Rezension: Blood Blade – Band 1 (Manga)
Als Vampirin wiedergeboren, verbündet sich Graf Vlad Dracula in Blood Blade Band 1 mit Clara, um eine friedliche Monster-Insel zu finden.
Einst war Vladislaus Draculesti als grausamer Herrscher mit dem Beinamen der Pfähler bekannt. Gnadenlos hat er gegen seine Feinde gekämpft, um das kleine Land und sein Volk zu schützen. Doch Missgunst, Gerüchte und Verrat haben Vlad das Leben gekostet. Jahre später ist er als junge, katana-schwingende Vampirin wiedergeboren worden. Als Vlad zusammen mit seiner Dienerin Nan die junge Clara rettet, geraten sie ins Visier der Organisation Cerberus. Diese will Hybriden aus Menschen und Monstern erschaffen, um mit dieser Armee die Weltherrschaft zu erlangen. Clara hingegen möchte den Wunsch ihres Großvaters Dr. Frankenstein, der sie als Golem wiedererweckt hat, erfüllen und auf der abgelegenen Monster-Insel eine friedliche Zuflucht für Monster ohne Krieg und Menschen erschaffen. Doch Cerberus ist hinter Clara her und ihr Verfolger ist ihr dicht auf den Fersen.
Wiedererwachte Vampirin
Graf Dracula als junge, japanisch anmutende und mit einem Katana bewaffnete Vampirin? Ein junges Golem-Mädchen, das von Dr. Frankenstein erschaffen wurde? Eine Geheimorganisation, die Mensch-Monster-Hybriden für die Erlangung der Weltherrschaft erschafft? Die Handlung von Blood Blade Band 1 klingt recht abgedreht und eigenwillig und ist es auch. Umso überraschender ist, wie gut der Auftakt der fünfteiligen Horror-Action-Abenteuer-Manga-Reihe von Oma Sei funktioniert. Sicher, ganz ernst kann die Geschichte nicht genommen werden und manches wirkt schon ein wenig seltsam, doch das wirkt sich nicht negativ auf den Lesespaß aus. Vielmehr ist es gerade diese eigenwillige Art der Geschichte, die für viel Eigenständigkeit und auch ein wenig subtilen Humor sorgt. Wirklich auf Witz ist Blood Blade Band 1 zwar nicht ausgelegt, doch Szenario und Charaktere bringen trotzdem manch amüsanten Moment in die Handlung.
Zudem ist die Geschichte durchweg spannend und unterhaltsam erzählt. So beginnt Blood Blade Band 1 mit einer kurzen Erläuterung der Vergangenheit von Vlad. Anschließend rettet die Vampirin gemeinsam mit ihrer Dienerin Nan ein junges Mädchen vor einem geheimnisvollen Verfolger. Natürlich verbirgt Clara ein Geheimnis, das mit ihrer Identität sowie der Organisation Cerberus zusammenhängt. Es dauert nicht lange bis sich Vlad einem ersten Gegner stellen muss. Dabei dürfen alle Charaktere zeigen, wozu sie in der Lage sind und beweisen, dass nicht ausschließlich Kampfkraft zum Erfolg führt. Angereichert wird der Kampf mit Charakterentwicklung sowie -vorstellung und ein dem Ausbau des Settings und der Handlung.
Etwa zwei Drittel des Mangas konzentrieren sich darauf, was auch sinnvoll ist, um ein Gefühl für Vlad, Nan und Clara sowie die grundlegende Geschichte zu schaffen. Zudem zeigt sich früh, wie gelungen das Hauptfiguren-Trio ist und welches Potential sie trotz eher geringer Tiefe und noch ausbaufähiger Persönlichkeiten haben. Daran zeigt sich, dass Individualität und Inszenierung oft wichtiger sind als tiefgründige Charaktere. Gleichzeitig versteht es Blood Blade Band 1 mit Andeutungen über Cerberus sowie den weiteren Ereignissen rund um Vlad, Nan und Clara bis zum durchaus spannenden Cliffhanger-Ende zu fesseln. Dazu tragen auch die sehr detailreichen, düsteren, wenn manchmal vielleicht etwas zu dunklen, Zeichnungen viel bei. Vor allem die dichte Atmosphäre und die gelungene Darstellung der Charaktere profitieren deutlich von den schicken Bildern. Ein guter Reihen-Auftakt, der Interesse an der Fortsetzung weckt.
Fazit
Die Handlung von Blood Blade Band 1 ist so abgedreht und schräg, dass ich sofort neugierig war, was der Horror-Action-Abenteuer-Manga zu bieten hat. Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte von Vlad, Nan und Clara gefesselt und nicht mehr losgelassen. Dabei setzt Blood Blade Band 1 auf einige abstruse Ideen wie den als Vampirin wiedergeborenen Graf Dracula, der fortan als junges Mädchen ein Katana schwingt. Oder einer Organisation, die mit Mensch-Monster-Hybriden die Weltherrschaft erringen will. Doch gerade dieser herrliche Unsinn, der nicht lächerlich oder albern wirkt, ist es, der dafür sorgt, dass die Geschichte funktioniert. Blood Blade Band 1 ist ernst, düster und blutig und schafft es, die Grundlage der Handlung hervorragend zu nutzen, um Spannung aufzubauen. Zudem weiß das Hauptfiguren-Trio trotz eher wenig Tiefe zu überzeugen. Vlad, Nan und Clara sind sympathisch, zeigen eine gute Dynamik und können den Manga gemeinsam mit der dichten Atmosphäre und den detailreichen Zeichnungen tragen. Bis zum Cliffhanger-Ende, hat mich Blood Blade Band 1 gut unterhalten und durchgehend gefesselt, so dass ich bereits gespannt bin, wie die Geschichte weitergeht. Genre-Fans sollten dem Manga unbedingt eine Chance geben.
Kurzfazit: Atmosphärischer Horror-Action-Abenteuer-Manga, der trotz abgedrehter Geschichte, spannenden Genre-Lesespaß mit gelungenen Hauptfiguren und detailreich-düsteren Zeichnungen garantiert.
Vielen Dank an Carlsen Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Blood Blade – Band 1!
Details
Titel: Blood Blade – Band 1
Originaltitel: Blood Blade
Genre: Horror, Action, Abenteuer
Verlag: Hayabusa
Mangaka: Oma Sei
Seiten: 198
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-551-62486-4
Verlagsseite: Blood Blade – Band 1 bei Carlsen Manga
Erscheinungsdatum: 01. April 2025
© 2024 Oma Sei / Kodansha USA Publishing, LLC
© 2025 Carlsen Verlag GmbH