Rezension: Transformers: Ära des Untergangs

transformers-ara-des-untergangs-posterTransformers: Ära des Untergangs kam bei Kritikern und Zuschauern nicht unbedingt positiv weg. Dennoch ist der Action-Film von Michael Bay der erfolgreichste Film des Jahres 2014.

Fortsetzung mit Fast-Neustart

Neue Darsteller, neue Charaktere, alter Regisseur. Transformers: Ära des Untergangs hätte ein Neustart für die Action-Science-Fiction-Reihe werden können, übernimmt aber zu viele Schwächen der Vorgänger und krankt an einer überladenen, wirren Geschichte. Diese setzt fünf Jahre nach den Ereignissen von Transformers 3 ein. Die Schlacht von Chicago ist den Menschen noch im Gedächtnis und hat einige deutliche Veränderungen mit sich gebracht. Zusammenarbeit mit den übergroßen, lebenden Robotern kommt nicht mehr in Frage. Es wird Jagd auf die Decepticons gemacht und im Geheimen vom zuständigen CIA-Agenten auch auf die Autobots. Letztere verstecken sich auf Befehl ihres Anführers Optimus Prime, weil ihnen Gefahr drohe. Dass hier ein Zusammenhang mit dem seltsamen Roboter, der mit der CIA zusammenarbeitet, besteht, dürfte sofort klar sein.

Was mit Optimus selbst ist, bleibt nicht lange im Dunkeln. Wie im ersten Transformer geschieht es zufällig, dass ein Mensch einen der Roboter kauft. Statt einem jungen Schüler ist es diesmal der von Mark Wahlberg dargestellte wenig erfolgreiche Erfinder Cabe Yeager, der hofft die Einzelteile des Trucks, den er kauft, gewinnbringend weiterveräußern zu können. Natürlich findet er bald heraus, dass es sich eigentlich um einen Transformer, genauer um einen Autobot handelt. Statt auf seine Tochter Tessa und seinen Kumpel und Angestellten Lucas zu hören und den Behörden den Fund zu melden, will er versuchen die Technologie zu ergründen, da sie ihm bei seinen eigenen Erfindungen helfen könnten. Dabei erwacht Optimus und der Anführer der Autobots und Cabe freunden sich an. Natürlich bleibt die Entdeckung des Erfinders nicht lange Geheim und die CIA taucht auf. Dank der Hilfe des Rennfahrers Shane gelingt Cabe, Tessa und Lucas vorerst die Flucht.

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Zu viel

So vielversprechend Transformers: Ära des Untergangs auch anfängt, spätestens nach der Hälfte verliert sich der Film in seiner wirren, überladenen Story und den brachialen, tricktechnisch aber gelungenen Action-Szenen. Gerade in Sachen Geschichte kann dem Team um Regisseur Michael Bay der Vorwurf gemacht werden, zu viel gewollt zu haben. Weshalb musste Drehbuchautor Ehren Kruger neben der Handlung um die Jagd auf die Familie Yeager und die Autobots auch noch einen Alien-Kopfgeldjäger packen? Weshalb ein zwielichtiges Unternehmen, das die Technologie der Transformer erforscht, um eigene zu bauen? Und was soll die Sache mit der Saat? Überhaupt der gesamte Handlungsstrang in China im letzten Drittel ist an sich überflüssig. Genauso die wohl unbedingt erforderliche Einbindung der Decepticons, die letztlich für kaum mehr da ist als die Showdown-Schlacht in Hong Kong. Diese fällt nicht nur viel zu lang aus, sondern ist häufig auch so schnell und hektisch geschnitten, dass es anstrengend wird dem Geschehen noch richtig zu folgen. Letztlich wäre hier weniger deutlich besser gewesen.

Eine Fortsetzung kommt sowieso, Andeutungen gibt es zum Ende hin bereits und der finanzielle Erfolg dürfte sein übriges dazu beitragen. Weshalb konnten also nicht einige Handlungsstränge in Teil 5 der Reihe eingebaut werden? Dort hätte ihnen nicht nur viel mehr Zeit gewidmet werden können, sondern es hätte auch Transformers: Ära des Untergangs retten können. Dass der Film zeitweise auch noch seltsam wird und damit zu ungewolltem Trash verkommt, ist kaum noch relevant, angesichts der anderen Probleme mit denen der vierte Film um Hasbros Action-Figuren zu kämpfen hat. Immerhin sollte lobend erwähnt werden, dass die Effekte im Film zu gefallen wissen, auch wenn nicht jedes Transformers-Design gelungen ist, so ist es zumindest die Umsetzung.

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Fazit

Das erste Viertel oder Drittel von Transformers: Ära des Untergangs hat mich tatsächlich überrascht. Der Film wirkte erfrischend erwachsen im Vergleich zu den Vorgängern und bot Figuren, die von vorneherein sympathischer und interessanter wirkten. Auch die Geschichte konnte mit guten Ansätzen überzeugen. Leider verliert sich der vierte Teil der Reihe dann aber schnell in viel zu vielen Story-Elementen, die zum Teil auch noch wirr erzählt werden. Dazu kommt eine viel zu präsente, brachial-Action, die ganz klar allen anderen Elementen des Films übergeordnet ist. Als Action-Film bei dem man das Hirn ausschaltet könnte der Film dann zwar noch funktionieren, wären die Kämpfe durch die hektischen Schnitte nicht teilweise zu anstrengend und insgesamt einfach zu lang gezogen. Das gilt übrigens für den gesamten Film, der mit zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten schlichtweg zu lang ist. Eine halbe oder dreiviertel Stunde weniger wäre mit Sicherheit gut gewesen. So bleibt nach guten Ansätzen leider ein überaus schwacher, anstrengender Film, der zeitweise aufgrund der Actiondichte sogar langweilig wird.

Details
Titel: Transformers: Ära das Untergangs
Genre: Action, Science-Fiction
Regie: Michael Bay
Darsteller: Mark Wahlberg, Nicola Peltz, Jack Reynor, Kelsey Grammer, Stanley Tucci, Peter Cullen
Drehbuch: Ehren Kruger
Musik: Steve Jablonsky
Produktionsjahr: 2014
Herkunftsland: USA

Bilder Copyright Paramount Pictures