Rezension: Übel Blatt – Band 16 (Manga)

Die große Macht von Glenns Untergebenen zeigt sich in Übel Blatt Band 16, doch auch Keinzell tritt wieder in Aktion.

Nach seinem Sieg über Rebelont, war Keinzell gezwungen zu fliehen. Geschwächt hat er sich in einer Höhle versteckt, bis die ebenfalls dort verborgenen Gefolgsleute Rebelonts plötzlich von Rittern in schwarzer Rüstung angegriffen werden. Keinzell greift in den ungleichen Kampf ein und steht nicht nur den Untergebenen Glenns, die schnell die Flucht ergreifen, sondern auch seinen Freunden Ato, Piepsi und Geranpen gegenüber. Auch Rosen, einstiger Ritter Glenns und seinem Herren trotz Zweifeln treu ergeben, befindet sich unter jenen, die Keinzell gerettet hat. Nachdem der Heldenmörder ihnen seine Vermutung über die neue Macht Glenns mitgeteilt hat, zieht er sich gemeinsam mit seinen Gefährten zum Training zurück. Derweil wird seine ehemalige Lehrmeisterin Gurie gedrängt, ebenfalls die Kräfte von Glenns schwarzen Rittern anzunehmen und sich ihnen anzuschließen.

Wiedervereint

Nach mehreren Bänden sind Keinzell und seine Schülerin Ato sowie die Freunde der beiden, Piepsi und Geranpen, wieder vereint. Schon das Ende des vorangegangenen Mangas, hat dies offen gezeigt. Dennoch ist das Wiedersehen in Übel Blatt Band 16 gerade aus Atos Sicht einer der gefühlvollsten Momente, die seit langem in der Reihe aufgetreten sind. Allerdings handelt Mangaka Etorouji Shiono das glücklicherweise relativ schnell ab und konzentriert sich statt dessen auf die Geschichte. Auch das Gefecht, das an den Cliffhanger von Übel Blatt Band 15 anschließt, fällt recht kurz aus, was aber keineswegs negativ gemeint ist. Stattdessen ist es eine logische Folge der Situation. Insgesamt gelingt es die Handlung nachvollziehbar fortzuführen und einige interessante Aspekte wieder aufzugreifen. Begriffe und Namen, die früh in der Reihe zu Letzt genannt wurden, spielen wieder eine Rolle, wenn auch vorerst nur untergeordnet. Dennoch entsteht dadurch ein überraschend fließender Eindruck, da vor zahlreichen Bänden angedeutet oder aufgeworfene Handlungsbögen und Fragen wieder thematisiert und zum Teil sogar beantwortet werden.

Auch legt Übel Blatt Band 16 stark den Fokus auf die persönlichen Empfindungen und Ansichten einiger wichtiger Nebenfiguren. Namentlich sind das Rosen und Gurie, die beide mit Keinzell verbunden sind und noch keine klare Seite im bevorstehenden Konflikt eingenommen haben. So erscheinen die Entscheidungen beider gerade durch ihre bisherige Darstellung logisch und passen perfekt zu ihnen. Das gilt noch weit stärker für die einstige Lehrmeisterin Ascheriits, der ohne ihr Wissen als Keinzell zurückgekehrt ist. Obwohl sich Band 16 wenig mit den Machenschaften Glenns beschäftigt, wird durch die Verknüpfung von Gurie mit einigen neu eingeführten Untergebenen des selbst erklärten Königs, der Fortschritt der Machtergreifung und sein wachsender Einfluss auch weiterhin deutlich. Allgemein wird die Bedrohung, die von den als Gugnir-Ritterorden bezeichneten Rittern in schwarzer Rüstung, besonders durch eben jene neuen Figuren, Desida und Gnodis, deutlich.

Dabei vereint Übel Blatt Band 16 viele Elemente, die die Reihe von Anfang an ausgezeichnet hat. Neben der starken Konzentration auf Geschichte und Charaktere, sind das nicht aufgesetzt wirkende erotische Elemente sowie die brachiale und blutige Action. Wieder einmal inszeniert Mangaka Etorouji Shiono die Kämpfe exzellent und stellt die schnellen Bewegungen und aufeinanderfolgenden Angriffe hervorragend in Bildform dar. Besonders zum Ende des Mangas überzeugt ein endlich wieder etwas ausführlicherer Kampf Keinzells, der gleichzeitig noch einmal betont, wie stark die von Glenn mit zusätzlichen Kräften ausgestatteten Gugnir-Ritter wirklich sind und welche Gefahr für seelisch schwache Menschen davon ausgehen kann. Zusätzliche Spannung bringt besonders Gurie mit ein, die auch für den erneut fesselnden Cliffhanger eine zentrale Rolle spielt. Alleine deshalb gelingt es Etorouji Shiono, auch nach dem siebzehnten Manga der Reihe, das Interesse an der Geschichte aufrecht zu erhalten.

Fazit

Vielleicht wiederhole ich mich, aber Übel Blatt schafft es immer wieder mich zu begeistern und aufs Neue an die Reihe zu fesseln. Auch deshalb gehört das Werk von Etorouji Shiono zu meinen aktuellen Lieblingsmanga-Reihen. Band 16 zeigt hierbei einige der größten Stärken der Fantasy-Action-Saga. So fesselt die Geschichte durch gewohnt spannende Entwicklungen sowie eine gute Nutzung des zwar großen, aber übersichtlichen und gut geschriebenen Ensembles an Haupt- und Nebenfiguren. Dabei stört es nicht, dass mit Desida und Gnodis wieder einmal neue Charaktere hinzukommen. Im Gegenteil. Vielmehr versteht es Mangaka Etorouji Shiono stets die vorhandenen Figuren sinnvoll zu ergänzen – und sei es nur für kurze Zeit oder durch kleine Komparsen. Gleichzeitig bekommt Keinzells einstige Lehrmeisterin Gurie endlich eine größere Rolle. Eine Entwicklung, die ich schon länger herbeigesehnt habe, da ihre tiefe Verbindung zum einstigen Ich des Protagonisten interessante Aspekte bezüglich der Handlung mit sich bringen können. Abgerundet wird das alles von gewohnt brachial-blutiger Action, bei der sich wieder einmal zeigt, wie gut Etorouji Shiono mittlerweile schnelle Kämpfe in Szene zu setzen weiß. Übel Blatt Band 16 mag zwar insgesamt nicht der beste Manga der Reihe sein, nutzt aber die Stärken gekonnt und fügt sich damit hervorragend in die Reihe ein, so dass gute Fantasy-Action-Unterhaltung garantiert ist.

Kurzfazit: Etorouji Shiono stellt in Übel Blatt Band 16 einmal mehr die Stärken der Reihe unter Beweis und verknüpft die spannende Geschichte gekonnt mit den interessanten Haupt- und Nebenfiguren sowie der gut inszenierten Action.

Vielen Dank an Kazé für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Übel Blatt – Band 16!

Details
Titel: Übel Blatt – Band 16
Genre: Fantasy, Action
Verlag: Kazé Manga
Autor/Zeichner: Etorouji Shiono
Seiten: 194
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-584-3
Verlagsseite: Übel Blatt Band 16 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2017

Bilder Copyright Kazé Manga

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