Rezension: Heavy Object – Vol. 4 (Blu-ray)

Heavy Object Volume 4 schließt die Science-Fiction-Mecha-Serie in den sechs finalen Episode auf bekannte Weise ab.

Nachdem Qwenthur, Havia, Milinda, Frolaytia und die anderen ihre letzte Mission abgeschlossen haben, müssen sie ausgerechnet Jagd auf ein Object aus den eigenen Reihen machen. Durch den Verrat von Indigo Plasma droht dem Legitimate Kingdom ein Bürgerkrieg. Gemeinsam mit zwei weiteren Objects, soll Baby Magnum deshalb den Kampf gegen die vom fanatischen Adelige City Slicker angeführten Aufständischen übernehmen. Allerdings werden die sie in eine Falle gelockt, die die scheinbare Übermacht von drei Objects schnell dezimiert. Die letzte Mission der Truppe unter dem Befehl von Frolaytia scheint einfach zu werden, ist aber brisant und schnell eskaliert die Situation. Ein Hackerangriff bringt alle in Gefahr und erfordert die Bereitschaft ein Opfer zu erbringen. Kann Qwenthur Milinda rechtzeitig retten?

Gelungener Abschluss

Zum Auftakt widmet sich Volume 4 dem Cliffhanger von Episode achtzehn. Qwenthur und die anderen werden in der Diamantenmine angegriffen und müssen sich einen Vorteil verschaffen. Obwohl Heavy Object den bekannten Mustern und Strukturen treu bleibt, fällt hier bereits auf, dass die finalen sechs Episoden kleinere Überraschungen enthalten könnten. So wird durch die Frontinspektorin Charlotte nicht nur eine übergeordnete Bedrohung angedeutet, sondern gleichzeitig muss Qwenthur erkennen, dass nicht nur der Feind vom Krieg profitiert. Dass die Truppe um die Hauptfiguren trotzdem weiterhin als strahlende Ritter und der scheinbaren Gerechtigkeit verpflichtet dargestellt werden, stört dabei nicht, da die Serie zum Finale versucht zum Nachdenken anzuregen. Themen wie die Art des Krieges, die Natur des Menschen oder Rassismus sind zwar nur oberflächlich und bedingt tiefgründig in die Geschichte eingeflochten, verleihen ihr aber trotzdem die richtigen Nuancen, um zu funktionieren.

Natürlich verlässt Heavy Object deshalb nicht die bekannten Pfade. Weiterhin wird in den sechs Episoden schnelle und explosive Mecha-Action im Einklang mit halsbrecherischen Aktionen und vermeintlich glücklicher Taktik kombiniert. Dabei baut die Serie weiterhin auf die fiktive Technik der Objects, die manche Freiheiten gewährt. Es werden manche interessante Situationen geschaffen, die kreativ und im Sinne der dargestellten Welt gelöst werden. Das unterhält, so dass die kleineren Plot- oder Logiklücken kaum auffallen. Abgesehen vom Finale des bereits begonnen Handlungsstrangs, bietet Volume vier noch zwei Weitere. Besonders das zweiteilige Finale fällt minimal aus dem Rahmen der üblichen Vorhersehbarkeit und überrascht nicht nur mit der Art der Gefahr, sondern auch mit der Nutzung einiger Figuren sowie der angesprochenen Thematiken. Dass nicht jede Handlung einzelner Charaktere auf den ersten Blick Sinn ergibt, löst sich zum größten Teil auf, so dass der Serienabschluss mehr als geglückt ist und zeigt, wie viel Potenzial tatsächlich in Heavy Object steckt.

Schade ist nur, dass solch unerwarteten Handlungsbögen und Entwicklungen zu selten und wenn dann in zu kleinem Rahmen genutzt wurden. Unterhaltsam ist Heavy Object trotzdem auch in den restlichen vier Episoden. Das verdankt die Serie auch der Entwicklung am Ende von Episode neunzehn, die theoretisch viele Möglichkeit öffnet und somit den Vermutungen über den wahrscheinlichen Ausgang der vorletzten Storyline Zweifel anhaften lässt. Das führt dazu, dass man viel stärker mit Qwenthur, Milinda, Havia, Frolaytia und den anderen mitfiebert und mehr Spannung entsteht. Auch hier zeigt Heavy Object das vorhandene Potenzial. Natürlich verzichtet die Serie trotz allem nicht auf die üblichen sexuellen und erotischen Anspielungen und Witze. Diese sind teils pubertär, flach und am Wort Titte darf man sich nicht zu sehr stören. Immerhin bleibt diese Art des Humors relativ gut eingebautes Beiwerk, das weniger nervt, als man vielleicht annimmt. Zu einem Teil ist das den für die Serie gut funktionierenden Figuren zu verdanken. Trotz ihrer nervigen Eigenschaften sind Qwenthur, Havia, Milinda und Frolaytia gelungen. Deshalb ist es um so besser, dass ein zufriedenstellender Abschluss gefunden wurde.

Fazit

Heavy Object bleibt sich auf im vierten Volume treu und schafft es dadurch mich erneut kurzweilig zu unterhalten. An den pubertären, flachen Humor habe ich mich gewöhnt, so dass ich die sexuellen Anspielungen meist nicht mehr beachte. Außerdem entschädigen einige schöne Charaktermomente, die durchweg gelungene Action und der unerwartete finale Handlungsbogen für jegliche Schwäche der Serie. Natürlich bleibt Heavy Object weitgehend vorhersehbar. Plot- und Logiklücken sind ebenfalls in minimalen Rahmen vorhanden. Doch das alles fügt sich gut in die explosiven Mecha-Kämpfe und die strategischen Überlegungen ein. Außerdem schafft es die Serie gerade in den letzten beiden Handlungssträngen Spannung zu erzeugen, so dass ich tatsächlich vor den Fernseher gefesselt wurde. Damit bietet Volume 4 einen gelungenen Serien-Abschluss, der angenehm rund ist. Fans von Mecha-Action, die sich an den sexuellen Anspielungen und Witzen nicht stören, sollten der Serie definitiv eine Chance geben.

Kurzfazit: Heavy Object erhält ein angenehm rundes Ende, das zum Finale noch einmal leicht überraschen kann und die gewohnte Action gepaart mit gelungenem Charaktereinsatz bietet.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Heavy Object – Vol. 4!

Details
Titel: Heavy Object – Vol. 4
Genre: Action, Science-Fiction, Comedy, Ecchi
Regie: Takashi Watanabe
Studio: J.C. Staff
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 142 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 15. März 2018
Herstellerseite: Heavy Object – Vol. 4 bei KSM Anime

Bilder Copyright J.C. Staff / KSM Anime

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