Anime-Simulcast-Wintersaison 2018 Teil 3

Zahlreiche Serien der Anime-Wintersaison sind bereits angelaufen. Darunter auch wieder neue Simulcasts.

Die ersten beiden Januar-Wochen haben bereits einige Serien-Starts in der Anime-Wintersaison mit sich gebracht. So auch wieder in den vergangenen Tagen. Erneut möchte ich euch meine Ersteindrücke nicht vorenthalten. Dieses Mal habe ich mir Violet Evergarden, Death March to the Parallel World Rhapsody, Märchen Mädchen, After the Rain und Hakumei & Mikochi angesehen.

Violet Evergarden (Violet Evergarden)

Studio: Kyoto Animation
Genre: Drama, Fantasy
Termin: 11. Januar 2018
Stream bei Netflix

Die junge Violet wurde früher nur als Waffe bezeichnet und gesehen. Als Soldatin kämpfte sie unter dem Kommando von Major Gilbert, mit dem sie sehr vertraut war. Aufgrund einer schweren Verletzung, war sie jedoch gezwungen das Ende des Krieges im Krankenhaus zu verbringen. Dennoch wartet sie noch immer darauf, wieder in den Einsatz zurückzukehren. Statt Major Gilbert erscheint jedoch Lieutenant Colonel Hodgins, um sie aus dem Krankenhaus abzuholen. Im Auftrag von Gilbert soll er sicherstellen, dass Violet ein glückliches Leben führen kann. Doch die gefühllos scheinende Violet, kann ohne Befehle nicht agieren und so erhält sie eine Anstellung beim CH Postservice. Dort will sie auch herausfinden, was die letzten Worte, die Major Gilbert an sie gerichtet hat, bedeuten

Violet Evergarden ist eine der meist erwarteten Serie der Anime-Wintersaison 2018. Lange war unklar, ob Netflix die in Ko-Produktion beim renommierten Studio Kyoto Animation entstandene Serie als Simulcast zeigt oder nicht. Mittlerweile ist klar: Ja, und nicht nur das. Statt die erste Episode, die bereits Mitte 2017 auf Events wie der Anime Expo 2017 oder der AniMagic 2017 vorgeführt wurde, lediglich im japanischen Originalton mit Untertiteln anzubieten, verfügt Violet Evergarden zum Auftakt bereits über eine mehrsprachige Synchronisation, darunter auch deutsch. Und diese ist wie von Netflix gewohnt, gelungen. Zwar kommt gerade die Stimme von Violet nicht ganz an das Original ran, passt aber trotzdem sehr gut.
Das gilt auch für die Arbeit von Kyoto Animation. Die sanft-berührende Geschichte von Violet ist in opulente Bilder mit flüssigen Animationen und einer erstklassigen Komposition aus Bild und Ton verpackt. Besonders die Charakterdesigns stechen hervor und dürften mit zum Besten gehören, was in dieser Saison zu erwarten ist. Allgemein überzeugt Violet Evergarden mit der ersten Episode fast bedingungslos. Sicher, wie bei vielen Serien, müssen die Grundlagen geschaffen werden. Doch statt sich lange mit Erklärungen rund um den Krieg oder Violets Vergangenheit aufzuhalten, werden entsprechende Informationen gekonnt in die gut geschriebenen Dialoge eingeflochten oder durch kurze, stets gut eingebundene Rückblicke vermittelt. Das sorgt für eine angenehme Erzählweise, durch die bereits in der ersten Episode mehr passiert, als bei so manch anderer Serie, ohne dass die Handlung gehetzt wirkt oder der Eindruck entsteht, es würde etwas fehlen oder zu kurz kommen. Im Gegenteil. Violet Evergarden schafft es, zum Auftakt ein gutes Bild der Welt, der Hintergründe und der Charaktere zu liefern. Damit kann die Serie bereits früh fesseln und insbesondere das Interesse an Violets weiterem Schicksal wecken.
Natürlich liegt das auch an der Protagonistin selbst. Obwohl mehrfach betont wird, dass sie als Mensch ohne Herz gilt, als bloße Waffe oder Instrument, zeigt Violet in ihrer naiven, gedrillten Verhaltensweise eine ungeahnte Unschuld samt Gefühlen, durch die man sie leicht ins Herz schließt. Doch auch die restlichen Charaktere können überzeugen und weitere wichtige Personen sind zumindest angedeutet.

Violet Evergarden hat mich mit der ersten Episode wirklich überzeugt. Selten ist ein Serienauftakt so hervorragend wie bei der Light-Novel-Adaption von Kyoto Animation, die zu recht einen hervorragenden Ruf genießen. Bildgewaltig kamen früh Gänsehaut-Momente auf, während Violet als vom Krieg traumatisierte, aber nur an das Leben im Kampf gewöhnte Figur, die sich in einem normalen Leben zu recht finden muss, mein Interesse geweckt hat. Sollte – und das hoffe ich – die gezeigte Qualität beibehalten werden und die Geschichte durch die Liebes-Thematik nicht zu sehr ins kitschige abrutschen, hat Violet Evergarden das Potenzial eines der Highlights der Wintersaison, wenn nicht sogar des Jahres zu werden.

Death March to the Parallel World Rhapsody (Death March kara Hajimaru Isekai Kyousoukyoku)

Studio: Silver Link, Connect
Genre: Abenteuer, Fantasy, Comedy, Romantik, Harem
Termin: 11. Januar 2018
Stream bei Crunchyroll

Suzuki Ichirou ist 29 und Programmierer bei einer Spielefirma. Kurz vor der Fertigstellung eines neuen Produkts, bleibt ihm Schlaf weitgehend verwehrt und anstrengende Tage stehen ihm bevor. Als er seine Arbeit endlich beendet hat und sich seiner wohlverdienten Ruhe hingibt, erwacht er plötzlich in einer anderen Welt. Dort trägt er den Namen seines Spiele-Alter-Egos Satou und ist wieder sechzehn. Der realistische Traum, für den Suzuki das Erlebnis hält, setzt ihn einer gefährlichen Situation durch eine Armee Echsenmenschen aus, die er beseitigen kann, wodurch er enorme Kräfte erlangt. Allerdings hat er aufgrund von Bugs keine Möglichkeit auszuloggen, und beschließt die Welt zu erkunden. Seine Fähigkeiten will er geheim halten, da er ein einfaches Leben als Abenteurer anstrebt.

Obwohl Suzuki mit 29 Jahren älter ist als der Standard-Protagonist, ist Death March to the Parallel World Rhapsody eindeutig der „Jemand aus der Realität wird in ein Fantasy-RPG gezogen“-Kategorie zuzuordnen. Zu allem Überfluss ist Suzuki in der anderen Welt als Satou wieder 16 Jahre und somit der klassische Teenager, wie er in vergleichbaren Serien üblich ist. Dazu gesellt sich das generische Charakterdesign der Hauptfigur, das sich in keiner Weise abhebt oder besondere Merkmale aufweist. Egal ob Frisur, Gesicht oder Kleidung, Suzuki alias Satou ist ein absolut standardmäßiger Charakter. Das gilt in gewisser Weise auch für seine Persönlichkeit. Lediglich durch sein Alter und Dasein als Mensch, der sein Leben aus Überzeugung der Arbeit widmet, ist eine kleine Besonderheit. Unsympathisch ist Suzuki aber nicht und das ist schon einmal etwas.
Ansonsten fällt die erste Episode von Death March to the Parallel World Rhapsody genauso klassisch aus wie Setting, bisherige Geschichte und Hauptfigur. Nach einem kurzen Einblick in das Arbeitsleben von Suzuk und seinem Werkeln an zwei MMORPGs, erwacht er in der fremden Welt. Aufgrund seiner Kenntnisse als Programmierer der Spiele, findet er sich relativ schnell zurecht, profitiert von einer selbst getroffenen Entscheidung und erlangt in kürzester Zeit enorme Kräfte. Auch die Einbindung der RPG-Interfaces samt Inventar, Skillübersicht und Minimap ist nicht neu, verleiht aber immerhin einen leichten Charme. Dieser reicht jedoch nicht aus, um Death March to the Parallel World Rhapsody im Genre hervorstechen zu lassen. Zudem ist bereits sicher, dass sich um Suzuki alias Satou eine ganze Horde von hübschen Frauen und Mädchen versammelt, wodurch die Serie zusätzlich dem Harem-Genre angehört. Unter Umständen könnte dieser Aspekt noch Potenzial bergen, sofern dadurch interessante Figuren sowie Humor mit einfließen.

Death March to the Parallel World Rhapsody hat mich weder übermäßig begeistert noch gelangweilt. Irgendwie ist alles, was die erste Episode aufzubieten hat schon bekannt, aber immerhin ordentlich umgesetzt. Damit kann die Serie zwar weder als innovativ noch eigenständig bezeichnet werden, muss aber auch nicht zwingend schlecht werden. Sofern die weiteren Charaktere noch genügend Abwechslung und Auflockerung mit sich bringen, könnte zumindest für ordentliche Durchschnittskost im Genre-Standard gesorgt sein.

Märchen Mädchen (Märchen Mädchen)

Studio: Hoods Entertainment
Genre: Fantasy, Comedy
Termin: 11. Januar 2018
Stream bei Anime on Demand

Hazuki Kagimura hat keine Freunde und kommt auch mit ihrer Familie nicht so gut zu recht. Deshalb flüchtet sie sich häufig in ihre Fantasiewelten und Bücher. Besonders, wenn sie sich schlecht fühlt, muss sie fast schon zwanghaft lesen, um der Realität zu entfliehen. Als sie ein mysteriöses Buch in ihrer Tasche findet, trifft sie auf ein Mädchen, das scheinbar niemand sonst sehen kann. Schon gelangt Hazuki, dank des ihr unbekannten Buches, durch einen versteckten Zugang in einer Bibliothek in eine andere Welt. Hier findet sie eine Schule und muss am eigenen Leib erfahren, dass Magie tatsächlich existiert. Anscheinend wurde Hazuki von dem Buch auserwählt eines der Märchen Mädchen zu sein.

Bereits die Geschichte lässt erahnen, dass Märchen Mädchen in die Kategorie der Fantasy-Schul-Serien einzuordnen ist. Hazuki wird als zurückhaltende, unsichere Einzelgängerin mit Hang zur Tagträumerei und Flucht in ihre Bücher vorgestellt. Damit entspricht sie dem recht typischen Standard-Rollenbild eines Neuzugangs an einer besonderen Schule. Genau in diese stolpert sie dann auch mehr oder weniger zufällig aufgrund ihres Hangs zur Fantasie, weshalb sie bei der Begegnung mit einer möglichen Hexe sofort davon überzeugt ist, dass Magie existiert. Ansonsten bleibt Märchen Mädchen noch recht vage. Hazuki darf in ihrem normalen Alltag begleitet werden, bevor es sie schließlich in die magische Welt verschlägt. Erst hier dreht die Serie etwas auf. Dennoch liegt der Fokus klar auf der Einführung in das Setting und Hazukis Ankunft in der anderweltigen Schule. Diese verläuft jedoch nicht so glatt, wodurch es immerhin ein paar schöne Magieeinlagen, samt seichter Action und gutem Humor gibt. Allerdings bleibt der weitere Weg der Serie eher vage. Klar ist, dass Hazuki an der magischen Schule unterrichtet wird und zu einer wahrscheinlich kleinen Gruppe von Auserwählten Mädchen gehört. Viel mehr Antworten bleibt die erste Episode allerdings noch schuldig. Auch wird neben der Protagonistin lediglich eine Schülerin etwas stärker vorgestellt. Das Ending deutet jedoch, genauso wie Artworks zur Serie, ein deutlich größeres Charakterfeld an.
Die Animationen wissen zu gefallen, stechen aber genauso wenig wie das Charakterdesign hervor. Anders ist es beim Setting, das zwar nicht unbedingt mit Originalität punktet, aber durch die starke Einbindung von Büchern, noch interessante Möglichkeiten bietet.

Allgemein zeigt Märchen Mädchen Potenzial, das die Serie bei richtiger Nutzung noch wesentlich interessanter machen könnte. Die Figuren sind noch oberflächlich und entsprechen allem Anschein nach Stereotypen. Setting sowie Geschichte wirken zumindest teilweise vertraut, haben aber genügend Eigenheiten. Als Hauptfigur mit der ich mitfiebern kann, funktioniert Hazuki. Märchen Mädchen könnte eine der Serien sein, die etwas Anlauf brauchen, bevor sie zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Meinen Spaß hatte ich mit der ersten Episode in jedem Fall.

After the Rain (Koi wa Ameagari no You ni)

Studio: Wit Studio
Genre: Romantik, Slice of Life
Termin: 12. Januar 2018
Stream bei Amazon Prime Video

Einst das Ass des Leichtathletikklubs, musste die 17-jährige Akira Tachibana aufgrund einer Verletzung den Sport aufgeben. Die gewonnene Zeit nutzt sie, um im Familienrestaurant „Garden“ zu jobben. Für Akira ist die Arbeit im „Garden“ jedoch nicht einfach nur eine Möglichkeit um Geld zu verdienen. Die Schülerin hat sich in ihren 45-jährigen Chef verliebt.

After the Rain beginnt überaus ruhig und sanft. Statt großer Ereignisse und viel Drama um Akiras Verletzung, beginnt die Serie direkt mit den gegebenen Tatsachen. Die 17-jährige ist nicht mehr im Leichtathletikklub und arbeitet bereits im Familienrestaurant „Garden“. Durch nachdenkliche Szenen werden ihre Gedanken deutlich. So zeigt etwa Akiras Reaktion auf die Vorbereitungen ihres alten Klubs, dass sie dem Verlust des Sportes noch immer nachhängt. Gleichzeitig spielt ihre Mimik in Bezug auf ihren Chef Masami Kondo eine wichtige Rolle. Durch ihre Blicke und Gesichtsausdrücke, werden die Gefühle, die sie für den 45-jährigen hegt ohne große Worte vermittelt. Natürlich wird After the Rain diesbezüglich in der ersten Episode auch etwas genauer, obwohl die entsprechenden Worte nicht ausgesprochen werden.
Es ist diese ruhige und sanfte Erzählweise, die After the Rain eine friedvolle Atmosphäre verleihen. Nichts wirkt übertrieben. Viel mehr wird glaubhaft der Alltag, einer in ihren deutlich älteren Chef verliebten Schülerin, gezeigt. Egal ob nun in kurzen Momenten während der Schulzeit oder bei der Arbeit. Dadurch gelingt es auch hervorragend einige Nebenfiguren einzubinden, diese zu charakterisieren und trotzdem den Fokus auf der stillen Schönheit Akira zu lassen. Allerdings ist noch nicht sicher, ob das Konzept für die gesamte Staffel funktioniert und beibehalten wird. So zeigt sich bereits das Interesse eines Mitschülers an Akira, deren eigentlicher Wunsch nach dem Sport und natürlich noch der Altersunterschied zwischen der Schülerin und ihrem Chef. Dass dieser ihr nicht völlig abgeneigt ist, überrascht wenig und wird zum Ende der ersten Episode noch einmal deutlich. Genauso wird verraten, wie Akira Masami kennengelernt hat und weshalb wahrscheinlich erste Gefühle für ihn aufgekommen sind.
Da hinter After the Rain Wit Studio steckt, sind die hochwertigen Animationen, die mit einem eigenwilligen, aber zur Serie passenden Charakterdesign daher kommen, zu erwarten gewesen. Das Team hinter der Serie versteht es, die gefühlvolle Geschichte in wunderschönen Bildern zu erzählen. Die dabei immer wieder eingesetzten, für das Romantik-Genre typischen Glanzeffekte, mögen kitschig anmuten, sind aber genau richtig eingesetzt.

Tatsächlich hat es mich überrascht wie gut mich After the Rain unterhalten hat. Zwar habe ich bereits erwartet, dass mir die Manga-Adaption gefallen könnte, doch die ruhige Erzählweise und friedliche Atmosphäre verleihen der Serie eine ganz eigene Wirkung, die perfekt passt. Dadurch ist After the Rain einfach wunderschön und versteht es, gefühlvoll und ohne großes Drama, die Geschichte einer 17-jährigen zu erzählen. Hoffentlich bleibt der Stil erhalten und die Serie verliert sich nicht zu sehr in möglichen Hürden, die zu viel Kitsch mit sich bringen. Nach der ersten Episode aber gehört After the Rain für mich zu den Überraschungen dieser Animesaison.

Hakumei & Mikochi (Hakumei to Mikochi)

Studio: Lerche
Genre: Slice of Life, Fantasy
Termin: 12. Januar 2018
Stream bei Wakanim

In einem kleinen Häuschen in einem hohlen Baumstamm leben die gerade einmal 9 Zentimeter großen Mädchen Hakumei und Mikochi. Gemeinsam durchleben sie ihren friedlichen, spaßigen und auch ereignisreichen Alltag. Sie reiten auf dem Rücken von Insekten und Vögeln, nutzen Blätter als Regenschirme und kämpfen sich mit Messern durch Wiesen. Voller Freude fristen sie gemeinsam ihr kleines Dasein.

Wenn eine Serie in der Wintersaison 2018 die Bezeichnung bezaubernd und niedlich verdient hat, dann ist das Hakumei & Mikochi. Die Manga-Adaption von Studi Lerche ist von der ersten Minute an einfach märchenhaft schön. Unterstützt durch den sanften Zeichenstil, schafft es die Serie in eine andere Welt, eine winzigkleine, zu entführen und die Perspektive von gerade einmal 9 Zentimeter großen Hauptfiguren aus zu zeigen. Allerdings wird zumindest in der ersten Episode mit der Möglichkeit von Gefahren gebrochen. Kein Tier dem Hakumei und Mikochi begegnen, ist ihnen feindlich gesinnt. Auch im zweiten Kapitel, das die zweite Hälfte der ersten Episode ausmacht, bleibt die Serie sanft und gemächlich. Hier erkunden die Mädchen eine große Stadt, wodurch deutlich wird, dass sie nicht die einzigen ihrer Art sind, und dass ein friedliches Zusammenleben mit allerlei Tieren besteht. Affen, Bären und Katzen sprechen, handeln und leben genauso wie die kleinen Menschen. Hier zeigen sich klare Fabeleindrücke, auch wenn die Tiere nicht direkt vermenschlicht werden.
Insgesamt betrachtet mag in der ersten Episode von Hakumei & Mikochi nichts aufregendes passieren, doch bereits das erste kleine Abenteuer der Hauptfiguren ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch auf eine zur Serie passende Weise spannend. Wenn sich die beiden Mädchen durch das Dickicht des Waldes – oder viel mehr der Wiesen – kämpfen, einen Berg erklimmen oder durch die Häuserschluchten der Stadt ziehen, ist immer für genug Interesse gesorgt, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Man lernt Hakumei und Mikochi kennen, erfährt mehr über Bekannte von Letzterer und die Freundschaft der beiden Hauptfiguren. Der in wunderschöne Bilder mit einem hinreizenden Charakter- und Umgebungsdesign erzählte Serienauftakt schafft es, einfach eine neugierig machende Märchenwelt aufzubauen.

Schon seit der Ankündigung von Hakumei & Mikochi war ich gespannt auf die Serie rund um die 9 Zentimeter großen Mädchen. Die erste Episode hat es geschafft meine Erwartungen zu erfüllen. Bezaubernd wird eine märchenhaft-sanfte Stimmung erzeugt. Auf negative Ereignisse oder große Probleme wird verzichtet, stattdessen wird der angenehm leichte Alltag der Hauptfiguren in zwei Kapiteln gezeigt. Dadurch ist Hakumei & Mikochi das Sinnbild eines Wohlfühl-Anime. Zumindest sofern der Stil beibehalten wird. Doch auch mit ein paar mehr Schwierigkeiten, denen sich die Mädchen stellen müssen, dürfte sich wenig am Unterhaltungswert verändern. Dafür droht, dass dem Konzept auf Dauer die Luft ausgehen könnte, wenn sich die Geschichten zu ähnlich gestalten. Aktuell befürchte ich das jedoch nicht und freue mich auf die weiteren Episoden.

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