Rezension: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza (Blu-ray)

Nach Serie und erstem Film, führt KSM Anime die Reihe mit Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza zu Ende.

Fasste der erste Film zu Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova noch weitgehend die Handlung der Serie zusammen, handelt es sich bei Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza um eine reine Fortsetzung. Diese schließt an die neuen Ereignisse des Vorgängerfilms an. Daraus ergibt sich, dass ihr unbedingt zu erst Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC ansehen solltet – auch wenn ihr die Serie bereits kennt, da wichtige Handlungselemente ausschließlich im ersten Film enthalten sind.

Klare Fortsetzung

Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza beginnt mit der Kontaktaufnahme der Nebelflotte an die Menschheit durch das Super-Schlachtschiff Musashi. Ausgerechnet Gunzōs Vater, Shōzō Chihaya, scheint zum Verräter geworden zu sein und sich dem Nebel angeschlossen zu haben. Musashi stellt ein Ultimatum und fordert die vollständige Kapitulation der Menschheit binnen einer Woche, wenn diese nicht vernichtet werden möchte. Gemeinsam mit seinen Kameraden und Iona bleibt Gunzō seinem Weg treu und beschließt auch weiterhin zu versuchen, das Super-Schlachtschiff Yamato zu erreichen, um Verhandlungen mit der Nebelflotte aufzunehmen. Allerdings stellt sich der kleinen Gruppe an Bord des U-Boots I-401, dessen Mental-Model Iona ist, der Schülerrat des Nebels entgegen.

Obwohl ich Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC aufgrund der starken Ausrichtung auf eine Zusammenfassung der Serie kritisiert habe, hat mich der Film unterhalten und durch den direkten Nachfolger erhält der Vorgänger von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza eine noch größere Bedeutung. Die Geschichte folgt direkt dem offenen Ende des ersten Films und führt diese spannend fort. Allerdings bietet Cadenza zuvor noch einen Blick in die Vergangenheit der beiden Super-Schlachtschiffe Musashi und Yamato und somit auch auf Ionas Herkunft. Das sorgt für einen überaus interessanten Auftakt, der neue Fragen hinsichtlich der Nebelflotte, ihrer Loyalität zueinander und dem Admiralitätskodex aufwirft. Gleichzeitig ersetzen die atmosphärisch hervorragend inszenierten ersten Minuten ein klassisches Intro und abgesehen von der kurzen Titeleinblendung, konzentriert sich der Film rein auf die Geschichte. Das ist gut so, da der Einstieg und die Handlung somit von Anfang an einen überaus guten Fluss entwickeln kann, der von der ersten bis zur letzten Minute nicht unterbrochen wird.

Frage der Existenz

Das liegt zu einem großen Teil an der angenehmen Erzählweise, die insgesamt ein gutes Tempo vorgibt, aber nicht davor scheut dieses auch mal zu drosseln, um wichtigen Charakter- und Story-Szenen die nötige Würdigung zu erweisen. Dadurch gelingt es ein hohes Maß an Abwechslung zu erreichen und die bekannten Stärken von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova, die bereits in der Serie und dem Vorgängerfilm für Unterhaltung gesorgt haben, auszuspielen. So gehen die effektreichen Schlachten Hand in Hand mit ruhigen oder dramatischen Momenten. Gerade hinsichtlich des Nebels und der Mental Models bietet Cadenza wieder einige interessante Szenen und löst sogar bereits zuvor vorhandenen Logiklücken etwas auf. So wird nicht nur deutlich, weshalb es die an Mädchen und junge Frauen orientierten Avatare der Schiffe des Nebels gibt, sondern auch, wieso diese ohne Einfluss durch Menschen bereits menschliche Züge aufweisen.

Daraus ergibt sich ein gewollter Widerspruch, der starken Einfluss auf die Geschichte hat und dieser etwas mehr Tiefe verleiht. Doch trotz wichtiger Fragen nach der Existenz und dem Leben an sich, solltet ihr keinen philosophischen Film erwarten. Dafür bleibt Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cardenza zu oberflächlich und zu stark auf Charaktere, Geschichte und Action bezogen. Glücklicherweise, muss ich da sagen. Denn alles andere hätte nicht gepasst, da die Handlung trotz gewonnener Tiefe, lohnender Rückblicke und erklärenden Elementen im Kern zu unrealistisch bleibt. Das ist nicht negativ gemeint, da der Unterhaltungswert hoch ist und Cadenza als Science-Fiction-Action-Drama hervorragend funktioniert. Besonders hinsichtlich des gelungenen Endes, das der Reihe einen mehr als würdigen Abschluss verleiht und nach dem Abspann noch einmal eine schöne Szene erhält.

Optisch überzeugt der Film, wie schon Vorgänger und Serie, besonders durch die schönen 3D-Animationen, die gerade in den vor Effekten übersprudelnden Schlachten gut zur Geltung kommen. Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova ist ein Musterbeispiel dafür, dass nicht alle Anime handgezeichnet sein müssen. Der Stil passt perfekt zur Reihe und besticht nicht nur durch das schöne Charakterdesign, sondern noch weit mehr durch die exzellenten Farben, die vom scharfen 1080p-Bild der Blu-ray deutlich profitieren. Dazu gesellt sich die gelungene Sound- und Musikuntermalung sowie die gute deutsche Synchronisation, die für ein rundes Filmvergnügen sorgen.

Fazit

Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza hat mich zufrieden und traurig zugleich zurückgelassen. Zum einen ist der Abschluss gelungen und die Reihe erhält ein würdiges, spannendes Finale, das von der ersten bis zur letzten Minuten atmosphärisch vor den Fernseher fesselt. Auf der anderen Seite bedeutet das, Abschied nehmen von Gunzō, Iona, Takao und den anderen. Doch das trübt das Vergnügen, dass ich mit Cadenza hatte, nicht im geringsten. Der Film schafft es von Anfang an einen gelungenen Erzählfluss zu erzeugen und Action, Geschichte und Charaktere in einen hervorragenden Einklang zu bringen. Die eingeflochtenen philosophischen Ansätzen sorgen zudem für die nötige Tiefe, die der Handlung gut zu Gesicht steht, ohne unnötig anspruchsvoll werden zu wollen. Auf diese Weise passt das gut zum Film und verleiht diesem gerade zum Ende hin die richtige Stimmung. Vielleicht setzen die Macher in der zweiten Hälfte etwas zu sehr auf Zufälle, doch mich hat das nicht gestört, da auf diese Weise noch einmal wichtige Charaktere einen Auftritt erhalten haben und gut in den Film eingeflochten wurden. Auch das ist für das große Finale der Reihe eine relevante und richtige Entscheidung, die zur Zufriedenheit beiträgt. Damit kann ich allen Fans von Serie und erstem Film Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza nur empfehlen. Wer das Franchise bisher nicht kennt, sollte jedoch erst die Vorgänger nachholen.

Kurzfazit: Cadenza schafft es die Stärken der Reihe gekonnt zu nutzen und mit etwas philosophischem Einschlag, effektreicher Action und starken Charaktermomenten zu einem würdigen Finale zu vereinen.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza!

Details
Titel: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Seiji Kishi
Studio: Sanzigen
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 104 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch(DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 04. Dezember 2017
Herstellerseite: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – Cadenza bei KSM Anime

Bilder Copyright Sanzigen / KSM Anime

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