Rezension: Übel Blatt – Band 8 (Manga)

uebel-blatt-band-8-coverÜbel Blatt Band 8 liefert einen Rückblick auf die Vergangenheit von Ascheriit und seinen Kameraden. Außerdem gerät Keinzell ins Visier des Kaiserreichs.

Die Schlacht um Jullas-Abllas hat ihr Ende gefunden und Keinzell wird von den Bürgern als Held verehrt. Noch immer hat er sein Ziel, die sieben Helden zu töten, fest im Blick. Einen Schritt auf seiner Mission weiter, reist Keinzell gemeinsam mit seiner neuen Schülerin Ato in Richtung Kaiserstadt. Zugleich bereitet sich das Reich auf den Vollmond und die damit anstehende Tafelrunde der zehn Königsfamilien vor. Dazu gehören auch Maßnahmen, um den rebellischen Heldenmörder auszuschalten.

Blick in die Vergangenheit

Keinzell wurde vor zwanzig Jahren von seinen ehemaligen Kameraden, die mittlerweile als die sieben Helden bekannt sind verraten. In den ersten Kapiteln von Übel Blatt Band 8 wird ein ausführlicherer Blick in die Vergangenheit des früher als Ascheriit bekannten Kriegers geworfen. Man erfährt mehr zu seiner Rückkehr als Keinzell. Doch der größte Teil der Kapitel konzentriert sich auf die Entscheidungsschlacht gegen die Wischtech und wie wichtig diese für die elf verbliebenen Helden war. Nur so konnten sie den Todwald erreichen. Zugleich wird der Bruch zwischen den sieben Helden und den später als verräterische Lanzen verunglimpften Ascheriit, Kfer, Güsstave und Krentel deutlicher. Dieser Rückblick bietet ein noch besseres Verständnis für die Handlungen von Glenn, Rebelont, Schtemwölch und den anderen. Damit offenbart Mangaka Etorouji Shiono außerdem einen tieferen Einblick in die Beziehung der Helden zueinander sowie in deren Persönlichkeiten – und besonders wie sie zu ihrer Entscheidung kamen. Teilweise scheint es nachvollziehbar, dass die Sieben angesichts der Bedrohung die sich ihnen offenbart, nicht in den Todwald gehen wollten.

Gerade für die weitere Charakterentwicklung und Keinzells Rachedurst ist dieser Blick in die Vergangenheit überaus förderlich. Allgemein konzentriert sich der achte Band stark darauf die verbliebenen fünf der sieben Helden etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Besonders Glenn und Rebelont übernehmen wichtige Rollen in den weiteren Ereignissen. Ein Konflikt zwischen ihnen ist schnell spürbar und hat maßgeblichen Einfluss auf die Ereignisse im achten Band. Gerade Glenn nimmt eine immer wichtigere Rolle in der Geschichte von Übel Blatt ein. Schien es bereits zuvor so, als würde er als größter Widersacher von Keinzell aufgebaut, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Außerdem erhält er durch seine Handlungen und Aussagen mehr Tiefe, was der Darstellung seiner Figur zu Gute kommt. Damit erhält die Manga-Reihe einen Feind Keinzells, der weit mehr ist, als nur ein machtsüchtiger oder verrückter Herrscher wie es bei Schtemwölch und Balester weitgehend der Fall war.

Blick zur Seite

Doch auch auf die weitere Beziehung von Keinzell und Ato wird etwas eingegangen. Noch funktionieren sie nicht als perfektes Duo, was gerade bei ihre kurzen Training zu Beginn des vierten Kapitels deutlich wird. Dennoch zeigt sich das Potenzial, dass sie zusammen erreichen können und es lässt sich erahnen wie wichtig seine neue Schülerin für Keinzells Entwicklung werden kann. Allgemein stellt Ato einen der interessantesten Charakter von Übel Blatt dar. Ihr Werdegang vom Prequel-Band 0 bis zum vorliegenden neunten Manga dürfte eine der größten und gelungensten Entwicklungen in der Reihe sein. Es wird spannend zu sehen wie es mit ihr an Keinzells Seite weitergeht.

Durch die hohe Konzentration auf Glenn und die anderen Helden, rücken abgesehen von Keinzell und Ato andere wichtige Charaktere vorerst etwas in den Hintergrund. So sehen wir Elsaria, Piepsi und ihre Begleiter nur auf einigen wenigen, nicht wirklich handlungsrelevanten, aber informativen Seiten. Es ist zwar schade, dass zwei der sympathischsten Charaktere vorerst kaum eine Rolle spielen, aber das dürfte sich zukünftig wieder legen. Der kurze Einblick in ihre Reise ist aber gut, da sie so nicht zu sehr aus dem Blick geraten und ihre weitere Relevanz für die Geschichte deutlich wird. Als halbwegs neue Figur erhält der Kaiser einen etwas größeren Auftritt und seine persönlichen Ansichten – auch in Bezug auf Ascheriit – werden klarer. Zusätzlich bleibt Ikfes ein klarer Widersacher für Keinzell und noch immer scheint Glenn daran interessiert zu sein ihn als neuen Schwertmeister aufzubauen. Seine unklare Herkunft, die ihn zu einem Sklaven gemacht hat, wird kurz erwähnt und weckt Interesse und Potenzial für diesen Teil der Geschichte. Damit wird klar, dass Ikfes Vergangenheit und Herkunft noch eine wichtige Rolle spielen werden.

Allerdings stehen nicht ausschließlich Charakterentwicklung und Handlung im Mittelpunkt des achten Bandes von Übel Blatt. Im letzten Viertel geraten Keinzell und Ato in das Visier ihrer Verfolger und die gewohnt gute Action hält Einzug in den Manga. Ausführliche Kämpfe sind zwar nicht zu sehen, doch die Konfrontation des Protagonisten und seiner Schülerin mit den Truppen des Kaiserreichs und der sieben Helden bringen passende Abwechslung mit sich. Letztlich bietet die Action eine schön inszenierte Verfolgungsjagd und führt zu einem überraschenden und spannenden Cliffhanger, der die Wartezeit auf den nächsten Band noch schwieriger macht.

Fazit

Übel Blatt Band 8 unterhält durch einen gelungenen Mix aus Handlung, Charakterentwicklung und Action. Besonders der drei Kapitel umfassende Rückblick in die Vergangenheit von Keinzell alias Ascheriit bringt neben neuen Informationen zu den Ereignissen beim Todwald auch etwas Abwechslung mit sich. Doch auch die etwas genauere Vorstellung der verbliebenen Helden ist ein wichtiger Punkt, der zum besseren Verständnis ihrer Handlungen beiträgt und zugleich neue Konflikte und Gefahren andeutet. Dass mit Elsaria und Piepsi einige der für mich sympathischsten nur einen kurzen Auftritt haben, ist zwar bedauerlich, aber angesichts der Weitererzählung der Geschichte verständlich. Der kurze Einblick in ihre Reise ist dennoch begrüßenswert und bringt Informationen mit sich, die auf diese Weise schön in die Handlung eingebaut sind. Interessant ist der genauere Einblick in Keinzells und Atos Beziehung zueinander. Hier verbirgt sich noch großes Potenzial für die weitere Geschichte. Außerdem ist Atos Werdegang nicht nur der gelungenste, sondern auch der spannendste. Damit gehört sie zu meinen absoluten Lieblingscharakteren der Reihe; zusammen mit Elsaria und Piepsi.

Kurzfazit: Guter Mix aus Handlung, Charakteren und Action. Übel Blatt bleibt auch mit dem achten Band eine der aktuell besten Fantasy-Action-Manga-Serien.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Übel Blatt – Band 8!

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Details
Titel: Übel Blatt – Band 8
Genre: Fantasy, Action
Verlag: Kazé Manga
Autor/Zeichner: Etorouji Shiono
Seiten: 226
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-576-8
Verlagsseite: Übel Blatt Band 8 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 04. Februar 2016

Bilder Copyright Kazé Manga

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