Rezension: Star Wars: Die Waffe eines Jedi – Ein Luke Skywalker-Abenteuer (Roman)

star-wars-die-waffe-eines-jedi-coverIm Rahmen der Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht sind drei Jugendromane zu den großen Helden der Original-Trilogie erschienen. Die Waffe eines Jedi begleitet Luke Skywalker auf einem Abenteuer.

Angesiedelt ist Die Waffe eines Jedi zwischen den Filmen Star Wars: Eine neue Hoffnung und Star Wars: Das Imperium schlägt zurück. Luke Skywalker, Held der Republik und angehender Jedi-Ritter, strandet auf einem Planeten und folgt dem Ruf der Macht. Die Geschichte von Jason Fry, der bereits die Diener des Imperiums-Romane verfasst hat, bietet einen Auszug aus Lukes Training mit dem Lichtschwert. So wird die Frage beantwortet, weshalb der junge Rebell in Episode fünf auf einmal mit dem Lichtschwert kämpfen kann, obwohl Obi-Wan Kenobi nicht die Zeit hatte, ihm dies beizubringen.

Mystik und Abenteuer

An sich ist die zugrunde liegende Prämisse der Geschichte interessant. Was hat Luke Skywalker zwischen den ersten beiden Star Wars-Filmen erlebt. Und wie hat er seine Machtfähigkeiten erlernt, die er bereits zu Beginn von Das Imperium schlägt zurück beweist. Während der Roman Der Erbe der Jedi-Ritter von Kevin Hearne genauer auf Lukes telekinetischen Fähigkeiten eingeht, erfahren wir in Die Waffe eines Jedi, wie Luke den Umgang mit dem Lichtschwert erlernt. Verpackt ist das ganze in ein Abenteuer auf einem fremden Planeten und mit einem guten Hauch Mystik. Dabei ist Luke, abgesehen von C-3PO und R2-D2, lange alleine unterwegs, was einige interessante Möglichkeiten bietet. Zugleich werden weitere Figuren eingebaut, die für etwas Spannung sorgen und die Geschichte auf gute Weise vorantreiben.

Gerade in den ersten beiden der in drei Teilen präsentierten Geschichte kann Die Waffe eines Jedi überzeugen. Die Spannungskurve wird angenehm aufgebaut und es gibt einige schön inzenierte Weltraumszenen zu bestaunen. Außerdem versteht sich Jason Fry darauf, die Welt glaubhaft und nachvollziehbar zu beschreiben. Dazu gesellt sich die Jedi-Mystik, die sich in alten Ruinen oder Machtvisionen manifestiert. Luke selbst ist gut charakterisiert und passt zu der Filmfigur, die wir aus Eine neue Hoffnung und Das Imperium schlägt zurück kennen. Er ist naiv und hat seine ganz eigene Art. Wirkliche Tiefe ist bei ihm allerdings nicht zu erwarten, aber das ist gerade in der Rebellions-Ära bei Luke Skywalker schon immer so gewesen.

Neben Luke haben die beiden Droiden R2-D2 und C-3PO die größten Auftritte in Die Waffe eines Jedi. Gerade der goldene Protokolldroide ist sehr gut getroffen. Sogar so gut, dass er manchmal ein wenig nervt, was aber definitiv beabsichtigt ist. Schließlich gehört diese Eigenschaft zum Charakter von C-3PO. Auch die beiden wichtigen Nebencharaktere Farnay und Sarco können insgesamt überzeugen, bleiben aber klar in ihren Rollen behaftet und damit etwas blass.

Leider enttäuscht Die Waffe eines Jedi zum Ende hin ein wenig, da die Spannungskurve nicht nur weniger stark anzieht, sondern sogar etwas nachlässt. Auch der große, mysteriöse Widersacher, den die Geschichte langsam aufbaut, ist letztlich wenig überraschend und kaum bedeutungsvoll. Es ist Lukes erster richtiger Kampf mit dem Lichtschwert, wodurch diese Konfrontation eine Bedeutung erhält.

Wie schon beim Prinzessin-Leia-Roman Bewegliches Ziel, hat auch Die Waffe eines Jedi eine Rahmengeschichte, die in Prolog und Epilog kurz vor Star Wars: Das Erwachen der Macht angesiedelt ist. Während Leia ihre Geschichte selbst erzählt, übernimmt C-3PO diesen Part in Die Waffe eines Jedi. Zuhörerin ist die Widerstands-Pilotin Jessika Pava, die zumindest eine kleine Rolle im neuen Film hat. Dass C-3PO auch von Ereignissen berichtet, bei denen er nicht zugegen war, ist nur eine kleine Randnotiz, die dem Verständnis der Geschichte geschuldet ist.

Fazit

Nach Bewegliches Ziel ist Die Waffe eines Jedi der zweite Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht-Jugendroman, den ich gelesen habe. Ganz an das Abenteuer von Prinzessin Leia kommt Lukes Geschichte trotz der mystischen Jedi-Elemente nicht heran. Gerade weil Jason Fry als Autor fungierte, hatte ich mehr erwartet. Dem Roman ist anzumerken, dass Fry im Vergleich zur Diener des Imperiums-Reihe weniger Freiheiten hatte. Dennoch ist Die Waffe des Jedi kein schlechtes Buch. Die Geschichte mag etwas seicht sein und gerade gegen Ende lässt die Spannung nach, doch das stört nur minimal. Dafür ist der Endkampf schön geschrieben und auch sonst versteht es Fry Umgebungen, Charaktere und das Drumherum gut darzustellen. Durch Lukes ersten Lichtschwert-Kampf erhält Die Waffe eines Jedi außerdem einen wichtigen Aspekt für den Kanon und fügt sich damit sinnvoll in das Gesamtwerk Star Wars ein.

Kurzfazit: Seichte Abenteuer-Geschichte um Luke Skywalker mit etwas Mystik und interessanten Kanon-Elementen.

Details
Titel: Star Wars: Die Waffe eines Jedi – Ein Luke Skywalker-Abenteuer
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Jason Fry
Art: Taschenbuch
Seiten: 224
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-8332-3196-4
Verlagsseite: Star Wars: Die Waffe eines Jedi – Ein Luke Skywalker-Abenteuer bei Panini
Erscheinungsdatum: 17. November 2015

Bilder Copyright Panini/Disney/Lucasfilm