundung
Abseits des sehr präsenten Stealth-Gameplays ist The Siege and the Sandfox weitgehend ein klassisches Metroidvania. Das bedeutet, in der riesigen Spielwelt verbergen sich verschiedene neue Ausrüstungsgegenstände, die neue Fertigkeiten freischalten. So kann der Sandfuchs früh mit dem Totschläger unachtsame Gegner ohnmächtig schlagen. Die Bandagen helfen dabei, an flachen, vertikalen Oberflächen zu laufen und mit Dietrichen können bestimmte Türen geöffnet werden. Später wird das Repertoire des Sandfuchses um weitere Fertigkeiten wie einen Sturz, um zerbrechliche Böden zu zerstören oder Gleiten erweitert. Dadurch sind vorher unzugängliche Bereiche erreichbar und die Welt öffnet sich immer mehr – typisch Metroidvania. Zudem gilt es, regelmäßig Geschlichkeitspassagen zu absolvieren und kleinere, leichte Rätsel zu lösen.
Abgesehen von den gelegentlichen Animations-Problemen bei Gegnern, haben sich in der Testphase auch weitere kleine Macken gezeigt. Dazu zählen grafische Fehler wie Glitches genauso wie ein einzelner Absturz. Bisherige Updates haben hier jedoch zumindest teilweise Abhilfe geschaffen und der Spielspaß wurde nie spürbar beeinträchtigt. Zumal The Siege and the Sandfox mit dem motivierenden Gameplay, der schicken 2D-Pixel-Grafik, dem stimmungsvollen Soundtrack, der sehr guten englischsprachigen Erzählerin und der dichten Atmosphäre viel Spielspaß garantiert. Die Texte sind mehrsprachig gehalten, darunter deutsch.
Fazit
Als Metroidvania mit interessanten Stealth-Mechaniken, hat mich The Siege and the Sandfox sofort angesprochen. Nach Spielstart waren es aber zuerst die dichte Atmosphäre, die schöne 2D-Pixel-Grafik und die sehr gute Erzählerin, die mich in ihren Bann gezogen haben. Beim Gameplay habe ich zwar etwas länger gebraucht, doch kaum hatte ich mich an die Spielmechaniken und besonders das sehr präsente und zwingend notwendige Schleichen gewöhnt, hat mich The Siege and the Sandfox nicht mehr losgelassen. Es ist wirklich spaßig und motivierend als Sandfuchs die riesige Spielwelt zu erkunden, neue Fertigkeiten zu erhalten und damit neue Bereiche betreten zu können – während ich all den Gegnern auszuweiche und mich vor ihnen verstecke um sie heimlich von hinten niederschlagen zu können. Fans von Stealth-Spielen und Metroidvanias sollten sich The Siege and the Sandfox unbedingt näher anschauen – eine gelungene Genre-Mischung und ein Geheimtipp!
Kurzfazit: Motivierendes Stealth-Metroidvania, das mit gelungenem Gameplay, dichter Atmosphäre und toller audiovisueller Präsentation fesselt und trotz kleiner Macken viel Spielspaß bietet.
Vielen Dank an Plaion und Cardboard Sword für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Siege and the Sandfox!
Details
Titel: The Siege and the Sandfox
Genre: Stealth, Metroidvania
Publisher: Plaion
Entwickler: Cardboard Sword
Spieler: 1
Syteme: PC (getestet)
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 20. Mai 2025
©2025 PLAION GmbH. Published by PLAION GmbH, Austria. Developed by Cardboard Sword Limited.