Rezension: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC (Blu-ray)

Bereits im Mai veröffentlichte KSM Anime die Serie Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova. Nun folgt der Film, der die Geschichte zumindest teilweise weiter erzählt.

Kenner der Serie Arpeggio of Blue Steel, kennen die Ausgangslage des ersten Films. Angesiedelt in der Zukunft, hat die Menschheit die Seehoheit an eine unbekannte Macht verloren. Die plötzlich und mit unbekannter Herkunft erschienene sogenannte Nebelflotte, bekämpft die menschlichen Streitkräfte und bezwingt diese mit modernen Waffen. Das hat dazu geführt, dass sich die Staaten zurückgezogen haben. Die globalen Kommunikationswege sind weitgehend unterbrochen. Als Schüler an einer Offiziersschule der japanischen Marine, kommt der junge Gunzou Chihaya erstmals mit dem seit sieben Jahren inaktiven Nebelflotten-U-Boot I-401 in Kontakt. Kurz darauf trifft er auf das mysteriöse Mädchen Iona, das sich als Personifizierung des feindlichen Schiffes herausstellt. Das so genannte Mental Model offenbart Gunzou, den Befehl zu haben, ihm zu dienen. Fortan bekämpft der junge Kapitän, mit einigen Freunden an Bord der I-401, die Nebelflotte. Als sie eine neue Waffe von Japan nach Amerika bringen sollen, bekommen es Gunzou, Iona und die anderen mit weiteren Mental-Model-Schiffen des Feindes zu tun.

Viel bekannt, wenig neu

Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC ist weder eine direkte Fortsetzung der Serie, noch ein reiner Zusammenfassungsfilm, wie sie im Anime-Bereich häufiger zu finden sind. Stattdessen handelt es sich beim ersten Teil der auf insgesamt zwei Filme angelegten Fortführung der Geschichte rund um Gunzou Chihaya und das Metal-Model Iona, um eine Mischung aus beidem. So wird zu Beginn die bekannte Serienhandlung mit Szenen aus eben jener Zusammengefasst. Insgesamt entspricht das etwa zwei Dritteln des Films, während die abschließenden zirka fünfunddreißig Minuten an das Ende von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova anschließen und den Beginn des neuen Handlungsbogens darstellen. Aus rein produktionstechnischer oder finanzieller Sicht, mag diese Vorgehensweise für das verantwortliche Studio Sanzigen logisch sein, trotzdem leidet der Film darunter. So verpassen Neueinsteiger wichtige Entwicklungen und die Charakterdar- und vorstellung misslingt in einigen Fällen, da die Konzentration verstärkt auf Gunzou und Iona liegt. Für Kenner der Serie ist eine kleine Zusammenfassung als Erinnerung an das bisher Geschehene sicher hilfreich, insgesamt fallen die neuen Elemente zu kurz aus, sind aber gerade mit Blick auf die kommende Fortsetzung zu wichtig, um ignoriert zu werden.

Betrachtet man Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC als Einzelwerk, ohne die bereits existierende Serie, kann der Film etwas besser funktionieren. Allerdings fällt der starke Zusammenschnitt und die damit erfolgte Kürzung der Geschichte trotzdem spürbar auf. Teile der Handlung werden lediglich durch die mit wenigen Szenen unterlegten Erklärungen von Gunzou oder Iona überbrückt. Dadurch werden ganze Episoden der Serie in wenigen Minuten erzählt. Zwar kann der grundlegenden Handlung, und damit den wichtigsten Aspekten problemlos gefolgt werden, aber manche Verbindungen bleiben im Dunkeln und erhalten auch spätere keine oder nur eine schwache Erklärung. Das führt zu unklaren Abläufen oder Entwicklungen der Figuren. Im schlimmsten Fall können Nicht-Kenner der Serie nur bedingt nachvollziehen, weshalb ein Charaktere so handelt, wer dieser überhaupt ist oder welche Folgen eine Aktion hat.

Leider wird durch die starke Konzentration auf die Zusammenfassung der bekannten Geschichte, der neue Handlungsbogen nur angerissen. Es bleibt kaum Zeit bisher unbekannte Figuren ausreichend vorzustellen. Die gesamte Erzählweise wirkt etwas gehetzt, was bedauerlich ist. Hier wäre entweder ein reiner Zusammenfassungsfilm oder eine Konzentration auf die neue Geschichte besser gewesen. Immerhin gelingt es fast alle bekannten und liebgewonnenen Charaktere gut einzusetzen. Auch sonst ist Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC nicht grundsätzlich misslungen. Beide Teile des Films können, dank der bekannten Stärken, unterhalten. So funktioniert die grundlegende und durchaus spannende Geschichte in weiten Teil trotz der Kürzungen und auch die sympathischen Charaktere können sich zumindest etwas entfalten. Deutlich profitieren kann der Film von den schönen 3D-Animationen und den an sich ordentlichen, aber leider etwas holprig gekürzten Action-Szenen. Abgerundet wird das alles von einem gelungenen Soundtrack und der guten deutschen Synchronisation sowie einem überaus spannenden Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

Fazit

Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova mag kein Meisterwerk sein, konnte mich aber mit den sympathischen Figuren, der guten Action und der durchaus auch spannenden Geschichte unterhalten. Um so mehr habe ich mich auf die Fortsetzung in Filmform gefreut. Bereits im Vorfeld war mir bewusst, dass der erste Teil die bekannte Geschichte zusammenfasst und anschließend fortsetzt. Allerdings fällt der Anteil an Bekanntem vergleichsweise groß aus und ist gleichzeitig zu kurz, um der Handlung der zwölf Episoden umfassenden Serie wirklich gerecht zu werden. Zwar funktioniert Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC trotzdem, hinterlässt bei Nicht-Kennern jedoch Lücken bezüglich wichtiger Handlungselemente und Charakterentwicklungen und bei Serien-Fans einen bitteren Beigeschmack nur recht wenig Neues erhalten zu haben. Damit bleibt der Film für mich eine schwierige Sache, da ich zwar durchaus Spaß beim Ansehen hatte, aber auch immer daran denken musste, was im Vergleich zur Serie fehlt und wie unschön manche Szenen geschnitten sind. Gleichzeitig habe ich mich über den Beginn des neuen Handlungsbogens gefreut. Allerdings wurde dieser von einer etwas zu schnellen Erzählweise leicht getrübt. Immerhin ist der Cliffhanger spannend und weckt meine Neugier auf den zweiten Film, der sich ausschließlich auf die neue Geschichte konzentrieren kann. Angesichts der neuen Storyelemente kommen Kenner und Fans von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova trotz der Zusammenfassung kaum um den ersten Film herum, während ich Neueinsteigern raten würde, erst die Serie anzusehen.

Kurzfazit: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC ist eine zwiespältige Mischung aus Serien-Zusammenfassung und teilweiser Fortsetzung, die zwar etwas gestückelt wirkt, aber trotzdem unterhalten kann. Serien-Kenntnisse sind empfehlenswert.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC!

Details
Titel: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC
Genre: Science-Fiction, Action
Regie: Seiji Kishi
Studio: Sanzigen
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch(DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 23. Oktober 2017
Herstellerseite: Arpeggio of Blue Steel: Ars Nova – DC bei KSM Anime

Bilder Copyright Sanzigen / KSM Anime

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