Rezension: Hamatora – Band 1 (Manga)

hamatora-band-1-coverHamatora könnte als Superhelden-Detektiv-Action-Manga bezeichnet werden. Der erste Band liefert neben der Haupthandlung drei Fälle für Protagonist Nice.

Nice ist ein sogenannter Minimum Holder. Als solcher verfügt er über eine besondere Fähigkeit, eine Art Superkraft. Speziell für die Menschen mit einem Minimum existiert in Japan die Facultas-Akademie. Hier werden Minimum Holder ausgebildet, um nach ihrem Abschluss wichtige Positionen in Regierung, Militär oder Geheimdienst anzunehmen. Doch Nice möchte damit nichts zu tun haben löst lieber mit seinem Detektivbüro Hamatora Fälle in Yokohama. Der exzellente Facultas-Student Murasaki wird auf den junge Detektiv angesetzt und soll ihn zurück an die Akademie holen. Leicht wird diese Aufgabe alleine schon wegen dem Verhalten von Nice nicht. Gleichzeitig gilt es Fälle zu lösen. So scheint eine junge Frau von einem Geist belästigt zu werden.

Detektiv mit Superkraft

Die Rahmenhandlung von Hamatora beschäftigt sich mit dem Versuch von Murasaki Nice dazu zu bringen wieder an die Akademie zurückzukehren. Dafür hat er offiziell die Erlaubnis sämtliche Mittel einzusetzen. Die etwas zwiellichtige Art der Akademie wird schnell klar und es kommt die Frage auf, ob wirklich Interesse an Nice oder nur an seiner Fähigkeit besteht. Diese ermöglicht es dem jungen Detektiv sich für eine Entfernung von fünf Metern so schnell wie der Schall zu bewegen. Damit ist es für ihn leicht auch andere Minimum Holder auszuschalten, da sie seinen Angriff nicht kommen sehen. Mehrfach darf Nice sein Können unter Beweis stellen. Die ersten beiden Fälle sind noch relativ kurz und dienen zur Vorstellung der beiden Hauptfiguren sowie deren Kräfte. Denn auch Murasaki verfügt über ein Minimum, das ihn ausgesprochen stark macht.

Die Charaktere sind eine Stärke von Hamatora Band 1. Im weiteren Verlauf des Mangas werden die Persönlichkeiten von Nice, Murasaki und auch Hajime, der Assistentin von Nice, immer besser dargestellt. Während Nice ein lockerer Typ ist, der alles auf die leichte Schulter nimmt, weil er von seinen eigenen Fähigkeiten überzeugt ist, ist Murasaki ernst und handelt stets Regeltreu. Die beiden Protagonisten unterscheiden sich damit nicht nur in ihrem Charakterdesign und der Art ihrer Kräfte deutlich voneinander. Das sorgt für amüsante Gespräche zwischen dem unfreiwilligen Duo. Erste Anzeichen für eine mögliche Freund- und Partnerschaft sind allerdings recht früh zu erkennen. Die dritte im Bunde, Hajime, sorgt besonders in der ersten Hälfte eher für kleine amüsante Momente. So verdrückt sie eine riesige Portion Curry-Reis und knurrt Murasaki an, wenn er ihr Essen auch nur ansieht. Erst in der zweiten Hälfte, als sich ein größerer Fall anbahnt, zeigt sie ihre wahren Fähigkeiten. Hajime ist definitiv ein Highlight des Bandes und schon jetzt ein potenzieller Liebling der Reihe.

Charakterkonzentration

Hamatora Band 1 ist deutlich anzumerken, dass es sich um den Auftakt der nur Mangas umfassenden Reihe handelt. Die Konzentration liegt klar auf der Vorstellung von Charakteren und Welt. So werden immer wieder Informationen über die Minimum Holder und ihre Fähigkeiten sowie deren Herkunft eingestreut. Gleichzeitig löst Nice Fälle, die weitere Minimum Holder mit einbringen und zeigen, dass so mancher seine Kräfte für niedere Zwecke einsetzt. Sogar lebensbedrohliche Minimums existieren. In der zweiten Hälfte baut sich schließlich ein größerer Fall auf, der im spannenden offenen Ende des Bandes gipfelt. Damit ist das Interesse an der Fortsetzung definitiv geweckt.

Bei den Zeichnungen stehen die Charaktere klar im Vordergrund. Oft wird auf Hintergründe komplett verzichtet, was den handelnden Figuren zu Gute kommt. Dem entsprechend sticht das gelungene und abwechslungsreiche Charakterdesign noch deutlicher hervor. Zwar fragt man sich immer wieder, weshalb Nice Pflaster im Gesicht und auf den Armen hat, doch das stört zu keiner Zeit. Es gelingt auch in den Actionszenen stets die Übersicht zu erhalten, wodurch die sowieso schon angenehme Lesbarkeit des Mangas noch erhöht wird. Dennoch bewegen sich die Bilder nur im guten Durchschnitt.

Fazit

Die Grund Idee von Hamatora mag nicht neu sein. Menschen mit besonderen Kräften gibt es in Mangas und (US-)Comics oft. Dennoch versteht es der erste Band der Reihe das Interesse an den Charakteren und der Geschichte zu wecken. Die unterschiedlichen Minimums sind abwechslungsreich und werden teilweise etwas skurril dargestellt. Dazu gesellt sich die lockere Art des Mangas und die damit einhergehende gute Lesbarkeit. Neben der Action überzeugen besonders der Humor und die Protagonisten. Egal ob Nice, Murasaki oder mein bisheriger Liebling Hajime, alle drei verfügen über eine eigene Persönlichkeit, die gut vermittelt wird. Damit gelingt es alle drei Charaktere trotz kleinerer Macken sympathisch darzustellen. Das offene Ende des Mangas weckt den Wunsch weiterzulesen und damit macht der erste Band von Hamatora alles richtig. Das Interesse ist geweckt und ich freue mich bereits darauf zu erfahren wie die Geschichte in Band zwei weitergeht.

Kurzfazit: Gelungener Auftakt einer interessanten Mischung aus Detektiv mit Superkräften, dessen Charaktere und Handlung überzeugen können.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Hamatora – Band 1!

Details
Titel: Hamatora – Band 1
Genre: Mystery, Action
Verlag: Kazé Manga
Original Story: Yuuki Kodama, Natsu Matsumai
Szenario: Yukinori Kitajima
Manga: Yuuki Kodama
Seiten: 200
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-691-8
Verlagsseite: Hamatora Band 1 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 02. April 2015

Bilder Copyright Kazé Manga

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