Rezension: Gate – Vol. 5 & 6 (Blu-ray)

Gate geht endlich in die zweite Runde. Mit Volume 5 und 6 hat Anime House bereits die erste Hälfte der zweiten Staffel der Military-Fantasy-Serie veröffentlicht.

Die japanischen Selbstverteidigungsstreiftkräfte haben sich fest im Sonderbezirk jenseits des Portals eingerichtet. Um das Hauptquartier der Japaner ist mittlerweile sogar eine Stadt entstanden. Derweil arbeitet Prinzessin Piña gemeinsam mit dem japanischen Botschafter Koji Sugawara daran, Friedensverhandlungen zwischen den Japanern und dem Imperium einzuleiten. Zu diesem Zweck befindet sich auch Itami zeitweise in der Hauptstadt. Doch nicht alle politischen Kräfte sind an einem Ende des Krieges interessiert. Intrigen und Ränkespiele im Hintergrund bedrohen die Bemühungen. Auch Piñas Bruder, Prinz Zorzal El Caesar verfolgt seine eigenen Ziele, während im Hintergrund weitere Personen ihre ganz eigenen Pläne verfolgen. Ein unerwartetes Erdbeben führt zum ersten Treffen der Japaner mit dem Kaiser, doch der Konflikt scheint dadurch nicht beendet. Gleichzeitig versucht die Dunkelelfe Yao in Alnus weiterhin Hilfe im Kampf gegen den Feuerdrachen zu finden und greift zu verzweifelten Mitteln, um sich Itamis Unterstützung zu sichern. Das sorgt für weitere, ungeahnte politische Verwicklungen.

Politik und Heldentum

Die zweite Staffel setzt Gate so fort, wie man es von den ersten zwölf Episoden der Millitary-Fantasy-Serie gewohnt ist. Starke Charaktere tragen eine spannende Geschichte, die in der ersten Hälfte von Staffel zwei noch stärker von politischen Intrigen und Machtspielen durchzogen wird. Das liegt insbesondere an der nun noch größeren Rolle des einflussreichsten und mächtigsten Reiches jenseits des Portals, dem Imperium. Durch Prinzessin Piña wurden bereits in Staffel eins Einblicke in die Struktur und Politik des Kaiserreichs ermöglicht, die nun durch die immer konkreter werdenden Friedensverhandlungen noch zu nehmen. Dadurch erhalten neben Piña und dem japanischen Botschafter Sugawara auch Adelige sowie der Kaiser und Prinz Zorzal wichtige Rollen in den Ereignissen. Besonders letzterer wird zu einer Art neuem Gegenspieler für die Hauptfiguren. Gate schafft es in Volume 5 und 6 die Ränkespiele im Hintergrund exzellent darzustellen und erweckt in starken Momenten durch immer neue Intrigen und unerwartete Fädenzieher fast schon den Eindruck einer Polit-Thriller-Serie. Das passt ausgesprochen gut zur Serie und fügt sich perfekt in die Fantasy-Geschichte mit ihren Militär-Thematiken und dem Heldentum von Itami ein.

Im Angesicht der politischen Verwicklungen werden jedoch nicht die anderen Elemente vergessen, die Gate in der ersten Staffel zusätzlich ausgezeichnet haben. So stehen neben Piña und Itami auch die anderen starken Figuren der Serie weiterhin im Mittelpunkt. Das sorgt dafür, dass mehrere Handlungsstränge nebeneinander laufen, die Hauptgeschichte jedoch weiterhin Itami und in gewisser Weise auch Piña folgt. Tuka, Lelei und Rory bleiben dabei genauso wenig wie Yao außen vor. Lediglich Itamis Kameraden, die in Staffel eins zeitweise größere Rollen inne hatten bleiben vorwiegend Nebenfiguren. Das stört aber nicht, da sie immer noch ihre Auftritte haben und die Konzentration auf die Hauptcharaktere der Geschichte gut tut. Zudem wird auf diese Weise die gute Einbindung neuer Figuren wie Zorzal und Tyuule sowie die Nutzung bisheriger Komparsen in unerwarteten Funktionen ermöglicht. Die dadurch entstehende Vielfalt und Tiefe kommt Gate zu Gute und sorgt dafür, dass die zweite Staffel in starken Momenten sogar noch die bereits sehr gute erste Staffel übertrumpft. Dazu kommen starke Charaktersituationen, die insbesondere Itami und Tuka, aber auch Lelei, Rory und Piña mehr Tiefe verleihen, wodurch man noch mehr mit ihnen mitfiebert. Dass es Gate zusätzlich schafft, die Grenze zwischen klassischem Gut-Böse-Denken verschwimmen zu lassen und gleichzeitig auch für Charaktere mit finsteren Plänen Verständnis aufkommt, adelt die Serie endgültig.

Fazit

Bereits Ende September hat Anime House die zweite Staffel von Gate gestartet. Da mit Volume fünf und sechs nun die gesamte erste Staffelhälfte vorliegt, habe ich mich für eine gemeinsame Rezension entschieden. Beide Volumes haben mich in keiner Weise enttäuscht. Die Geschichte wird spannend und mit überraschenden Wendungen fortgesetzt. Gleichzeitig gelingt es Haupt- und Nebenfiguren exzellent zu nutzen und nicht nur Itami, Tuka, Lelei und Rory ihre eigenen Handlungsbögen zu geben, sondern auch Piña sowie neue Figuren sowie bisher eher kleine Charaktere gekonnt einzusetzen. Das sorgt gemeinsam mit den politischen Ränkespielen und der allgemein spannenden Geschichte für mehr Tiefe, die Gate qualitativ spürbar zu Gute kommt. Abgerundet wird das alles noch von den spannenden Episoden- und Volume-Cliffhangern, die meine Vorfreude auf die Fortsetzung noch weiter anfeuern.

Kurzfazit: Gate zeigt in der ersten Hälfte der zweiten Staffel durch politische Intrigen unerwartete Wendungen und geschichtliche Tiefe, die auch den starken Charakteren zu Gute kommt und die Serie qualitativ noch einmal spürbar verbessert. Großartige Fortsetzung.

Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Gate – Vol. 6!

Details
Titel: Gate – Vol. 5 & 6
Originaltitel: Gate: Jieitai Kanochi nite, Kaku Tatakaeri
Genre: Fantasy, Action
Regie: Takahiko Kyōgoku
Studio: A-1 Pictures, Genco
Produktionsjahr: 2016
Laufzeit (je Volume): ca. 80 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus (Vol. 5): Booklet, Postkarten
Bonus (Vol. 6): Booklet, Postkarten, Karaoke, Trailer
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16 (Vol. 5), ab 12 (Vol. 6)
Erscheinungstermin: 30. September 2017 (Vol. 5) / 24. November (Vol. 6)
Herstellerseite: Anime House

Bilder Copyright A-1 Pictures / Genco / Anime House

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