Rezension: Tokyo Ghoul Root A – Vol. 4 (Blu-ray)

tokyo-ghoul-root-a-vol-4-coverDas große Finale von Tokyo Ghoul Root A steht in Volume 4 mit einem großen Kampf zwischen den Ghoulen und der CCG an.

Der Kampf um den 11. Bezirk hat begonnen. Die Ghoule des Café Antik wurden von der CCG entlarvt und während Yoshimura dafür gesorgt hat, dass Yomo Touka und Hinami in Sicherheit bringt, stellt sich der Chef des Antik den angreifenden Ermittlern. An seiner Seite kämpfen Irima und Koma, die in ihrer Vergangenheit bekannte und gefährliche Ghoule waren und ihre alten Untergebenen aufs Schlachtfeld führen. Während der Kampf erbittert tobt und die Ghoule langsam aber sicher Rückschläge hinnehmen müssen, greift auch Ken Kaneki in den Konflikt ein. Auch Touka befindet sich auf dem Weg zum Antik. Verluste sind auf beiden Seiten zu erwarten. Besonders nachdem sich auch der Phönixbaum in den Kampf gegen das CCG stürzt.

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Harter Kampf

Spätestens in der zweiten Hälfte der Staffel steuerte Tokyo Ghoul Root A unaufhörlich auf ein furioses und harte Finale zu. Die Enthüllung des Café Antik als möglicher Schlupfwinkel für Ghoule brachte die Ermittler des CCG auf den Plan und Yoshimura hat schnell reagiert. Dabei haben sich auch ungeahnte, potenzielle Freundschaften aufgetan, die lediglich daran scheitern, dass Menschen und Ghoule verfeindet sind. Hier zeigt sich auch im vierten Volume eine leichte Spur von Gesellschafts- und Sozialkritik. Fremdes und möglicherweise Gefährliches wird abgelehnt und mit allen Mitteln bekämpft und zugleich gehasst. Allerdings gilt das nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Ghoule. Besonders das unausweichliche und wenig überraschende Aufeinandertreffen von Ken und Amon unterstützt diesen Aspekt der Serie.

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Dennoch steht die düstere Atmosphäre und blutige Action klar im Mittelpunkt der finalen Episoden von Tokyo Ghoul Root A. So tobt der Kampf zwischen CCG und Ghoulen in den Episoden zehn und elf fast unaufhörlich und nur gelegentlich wird etwas Zeit zum Durchatmen genutzt. Angesichts der Feinde die sich gegenüberstehen, überrascht das wenig. Am heftigsten erscheint die Konfrontation mehrerer CCG-Ermittler, darunter Shinohara, Juuzou und Kuroiwa, mit dem übermächtig wirkenden Yoshimura, dessen Identität als einäugige Eule bereits in Volume 3 enthüllt wurde. Doch auch sonst tobt die Schlacht unerbittlich und mit hervorragend inszenierter Action. Es macht einfach nur Spaß die Aktionen der gegeneinander kämpfenden Gegner zu beobachten. Dass man dadurch auch noch etwas mehr über Irimi und Koma erfährt, ist ein zusätzlicher Bonus.

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Unbeantwortet

Natürlich legt die Serie zum Abschluss der zweiten Staffel auch noch einmal einen großen Wert auf die Geschichte sowie die Beziehungen der Charaktere zueinander. So werden die Gefühle einzelner Charaktere durch Rückblicke und Erinnerungen ausgezeichnet unterstützt. Das gilt allerdings nicht nur für Touka und Ken, deren Zuneigung füreinander noch deutlicher wird, sondern auch für fast alle anderen wichtigen Figuren wie beispielsweise Amon, Akira, Yoshimura, Shinohara oder Juuzou. Allgemein nutzt Studio Pierrot die Möglichkeiten der Serie und baut fast alle relevanten Charaktere in das große Finale ein. Doch statt aufgesetzt, passt das alles hervorragend und ergibt sowohl für die Geschichte als auch hinsichtlich der Persönlichkeiten der Figuren Sinn. So gibt es neben den genannten Figuren auch ein Wiedersehen mit Hide, Houji, Takizawa und diversen Kämpfern des Phoenixbaums, darunter Toukas Bruder Ayato, Naki und in sehr kleiner, aber wesentlicher Funktion Sen.

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Letztere steht dann auch mit einer weiteren Stärke in Verbindung: Die letzten drei Episoden von Tokyo Ghoul Root A beantworten einige Fragen und knüpfen unerwartete Verbindungen. Gleichzeitig bleiben noch zahlreiche lose Enden und offene Rätsel übrig oder werden neu erschaffen. Das gilt besonders für Folge zwölf. Der Staffel-Abschluss kommt etwas ruhiger daher, ist dafür aber um so dramatischer und folgenschwerer. Ein richtiges Ende der Serie ist nicht zu erwarten. Dafür bleiben einfach zu viele Fragen unbeantwortet und trotz einer Nachabspannszene, die wenigstens eine kleine Lücke schließt, ist der Cliffhanger zu groß, um wirklich zufriedenstellend zu sein. Damit gelingt es aber auch die Vorfreude auf eine dritte Staffel hochzuhalten. Da Tokyo Ghoul Root A eine alternative Geschichte erzählt und nicht der Manga-Vorlage von Sui Ishida folgt, ist eine Serien-Fortsetzung um so wichtiger.

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Wie die vorherigen Episoden zeichnet sich Tokyo Ghoul Root A Volume 4 wieder mit hochwertigen Animationen, die vom klaren HD-Bild der Blu-ray unterstützt werden. Der gute Kontrast kommt der weitgehenden nachts spielenden Handlung zu Gute und sorgt trotz teils etwas dunklerer Szenen für jederzeit klares Bild. Untermalt wird das Geschehen von stets passender Musik und guten Soundeffekten, während die gelungene deutsche Synchronisation stark zur packenden Atmosphäre beiträgt. Als Bonus liegt der Blu-ray ein Booklet mit Zusatzinformationen bei.

Fazit

Das Finale von Tokyo Ghoul Root A fällt erwartungsgemäß actionreich und kampflastig aus. Der Konflikt zwischen den Ghoulen und der CCG gleicht einem Krieg, bei dem beiden Seiten zahlreiche Opfer zu beklagen haben. Mitunter gilt das auch für wichtigere Figuren, deren Schicksal entweder eindeutig oder zumindest fragwürdig ist. Dadurch gelingt eine bedrückende Grundstimmung, die von der eingebundenen Gesellschaftskritik unterstützt wird. Die Fortführung der Geschichte ist spannend erzählt und beantwortet Fragen genauso wie neue Hinweise und Rätsel gestreut werden. Damit gelingt es ein offenes Ende zu erzeugen, dass – auch wegen der Nachabspannszene – gleichzeitig als endgültiger, wenn auch nicht ganz zufriedenstellender, Serien-Abschluss und als Cliffhanger zur nächsten Staffel gewertet werden kann. Nach dem grandiosen dritten Volume vollführt Tokyo Ghoul Root A also ein fesselndes Finale, das den Wunsch nach einer Fortsetzung weckt und zugleich die Stärken der Staffel noch einmal unter Beweis stellt.

Kurzfazit: Tokyo Ghoul Root A wird mit einem hervorragenden Finale zu einem Abschluss gebracht, der dank gutem Mix aus Action und ruhigen Szenen zu unterhalten weiß und zugleich den Wunsch nach einer dritten Staffel weckt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Tokyo Ghoul Root A – Vol. 4!

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Details
Titel: Tokyo Ghoul Root A – Vol. 4
Genre: Action, Horror, Mystery
Regie: Shūhei Morita
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA Audio 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 29. Juli 2016
Herstellerseite: Tokyo Ghoul Root A – Vol. 4 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Pierrot / Kazé Anime