Rezension: Danganronpa – Vol. 4 (Blu-ray)

Ursprünglich für März angekündigt, erscheint Danganronpa Volume 4 endlich Ende Juni. Das große Finale umfasst dabei lediglich die letzten beiden der 13-teiligen Mystery-Thriller-Serie und stellt die überlebenden Schüler vor die Lösung der großen Geheimnisse.

Der letzte Strafprozess steht kurz bevor. Um diesen zu gewinnen, müssen Makoto, Kyoko und die anderen Überlebenden alle Geheimnisse der Hope’s Peak High School lösen können. Dafür öffnen sich ihnen die letzten verschlossenen Räume, in denen sich neue Hinweise verbergen könnten. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Schüler jeder Spur vertrauen können. Monokuma nutzt die Gelegenheit um Misstrauen zwischen der kleinen Gruppe zu schüren. Doch eine weitaus wichtigere Frage stellt sich: Wer ist der Drahtzieher? Und was ist wirklich mit Mukuro Ikusaba geschehen? Verbirgt sich unter den Überlebenden gar ein Verräter? Zu allem Überfluss wird der letzte Strafprozess durch eine neue Regel verschärft: Sollte auch nur ein Schüler mit seinem Verdacht falsch liegen, droht einem, zuvor ausgewählten aus der Gruppe, eine Bestrafung.

Verzweiflung und Hoffnung

Nach langer Wartezeit erscheint endlich das Finale von Danganronpa. Etwas fragwürdig mutet dabei die bereits zuvor bekannte Entscheidung an, lediglich zwei der dreizehn Episoden auf Volume 4 zu veröffentlichen. Einen großen Einfluss auf die Qualität hat das selbstverständlich nicht. Viel mehr wurde der spannende Cliffhanger von Episode elf noch stärker genutzt. Die Geschichte schließt direkt daran an und konfrontiert Makoto, Kyoko und die anderen Überlebenden mit dem bevorstehenden neuen Strafprozess und den daran geknüpften Verbindungen. Es reicht nicht, einfach nur den Mörder von Mukuro Ikusaba zu entlarven, auch sämtliche Geheimnisse der Hope’s Peak High School müssen gelüftet werden. Hierfür folgt die Serie dem bekannten Muster und lässt die gefangenen Schüler neue Bereiche der Schule erkunden und untersuchen. Leider fallen die Ermittlungen etwas kurz aus und auf die bisher eingesetzten Kniffe aus der Videospiel-Vorlage wird verzichtet. Der Spannung schadet das wenig, da die Konzentration der letzten beiden Episoden weitaus mehr auf den offenen Fragen und dem Strafprozess liegt.

Demnach überrascht es wenig, dass dieser auch den größten Teil von Volume vier einnimmt. An den Wortgefecht beteiligt sich dieses Mal auch Monokuma, was zu einer neuen, überaus interessanten Dynamik führt. Besonders die Konfrontationen zwischen Mokoto und dem alles kontrollierenden Bären gehören zu den Höhepunkten des vierten Volumes, dienen letztlich aber dazu, den Drahtzieher hinter den Ereignissen in der Hope’s Peak High School zu enthüllen. Danganronpa beweist dabei einmal mehr, wie gekonnt überraschende Wendungen in der Serie genutzt werden. Die Identität des Drahtziehers ist nur schwer vorherzusehen. Allerdings liegt das zu einem gewissen Teil auch daran, dass es keine wirklich Hinweise darauf gab, um wen es sich handeln könnte. Zuvor aufgeworfene Möglichkeiten haben sich zum größten Teil als falsch erwiesen. Das ist etwas bedauerlich, da dem Zuschauer die Möglichkeit genommen wird mit zu rätseln. Wirklich schwerwiegend fällt das aber angesichts der spannenden Geschichte nicht aus.

Auch sonst gelingt es, die offenen Fragen weitgehend zu beantworten und der Gefangenschaft der Schüler in der Hope’s Peak High School einen nachvollziehbaren Grund zu verleihen. Hier opfert die Serie zwar etwas den Realismus, doch das war auch schon zuvor der Fall. Schade ist allerdings, dass nicht das volle Potenzial ausgenutzt wird. Angedeutete Möglichkeiten bezüglich der Charaktere verlaufen einfach im Sande, statt einer näheren Betrachtung unterzogen zu werden. Dadurch bleiben zwar keine losen Enden übrig, ein wenig bedauerlich ist es trotzdem. Dem gelungenen und zufriedenstellenden Ende schadet das jedoch kaum. Ein wenig ist das auch den gut geschriebenen und zumindest zum Ende hin durchweg sympathischen Charakteren zu verdanken. Auch das ist ein gelungener Kniff: Bisher nur bedingt liebenswerte Figuren, erscheinen durch das Finale positiver.

Fazit

Die Wartezeit auf Danganronpa Volume 4 war nach der Veröffentlichung des Vorgängers Ende Februar lang. Allerdings hat sich die Geduld mehr als gelohnt. Das Finale der Serie ist spannend und liefert ein zufriedenstellendes Ende, das alle offenen Fragen beantwortet und gleichzeitig genügend Raum für Spekulationen über den weiteren Fortgang der Ereignisse lässt. Gestört hat mich lediglich, dass die überraschende und überaus gelungene Identität des Drathziehers im Vorfeld nicht durch gute Überlegung hätte ermittelt werden können. Zu wenige Hinweise deutete auf die richtige Person. Dennoch ist die Auflösung ein guter Kniff, der maßgeblich zum qualitativ hochwertigen Finale beiträgt. Damit stellt Danganronpa Volume 4, trotz bekannter Probleme bei der Synchronisation die gesamte Serie betreffend, einen würdigen Abschluss dar.

Kurzfazit: Gelungenes, wenn auch kurzes Finale, das besonders mit der Beantwortung offener Fragen und überraschender Wendungen fesselt und gleichzeitig mit den gut geschriebenen, interessanten Charakteren überzeugt.

Vielen Dank an FilmConfect für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Danganronpa – Vol. 4!

Details
Titel: Danganronpa – Vol. 4
Genre: Mystery, Thriller
Regie: Seiji Kishi
Studio: Lerche
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 48 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonus: Booklet, Anhänger
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 30. Juni 2017
Herstellerseite: Danganronpa

Bilder Copyright Lerche / FilmConfect

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