Rezension: Star Wars: Prinzessin Leia (Comic)

star-wars-prinzessin-leia-coverNachdem Panini bereits mit der Comic-Heft-Serie den Kanon-Neustart vollzogen hat, geht es nun auch mit den Sonderbänden weiter. Star Wars: Prinzessin Leia enthält die komplette Miniserie von Marvel.

Persönliche Mission

Der Star-Wars-Comics-Neustart bei Panini brachte nicht nur für die Heft-Reihe eine neue Nummerierung, sondern auch bei den Sonderbänden die Änderung, dass der entsprechende Schriftzug samt Nummer wegfällt. Demnach heißt der erste Band tatsächlich lediglich Star Wars: Prinzessin Leia. Geschrieben wurde die Geschichte von Mark Waid, während die Zeichnungen von Terry und Rachel Dodson und die Farben von Jordie Bellaire stammen. Gleich vorweg sei erwähnt, dass Leia selbst nicht unbedingt gut getroffen ist. Es ist eine gewisse Eingewöhnungszeit notwendig, um bei diesem Aussehen auch wirklich die bekannte Figur der Filme zu erkennen, dafür ist ihre Persönlichkeit aber um so besser umgesetzt. Und auch das Design der Protagonistin stört spätestens nach dem ersten US-Heft nicht mehr.

Angesiedelt ist die Geschichte direkt nach Star Wars: Episode 4: Eine neue Hoffnung. Und mit direkt ist wirklich direkt gemeint. Die erste Seite zeigt die Siegeszeremonie am Ende des ersten Star-Wars-Films und wie diese im Anschluss an die Ordensverleihung weiterging. Dadurch wird ein kleiner Einblick in die Strukturen der Rebellion geboten und es zeigt sich, wie die Evakuierung von Yavin 4 begonnen hat. Im Mittelpunkt steht aber Leia, die mit ihren Aufgaben nicht zufrieden ist, da General Dodonna sie schützen möchte und ihr deshalb verbietet den Mond ohne Eskorte zu verlassen. Weit wichtiger ist aber ihr Umgang mit dem Verlust ihrer Eltern und ihres Heimatplaneten Alderaan. Dessen Zerstörung bringt sie schließlich mit der alderaanischen Rebellenpilotin Evaan zusammen, die bekennende Royalistin ist. Gemeinsam mit ihrer neuen Gefährtin – oder viel mehr Untergebenen – macht sich Leia auf den Weg die Überlebenden Alderaaner zu retten.

Starke Charaktere

An sich hat ein Leia-Comic, der zwischen den Filmen der Original-Trilogie spielt ein zentrales Problem, das auch für andere Storylines in diesem Zeitrahmen gilt: Die Protagonisten sind niemals wirklich gefährdet. Da Leia in den späteren Filmen – und auch in Episode 7 – noch lebt, kann ihr natürlich im Comic nichts passieren. Deshalb muss ein umso größeres Lob an Mark Waid ausgesprochen werden, dem es gelungen ist, eine schöne Spannungskurve aufzubauen. Immer wieder sind Leia und ihre Begleiter in Gefahr und obwohl eigentlich bekannt ist, dass der Hauptprotagonistin nichts passieren kann, vergisst man diese Tatsache irgendwann und fiebert unweigerlich mit. Das liegt natürlich zum Teil auch an den anderen Figuren wie Evaan, die extra für den Comic geschaffen wurden.

Und damit sind wir bereits beim nächsten Lob für den Autoren. Leia ist wirklich gut getroffen und überzeugt in ihrer Rolle als Rebellin aber auch Tochter und Prinzessin von Alderaan. Sie steht zwischen diesen beiden Rollen und versucht durch ihre Taten ihre Schuld an der Zerstörung ihres Heimatplaneten wieder gut zu machen. Mark Waid setzt Leia nicht nur glaubhaft in ihren Handlungen um, sondern rückt sie durch ihre Rolle als Prinzessin von Alderaan auch in ein ganz anderes Licht. Sie ist nicht nur die Kämpferin gegen das Imperium, sondern auch die Herrscherin eines Volkes, eines pazifistischen Volkes, dessen Kultur wichtiger ist als alles andere. Mit Evaan erhält Leia außerdem eine interessante Kameradin, die zugleich Dienerin aber auch Gewissen der Prinzessin ist. Die Dynamik der beiden weiß im Verlauf der Geschichte immer mehr zu begeistern und die Entwicklung der Beziehung ist glaubhaft umgesetzt. Dazu gesellen sich Alderaaner mit gänzlich anderen Hintergründen. Sie sind zwar alle durch den Verlust ihres Heimatplaneten und die gemeinsame Kultur verbunden, haben aber dennoch unterschiedliche Ansichten. Schön ist außerdem, dass durch die Konzentration auf die Alderaaner mehr über den Planeten, seine Kultur, das Volk und Leias Kindheit verraten wird.

Oben wurde bereits erwähnt, dass Leias Aussehen anfangs gewöhnungsbedürftig ist, im Laufe des Comics aber nicht mehr stört. Gegen Ende hat es mir sogar gut gefallen und mittlerweile sehe ich nichts Negatives mehr an der Darstellung der Prinzessin. Allgemein hat mir die Arbeit von Terry und Rachel Dodson sowie Jordie Bellaire gefallen. Gerade in nahen Perspektiven sind die Bilder schön detailreich. Dafür fallen Hintergründe sowie Nebencharaktere durch etwas weniger Details auf, das stört aber nicht das positive Gesamtbild.

Fazit

Star Wars: Prinzessin Leia hat mich sehr gut unterhalten. Die Geschichte ist spannend und interessant erzählt, die Charaktere wirken glaubwürdig und die Zeichnungen wissen zu überzeugen. Bisher hat die Storyline von Mark Waid ein wenig die Nase vorn im Rennen mit der ersten Heft-Geschichte Skywalker schlägt zu! dessen abschließender dritter Teil allerdings noch nicht erschienen ist. Gerade der Einblick in Leias Abenteuer direkt nach Episode 4 und der etwas andere Umgang mit ihrer Rolle als Prinzessin von Alderaan konnten mich überzeugen. Star-Wars-Comic-Fans sollten den Sonderband auf jeden Fall lesen.

Kurzfazit: Hervorragende Star-Wars-Geschichte rund um Prinzessin Leia mit guter Spannungskurve, überzeugenden Charakteren und interessanter Geschichte.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Prinzessin Leia!

Details
Titel: Star Wars: Prinzessin Leia
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Mark Waid
Zeichner: Terry & Rachel Dodson
Farben: Jordie Bellaire
Seiten: 120
Preis: 14,99 € (Softcover) / 29,00 € (Hardcover)
Verlagsseite: Star Wars: Prinzessin Leia (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Prinzessin Leia (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2015

Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm

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