Rezension: Plunderer – Die Sternenjäger – Band 2 (Manga)

In Plunderer – Die Sternenjäger Band 2 muss sich Licht einem mächtigen Feind stellen und Hina erkennen, dass die von Zahlen dominierte Welt grausam sein kann.

Die Welt wird von Zahlen bestimmt. Jeder trägt einen Counter, der nicht nur über den sozialen Status, sondern auch das eigene Überleben bestimmen kann. Fällt der Zähler auf Null, wird die entsprechende Person in den Abgrund gezogen. Nach langer Reise muss sich Hina noch immer in dieser Welt zurecht finden. Hilfe erhält sie dabei von Tavernenbesitzerin Nana. Allerdings ist Licht noch nicht zu ihnen zurückgekehrt. Obwohl es bereits zu einer Konfrontation mit Hauptfeldwebel Lynn kam, hält sich der mysteriöse und etwas seltsame Mann noch immer in der Klippenstadt Homhoh auf. Dort trifft er unerwartet auf den mächtigen Oberleutnant Jail, der Licht im Kampf ebenbürtig zu sein scheint.

Mächtige Kräfte

Plunderer – Die Sternenjäger Band 2 setzt nach einem kurzen Blick auf Nana und Hina nach deren Zusammentreffen mit Oberleutnant Jail, die Geschichte in der Klippenstadt Homhoh fort. Dem entsprechend steht in den ersten Kapiteln des zweiten Manga der Fantasy-Action-Reihe vor allem Licht und der nun erstmals genauer ausgearbeitete Gegenspieler Jail im Mittelpunkt des Geschehens. Dem entsprechend liefert Mangaka Suu Minazuki brachiale Action mit übermenschlichen Kräften und schafft es gleichzeitig noch die Charakterisierung der wichtigen Figuren mit einzubauen. So erhalten insbesondere Jail und Licht, aber ein wenig auch Lynn, etwas mehr Tiefe.

Überraschend ist, dass Jail trotz seiner anfänglichen Darstellung als klassischer Antagonist, weit weniger den üblichen Klischees entspringt, als angenommen. Bereits im Kampf mit Licht, aber noch stärker später im Band, darf der Oberleutnant zeigen, dass er eine komplexere Persönlichkeit besitzt als angenommen. Ähnliches gelingt bei den anderen Figuren zwar nicht so gut, aber Suu Minazuki schafft es, die etwas fragwürdige Darstellung der weiblichen Charaktere abzuschwächen und ihnen glaubhaftere und tiefgründigere Persönlichkeitsmerkmale zu verleihen. Dennoch bleiben gerade Hina und Lynn etwas naiv und handeln nicht immer überlegt oder dienen als Grundlage für erotisch angehauchte Witze, die gerne auch auf die Höschen der beiden jungen Frauen abzielen.

Allgemein bleibt sich Plunderer – Die Sternenjäger auch im zweiten Band treu und vereint Fantasy-Action mit Comedy- und Ecchi-Elementen. Nach dem Vorgänger war etwas anderes nicht zu erwarten, außerdem trägt beides zum eigenen Charme der Reihe bei. Schließlich fallen gerade die Ecchi-Anleihen eher gering aus und es wird auf zu extreme Einbindung verzichtet. Dafür liegt der Fokus der Geschichte doch zu stark auf der spannenden Fantasy-Welt mit ihren fragwürdigen Mechaniken des Counters und der dadurch entstehenden gesellschaftlichen Ordnung, die erneut mit seichter Kritik behandelt wird. Auch Sternenjäger-Wettkampf, die Gefahren des Abgrunds oder die Macht und Kontrolle des Militärs sind wieder wichtige Elemente der Handlung, die mit einer überraschenden Wendung im letzten Kapitel des zweiten Bandes für eine unerwartete Entwicklung und enorm anziehende Spannung sorgt. Alleine durch die letzten Seiten vollführt der eigene Blick auf die Fantasy-Welt von Plunderer – Die Sternenjäger eine 180 Grad-Wende und man bleibt mit einem großen Fragezeichen und noch mehr Neugier bezüglich der Fortsetzung zurück.

Fazit

Suu Minazuki schafft es mit dem zweiten Band mein Interesse an Plunderer – Die Sternenjäger noch zu steigern. Das liegt zum einen an der spannenden Geschichte, die gerade durch die brachiale Action, aber auch mit ordentlichem Humor überzeugt. Außerdem funktioniert die Charakterzeichnung etwas besser als noch im Vorgänger, so dass trotz der noch immer etwas einfachen Darstellung von weiblichen Figuren, die Kritik an diesem Punkt etwas abgeschwächt wird. Das liegt am grundsätzlich sympathischen und interessanten Ensemble. Die wohl größte Stärke liegt aber in den unerwarteten Wendungen, die Suu Minazuki besonders im letzten Kapitel, in die Handlung einbaut. Es ist schließlich das offene Ende, dass mich ein wenig fassungslos zurückgelassen hat und meine Neugier bezüglich der Fortsetzung hat ansteigen lassen. Plunderer – Die Sternenjäger Band 3 kann gar nicht schnell genug erscheinen. Bis dahin sei die Reihe jedem Fantasy-Fan, der sich an etwas Humor und Ecchi-Elementen nicht stört, empfohlen.

Kurzfazit: Plunderer – Die Sternenjäger Band 2 überzeugt mit Verbesserungen in der Charakterdarstellung, nutzt die guten Grundlagen gekonnt und überrascht mit unerwarteten Wendungen und einem spannenden offenen Ende.

Vielen Dank an Panini Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Plunderer – Die Sternenjäger – Band 2!

Details
Titel: Plunderer – Die Sternenjäger – Band 2
Genre: Action, Fantasy
Verlag: Panini Manga
Autor/Zeichner: Suu Minazuki
Seiten: 216
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-7416-0209-2
Verlagsseite: Plunderer – Die Sternenjäger – Band 2 bei Panini Manga
Erscheinungsdatum: 27. Juni 2017

Bilder Copyright Panini Manga