Rezension: Star Wars 4: Darth Vader Teil 1 (Comic)

star-wars-4-darth-vader-1-coverDas vierte Heft der Star-Wars-Comic-Reihe bringt eine neue Storyline rund um eine der ikonischsten Film-Figuren aller Zeiten: Darth Vader.

Anfang des Jahres startete Marvel neben den monatlichen Star Wars-Comics auch eine fortlaufende Heft-Serie zu Darth Vader. Nachdem Panini in den ersten drei Ausgaben der Star-Wars-Comics die Storyline Skywalker schlägt zu! aus den ersten sechs Heften von Star Wars veröffentlicht hat, folgen in Nummer vier nun die ersten beiden US-Hefte von Darth Vader. Die auf drei Hefte, also sechs US-Ausgaben, ausgelegte erste Storyline erzählt vom in Ungnade gefallenen Darth Vader. Nicht nur die Zerstörung des Todessterns, sondern auch die Ereignisse auf Cymoon (nachzulesen in den ersten Star-Wars-Kanon-Comics von Panini) haben seinem Ansehen beim Imperator geschadet. Dem neu ernannten Großgeneral Tagge unterstellt, jagt Vader Piraten. Zugleich verfolgt der Sith-Lord allerdings weiterhin seine eigenen Pläne.

Ineinandergreifende Ereignisse

Wie schon aus der Geschichte hervorgeht, sind auch die Darth Vader-Comics zwischen Episode vier und fünf angesiedelt und erzählen von den Ereignissen nach der Zerstörung des Todessterns. In den ersten beiden Teilen, die sich in Nummer vier von Paninis Star-Wars-Comics finden, wird ein guter Einblick in Vaders Stellung nach all den Rückschlägen für das Imperium geboten. Der Vertrauensverlust des Imperators wird deutlich und genauso Vaders Unwille sich gänzlich unterzuordnen. Der Sith-Lord schmiedet eigene Pläne, die sich auch gegen seinen Meister richten. Interessant ist dabei die stark hervortretende Verbindung zu den Star Wars-Comics. Dort haben wir bereits von den Verhandlungen zwischen Vader und Jabba, dem Hutten gelesen. Nun erfahren wir was im Vorfeld dieses Treffens geschehen ist und wie Boba Fett zu seinem Auftrag gekommen ist, den er in Ausgabe drei der Star-Wars-Comic-Reihe ausgeführt hat. Durch diese kleinen Kniffe wird schnell deutlich, dass die Darth Vader-Comics parallel zur Star Wars-Reihe spielen und immer wieder miteinander verbunden sind.

Trotzdem funktioniert die Geschichte auch vollständig losgelöst von der vorherigen Storyline. Auch ohne Vorkenntnisse ist alles verständlich und der Unterhaltungswert bleibt hoch. Das ist besonders der Erzählweise zu verdanken, da niemals der Eindruck entsteht, es würde etwas fehlen oder Informationen würden vorenthalten werden. Spannend wird es in dieser Hinsicht, wenn die erste Darth Vader-Geschichte am Ende von Skywalker schlägt zu! angelangt ist.

Erstklassige Charakterdarstellung

Gelungen ist auch die Darstellung der Charaktere. Besonders Vader selbst bekommt die nötige Tiefe und vermittelt seine grausame, unnachgiebige Art gegenüber seinen Untergebenen und Vorgesetzten. Besonders am Ende wird deutlich wie ungern er sich unterordnet und Befehle von einfachen Offizieren annimmt. Aber auch im Treffen mit Jabba wird sein Charakter akkurat und passend zu den Filmen vermittelt. Vader ist ein Sith-Lord und er ist gefährlich. Die Dialoge sind passend und glaubhaft für Vader geschrieben. Obwohl der Sith-Lord die Geschichte klar dominiert, sind auch die Nebencharaktere gelungen. Egal ob Imperator Palpatine, Jabba oder Tagge, sie alle spielen wichtige Rollen. Besonders beim Imperator und Jabba ist die Umsetzung der bekannten Figuren sehr gut, während Tagge angemessen zu seinem kurzen Auftritt auf dem Todesstern in Episode vier angelegt ist. Interessant ist sowieso, dass ein solcher Nebencharakter eingebaut wurde, hier verbirgt sich Potenzial für zukünftige Geschichten.

Als Zeichner ist Salvador Larroca für Darth Vader verantwortlich, während Edgar Delgado die Farben beisteuert. Beide haben wirklich gute Arbeit geleistet. Besonders die wichtigen Charaktere sind überaus gut gelungen und passen zu ihren Filmvorbildern. Egal ob Darth Vader selbst, der Imperator oder Jabba, sie sind sofort zu erkennen und verfügen über jedes wichtige Detail, das die Figur auszeichnet. Aufgrund seiner Maske ist es natürlich unmöglich Gefühle bei Vader durch Mimik zu vermitteln, das hat den Vorteil, dass er immer bedrohlich wirkt. Dennoch gelingt es neben den Dialogen durch Vaders Haltung und die Blickwinkel der Bilder Stimmung zu erzeugen, die perfekt zu den jeweiligen Szenen passen. Manchmal genügt schon eine kleine Handlung Vaders, um deutlich zu machen, was in ihm vorgehen könnte. Natürlich wird er trotzdem kein emotionaler Charakter und das ist auch gut so. Vader bleibt immer Vader.

Fazit

Der Auftakt der zweiten Storyline in Paninis Star-Wars-Comic-Reihe hat mir wie schon die ersten drei Hefte ausgesprochen gut gefallen. Autor Kieron Gillen hat es geschafft die ikonischen Star-Wars-Figur passend darzustellen und bekommt dabei tatkräftige Unterstützung der Zeichner. Besonders gelungen ist das ineinandergreifen der Geschichte mit der ersten Storyline Skywalker schlägt zu!. Hier zeigt sich die Stärke des neuen Einheits-Kanons und welche Vorteile dieser mit sich bringen kann. Hoffentlich schafft es Marvel auch in zukünftigen Comics ein solch stimmiges Bild des Star-Wars-Universums aufzubauen und verknüpft dieses noch stärker mit Romanen, Spielen und Filmen.

Kurzfazit: Gelungener Auftakt einer Comic-Reihe rund um eine der ikonischsten Star-Wars-Figuren mit toller Charakterdarstellung.

Details
Titel: Star Wars 4: Darth Vader Teil 1
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Kieron Gillen
Zeichner: Salvador Larroca
Seiten: 68
Preis: 4,99 €
Verlagsseite: Star Wars 4: Darth Vader Teil 1 (Kiosk-Ausgabe) bei Panini Comics
Star Wars 4: Darth Vader Teil 1 (Comicshop-Ausgabe) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 18. November 2015

Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm