Rezension: One Punch Man – Vol. 2 (Blu-ray)

Saitama und Genos versuchen sich in One Punch Man Volume 2 an der Heldenprüfung. Anschließend müssen sie sich im chaotischen Alltag neuen Gegnern und Herausforderungen stellen.

Obwohl Saitama seit einigen Jahren Heldentaten vollbringt, Monster bezwingt und erst kürzlich die Krawallmacher von Paradiso besiegt hat, ist er in der Bevölkerung unbekannt. Den Grund dafür kennt Genos: Nur wer im offiziellen Heldenregister eingetragen ist, darf sich auch als Held bezeichnen und nur dann wird über die Taten berichtet. Der Entschluss von Saitama und seinem selbst erklärten Schüler, ist schnell gefasst. Sie müssen sich der 55. Heldenprüfung stellen. Während das für Genos kein Problem ist, scheitert Saitama im schriftlichen Teil, der Cyborg wird direkt in die höchste Klasse eingestuft, Saitama hingegen muss sich vom letzten Platz der niedrigen C-Klasse nach oben kämpfen. Zu allem Überfluss ist es als C-Klasse-Held auch noch erforderlich, jede Woche eine Heldentat zu vollbringen, um nicht aus dem Register geworfen zu werden.

Profi-Helden-Dasein

One Punch Man macht genau so weiter, wie es nach den ersten vier Episoden zu erwarten war. Überzeichnete Superhelden-Action trifft auf wahnwitzige Satire. Der sich daraus ergebende Mix passt so perfekt zusammen, dass die Anime-Serie von Studio Madhouse einen Flow entwickelt, der von der ersten bis zur letzten Minute des zweiten Volumes erhalten bleibt. Gerne begleitet man Saitama und Genos durch ihren Alltag, den sie nun als Profi-Helden verrichten. Dass ausgerechnet der überstarke Saitama lediglich in die unterste Helden-Klasse eingestuft wird, unterstützt die etwas episodenhafte und dennoch fließende Geschichte. Fast schon erinnert One Punch Man in manchen Momenten an Superhelden-Comedy-Slice-of-Life, die den Protagonisten regelmäßig mit neuen Problemen und Herausforderungen konfrontiert. Egal ob das nun andere Helden, Monster oder die Suche nach dem nächsten Supermarkt-Angebot ist.

Durch die Heldenvereinigung treten neben Saitama, Genos und den ebenfalls bereits bekannten Speed-o‘-Sound Sonic und Mumen Rider auch zahlreiche weitere Helden auf. Diese sind einfalls- und abwechslungsreich gestaltet und sorgen gemeinsam mit den Monstern für ein kunterbuntes Portfolio an abgedrehten, verrückten und witzigen Charakteren. Natürlich wird nicht auf die üblichen Superhelden-Klischees verzichtet. Etwa anfängliche Konfrontationen oder sogar Kämpfe zwischen zwei Streitern für Gerechtigkeit, die sich erstmals begegnen. Allerdings setzt One Punch Man dieses klassische Elemente vieler Superhelden-Geschichten nicht nur ernsthaft oder als unterstützenden Teil der Geschichte und zur Charakterdarstellung und -entwicklung von Saitama ein. Auch als Kern für eine kurze, amüsante Szene wird es – wie von der Serie nicht anders zu erwarten – genutzt.

Als Ergebnis zeigt sich One Punch Man im zweiten Drittel der Serie erneut als grandiose Unterhaltung. Egal ob nun brachiale Action bei der gerne auch mal mehrere Häuserblöcke oder ganze Berge zerstört werden oder die stets gut eingesetzten und perfekt pointierten Witze, Slapstick-Einlagen oder humoristischen Elemente, One Punch Man begeistert auf ganzer Linie. Neben dem Genre-Mix und den grandiosen Hauptfiguren ist es die technische Umsetzung die einen maßgeblichen Einfluss darauf hat. Flüssige Animationen, ein abwechslungsreiches Charakterdesign, hervorragend inszenierte Action und Saitamas aberwitzige Mimik, die seine naiv-trottelige Art perfekt wiederspiegelt, sorgen für optischen Genuss. Unterstützt wird das von einer exzellenten deutschen Synchronisation, die keinerlei Wünsche offen lässt. Bedauerlich ist lediglich, dass mit Volume 3 bereits die letzten vier Episoden von One Punch Man anstehen. Immerhin bieten die beiden als Bonus enthaltenen OVAs ein klein wenig mehr von der Serie. Dieses Mal mit einer hervorragenden Sonic-Geschichte und einer unterhaltsamen Einbindung des S-Klasse-Helden Bang.

Fazit

Witzig, actionreich, unterhaltsam. One Punch Man Volume 2 hat mich gepackt und mir nach dem grandiosen Auftakt bewiesen, wie gut die Serie ist. Der Genre-Mix aus Superhelden-Action und -Persiflage fügt sich exzellent zusammen und wird durch die interessante, spannende Geschichte rund um Saitama und Genos perfekt ergänzt. Durch die Heldenvereinigung wird das Ensemble zudem um einige abgedrehte weitere Figuren, die zum größten Teil zwar eher kleine Rollen haben, aber dennoch gut in die Serie passen, ergänzt. Allgemein ist die Charakterriege eine der großen Stärken der Serie. Es sind Saitama, Genos, Sonic und einige andere Figuren, denen die gut inszenierte Action und der Lachanfall-auslösende Humor zu verdanken sind. Der spannende Cliffhanger verstärkt meinen Wunsch, Volume 3 sehen zu können noch deutlich. One Punch Man gehört für mich bereits nach zwei Dritteln zu den besten Serien der letzten Jahre. Vielleicht wiederhole ich mich, aber kein Superhelden- oder Action-Comedy-Fan sollte sich die Serie entgehen lassen.

Kurzfazit: Aberwitzige Superhelden-Serie mit Lachanfallgarantie und fesselnde Kampfszenen, die von den interessanten Figuren und der unterhaltsamen Geschichte getragen werden. One Punch Man Volume 2 steht dem Serien-Auftakt in nichts nach.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von One Punch Man – Vol. 2!

Details
Titel: One Punch Man – Vol. 2
Originaltitel: One-Punch Man
Genre: Action, Comedy
Regie: Shingo Natsume
Studio: Madhouse
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonus: 2 OVAs, Interview mit „JAM Project“, Booklet, Aufkleber, Artboard
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 30. Juni 2017
Herstellerseite: One Punch Man – Vol. 2 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Madhouse / Kazé Anime

Lesetipp: Rezension von One Punch Man – Vol. 1 (Blu-ray)
Lesetipp: Rezension von One Punch Man – Band 3 (Manga)
Lesetipp: Rezension von One Punch Man – Band 2 (Manga)
Lesetipp: Rezension von One Punch Man – Band 1 (Manga)